Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer
meinte sie. »Wir müssen uns beeilen.«
»Hier entlang«, sagte Alexander und wies auf einen blauen Toyota Corolla.
Max öffnete zuerst die Fahrertür und dann den Kofferraum.
»Eine hübsche Gabe hast du da. Valery würde dich beneiden. Ihr würdet gute Komplizen abgeben.«
»Du hast das Amulett. Tu du dich doch mit ihr zusammen«, gab Max zurück und bereute die Worte, kaum dass sie sie ausgesprochen hatte. Sie wusste nicht, warum die Sache mit dem Amulett so sehr an ihr nagte. Sie hatte Alexander gesagt, dass er verschwinden sollte, dass er nicht mehr unter der Kontrolle einer Hexe leben musste. Warum sollte es sie also stören, dass das Amulett es ihm erleichtern würde, fortzugehen? Sie hätte sich für ihn freuen sollen.
»Ich habe bereits eine Partnerin«, erwiderte er mit funkelnden Augen.
»Mich?«
»Und niemanden sonst.«
Er schaute sie mit diesem begierigen Blick an, von dem sie eine Gänsehaut kriegte. Am liebsten wollte sie ihm eine reinhauen. Er verlangte so viel mehr, als sie geben konnte. Sie hatte keine Zeit, verdammt noch mal. Und selbst wenn sie welche gehabt hätte, was hätte sie damit anfangen sollen? Sie verdrängte die Frage. Es war dumm, auch nur darüber nachzudenken. Scooter wartete auf sie.
»Eine Prime hat keinen Partner«, antwortete sie knapp und kehrte ihm den Rücken zu, ehe er etwas erwidern konnte.
Sie schaute in den Kofferraum. Darin befanden sich Klamotten, löchrige Schuhe, Baseballschläger und -handschuhe, ölverschmierte Lumpen, leere Ölflaschen, ein platter Autoreifenschlauch, drei fleckige Krawatten, eine Reihe Mützen mit verschiedenen aufgedruckten Firmennamen, eine Plastikplane, ein Schlafsack und ein halbes Dutzend leerer Zigarettenschachteln. Max begann, den ganzen Schrott auf die Straße zu schaufeln. Sie rümpfte die Nase. Das Auto roch wie ein voller Aschenbecher. Die Reise im Kofferraum würde alles andere als angenehm werden.
»Wir sollten uns ein anderes Auto suchen«, bemerkte sie.
Alexander warf einen Blick über die Schulter und grinste hämisch. »Keine Zeit. Alles, was hier in der Nähe ist, hat entweder keinen Kofferraum oder ist zu klein.« Mit einer Handbewegung deutete er auf die umstehenden Autos. »Und wir haben es doch eilig, nicht wahr, Boss?«
Er sprach das Wort Boss so aus, dass es wie eine Beleidigung klang. Und er hatte recht damit. Mistkerl. Sie bleckte die Zähne zu einem lautlosen Knurren und machte sich wieder daran, das Gerümpel aus dem Auto zu schmeißen.
Alexander packte die Sonnenblenden aus und begann, sie zu einer großen, silbernen Fläche zusammenzukleben. Nachdem Max den Kofferraum leer geräumt hatte, half sie ihm dabei. Die überlappend zusammengeklebten Schutzpappen würden das Restlicht abhalten, das in den Kofferraum eindrang, und Max schützen – falls der Gestank sie nicht umbrachte.
Innerhalb weniger Minuten hatten sie eine weiche, rechteckige Kiste gebastelt. Oben ließen sie sie offen. Max würde hineinklettern, und Alexander würde danach die Oberseite verschließen und sie in den Kofferraum schieben.
»Wir müssen noch einen Schraubenzieher finden, sonst kannst du den Motor nicht abschalten«, fiel Max ein.
»Du vergisst, dass ich über telekinetische Kräfte verfüge. Ich kann das Schloss mit der Kraft meiner Gedanken manipulieren.«
Das hatte sie tatsächlich vergessen. »Na dann, laden wir unser Zeug ein und verschwinden.«
»He! Was macht ihr mit meinem Auto?«
Ein Mann in einem zerknitterten braunen Anzug kam zwischen den Autos hindurch auf sie zu. Sein Haar lichtete sich bereits, und sein Gesicht war gerötet. Zwischen den Fingern seiner rechten Hand klemmte eine Zigarette.
Alexander lehnte sich an das Auto. »Soll ich mich darum kümmern, Boss?«
Finster starrte Max ihn an und widerstand der Versuchung, ihm den Brustkorb einzutreten. »Schau an, es ist Mr. Hilfsbereit. Wo warst du, als ich keine Unterwäsche finden konnte?«
Sie errötete, als er den Blick senkte. Sie hatte das Gefühl, als könnte er durch den Jeansstoff ihrer Hose sehen.
»Weg von meinem Auto hab ich gesagt!«
Der Autobesitzer hatte ein paar Meter von ihnen entfernt angehalten. Er keuchte, und Max bemerkte seinen strengen Körpergeruch. Der Mann roch, als hätte er drei Tage lang nicht geduscht und sich eine Flasche Rasierwasser über den Kopf geschüttet, um den Gestank zu übertünchen – vergeblich. Mit der Hand, in der er die Zigarette hielt, zeigte er auf sie.
»Zurück! Ich mein’s ernst!«
»Sicher doch,
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