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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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irgendwer je eine Shadowblade erschaffen hat, die stärker ist als du. Ob es dir nun klar ist oder nicht: Du bist sehr kostbar. Wenn du dich meiner Magie nicht so heftig widersetzen würdest, dann müsste ich dich nicht erst vor Schmerz an die Decke gehen lassen, bevor ich an dir arbeiten kann.«
    »Dann ist das wohl alles meine Schuld«, erwiderte Max ätzend.
    »Weißt du, es ist nicht so, dass du nichts davon hättest, eine Shadowblade zu sein. Du bist stärker, schneller, du wirst nie altern, du wirst nicht krank, und du bist schwer umzubringen. Und ich bezahle dich sehr gut. Die meisten Leute würden töten, um an deiner Stelle zu sein.«
    Max spürte, wie sich ihr Gesicht verzerrte. Angestrengt zwang sie ihre Muskeln dazu, sich zu entspannen, und merkte, wie ihre übliche äußere Fassade sich wiederherstellte. Sie holte einmal Luft. Noch einmal.
    »Tu nicht so, als hättest du mir einen Gefallen getan. Du hast mich reingelegt, und das tust du noch immer. Mir keine Wahl zu lassen nennt man Vergewaltigung und Sklaverei.«
    Eine Pause entstand. Giselle hob das Kinn und hielt Max’ bohrendem Blick stand. »Ich hätte dich nicht binden können, wenn du nicht zugestimmt hättest.«
    »Dieser Sache hier habe ich niemals zugestimmt.« Ein alter Streit. Max war ihn leid. »Sind wir fertig? Ich habe Hunger.«
    »Noch nicht. Was ist dein Eindruck von den Ereignissen in Julian?«
    Innerlich schaltete Max um, um Abstand zu ihrer Wut zu gewinnen. Im Augenblick war dieses Gefühl sowieso sinnlos. »Jemand hat die Redcaps auf die Winterfrau gehetzt, und ich glaube nicht, dass es die Territorialhexe war – ihre Shadowblades waren nur fürs Aufräumen zuständig. Wer auch immer dahintersteckt, muss verdammt noch mal Nerven wie Drahtseile haben, wenn bloß die Hälfte der Gerüchte über Selange stimmt.«
    »Das tun sie«, bestätigte Giselle und fixierte mit zusammengekniffenen Augen Max, die so tat, als wüsste sie nicht, woran Giselle gerade dachte. Nämlich daran, was für eine Wiedergutmachung Selange heute Nacht beim Konklave für Max’ Eindringen verlangen würde.
    »Dann sind unsere furchtlosen Unruhestifter ein großes Risiko eingegangen. Aber warum sollte jemand die Wintergreisin wollen? Wenn die Redcaps nicht aufgehalten worden wären, hätten sie sie getötet.«
    »Wahrscheinlich war sie ihnen egal. Sie wollten nur ihren Stab. Er hat viel Macht, und jeder kann ihn benutzen. Der Legende nach kontrolliert er das Schicksal der Menschen – zumindest derjenigen, die nah genug dran sind, um in seinen Bann zu geraten. Was bedeutet, dass der Stab entweder als mächtige Mordwaffe eingesetzt werden kann oder als Werkzeug, um die Bevölkerung in Schach zu halten. Denk mal nach. Eine Fleischhexe kriegt das Ding in die Finger und verfügt plötzlich über eine unbegrenzte Machtquelle. Sie muss nur die örtliche Bevölkerung etwas aufmischen, und schon fließt die Magie in sie hinein.« Giselle hielt inne. »Selange ist eine Fleischzauberin. Und da sie nun weiß, dass die Wintergreisin dort ist, wird sie der Versuchung des Stabs nicht widerstehen können.«
    Fleischzauberer bezogen ihre Magie von gewöhnlichen Menschen, die diese wie Dampf in einer Sauna abstrahlten. Sie entstammte ihren Leidenschaften, ihren Kämpfen, ihren erloschenen Hoffnungen. Jedes Gefühl und jede Interaktion, die ein Mensch erlebte, erzeugten Zauberkraft. Und diese sog eine Fleischhexe in sich auf – wie ein Staubsauger. Wenn das nicht genügte, wenn sie eine echte Magiespritze benötigte, setzte sie Sexrituale und Blutopfer ein. Max dankte den unbekannten Wesen, die über das Universum wachten, dass Giselle keine Fleischhexe war. Als Shadowblade konnte Max bei nicht besonders vielen Dingen Grenzen ziehen. Aber sie würde keine hilflosen Leute jagen und sie zu Opferlämmern machen, damit irgendeine Hexenschlampe ein paar Watt mehr Magie generieren konnte.
    Sie dachte an Alexander. Tat er das?
    »Geh essen«, forderte Giselle sie auf. »Füll deine Vorräte auf. Selange verlangt sicher einen Wettstreit – sie hat eine Vorliebe für unbewaffnete Kämpfe auf den Tod. Bist du bereit?«
    Max zuckte mit den Schultern und grinste boshaft. »Wenn ich gewinne, gewinne ich. Und wenn nicht, bin ich tot und du verlierst dein Lieblingsspielzeug. So oder so: Ich kann nicht verlieren.«
    Giselle kniff die Lippen zusammen, und Max wusste nicht, ob sie ein Lächeln oder eine Grimasse unterdrückte. »Manche würden behaupten, dass das Sterben eine Form des

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