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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Verlierens ist. Deine Uniform für heute Abend liegt in deiner Kabine. Wir fahren los, sobald es dunkel genug ist.«

    Max wollte duschen, doch etwas zu essen war wichtiger. Die Zauber, die sie zu einer Shadowblade machten, würden früher oder später von ihrer Körpersubstanz zehren, wenn sie nicht aufpasste. Die Energieriegel im Wagen hatten geholfen zu ersetzen, was die Wintergreisin ihr genommen hatte, aber jetzt musste sie schnellstens wieder Kalorien aufladen.
    Aus dem Dreckloch strömten Düfte, bei denen ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Max ging um den Anhänger herum zur Rückseite des Wagens, wo eine Treppe ins Innere führte. Am Fahrzeugende befand sich die Küche, und zu beiden Seiten waren Tische aus rostfreiem Stahl an den Wänden festgeschraubt worden. Die Stühle wiederum waren mit den Tischen verschraubt. Auch der Boden bestand aus dazu passendem rostfreiem Stahl, ebenso wie der Großteil der Küche. Leise, traurige Musik drang aus den Boxen. Außer der Köchin Magpie war niemand hier.
    Magpie blickte auf. Ihre Augen waren ein wenig dunkler als die von Max, und zwei perlweiße Strähnen durchzogen den blauschwarzen Pferdeschwanz, der ihr bis auf den Rücken reichte. Sie war eine Hexe des äußeren Kreises. Das bedeutete, dass sie Macht besaß, aber nicht besonders viel – und nicht mal ansatzweise genug, um einen eigenen Zirkel am Leben zu erhalten. Außerdem war sie eine verdammt gute Köchin, und mehr musste Max nicht wissen.
    »Setzen«, befahl Magpie und kam mit einem Krug Milch und einem leeren Glas zu ihr herüber. »Worauf hast du Hunger?«
    »Was immer du da hast. Du weißt, was mir schmeckt.«
    Magpie nickte und lächelte schief. Ihre Zähne hoben sich weiß gegen ihre gebräunte Haut ab. »Ich habe ein paar Enchiladas auf dem Herd. Damit kannst du anfangen.«
    »Klingt gut.« Max’ Magen knurrte, und sie lachte. »Beeil dich lieber.«
    Magpie tätschelte ihr die Schulter und eilte in die Küche zurück. Rasch nacheinander trank Max einige Gläser Milch und betrachtete dann brütend das Glas in ihrer Hand. Sie wollte das Hagelkorn berühren, aber gleichzeitig wollte sie keine Aufmerksamkeit darauf lenken.
    Als Schritte auf der Außentreppe ertönten, drehte sie sich um. Die erste Person, die das Dreckloch betrat, war Oz. Er war etwa zwei Meter groß und hatte sandfarbenes Haar, blaue Augen, breite Schultern, mit denen er vermutlich einen Panzer aufhalten konnte, und etwa ein Dutzend Grübchen. Er wirkte nicht wie ein Sunspear-Primus, doch genau wie Alexander umgab ihn eine Aura der Macht wie eine Wolke zuckender Blitze. Auch in seinen lächelnden Augen verbarg sich die Andeutung auf eine unnachgiebige Kraft. Wenn er einen Raum betrat, dann hielt jeder, der seine Sinne beisammen hatte, besser nach dem nächsten Ausgang Ausschau.
    Hinter ihm betrat Max’ Stellvertreter Niko den Raum. Er war etwa so groß wie Max und war dazu etwa so breit wie groß – und bestand komplett aus Muskeln. Sein Blick war ebenso stahlhart wie seine Fäuste. Er kleidete sich stets nach der neuesten Mode aus New York, was ihn zum Gegenstand zahlreicher Spötteleien bei den anderen Shadowblades machte. Wohlwollend und mit Humor ließ er die Scherze über sich ergehen. Trotzdem konnte Max sich sicher sein, dass er ihr den Rücken freihalten würde, ganz egal, wie schlecht die Dinge standen. Nachzugeben oder sich zurückzuziehen war ihm völlig unbekannt, und er konnte mehr austeilen als eine ganze Einheit Marines.
    Ihm folgte Akemi. Sie war Chinesin und hatte eine breite Stirn und ein rundes Kinn. Als einzige Shadowblade aus Max’ Truppe war sie kleiner als sie. Schon viele Idioten hatten ihre geringe Größe mit Schwäche verwechselt. Akemi hatte diesen Irrtum richtiggestellt – endgültig. Niemand konnte besser mit Messern umgehen als sie. Außerdem bewahrte sie immer einen klaren Kopf und war schlau und umsichtig. Max hatte noch nie erlebt, dass sie etwas aus der Ruhe gebracht hätte. Als sie hereinkam, lächelte Akemi ihr flüchtig zu und schlug dann die Augen nieder. Sie mochte gefährlich sein, aber sie war auch absurd schüchtern. Eigentlich entsprach sie genau dem, was Max sich unter der Tochter einer Geisha und eines Terminators vorstellte.
    Oz rutschte auf den Stuhl gegenüber von Max. »Willst du Gesellschaft?«
    »Habe ich eine Wahl?«
    Mit einem breiten Lächeln nahm er einen Schluck aus dem Milchkrug. »Nee.«
    »Was ist letzte Nacht passiert?«, fragte Niko. Er nahm am Tisch auf der anderen

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