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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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angeschlagen, und sie hatten nur eine Handvoll Shadowblades und Sunspears zur Verfügung – gerade jetzt waren sie extrem verwundbar. Es wäre viel besser, bis zum nächsten Abend zu warten, wenn Max wieder bei Kräften war. Andererseits saßen sie hier wie auf dem Präsentierteller, und ein bewegtes Ziel war weitaus schwerer zu treffen. »Ich muss erst was essen.«
    Giselle nickte. »Wie geht es dir?«
    »Ich bin zu etwa achtzig Prozent einsatzfähig. Wenn ich etwas esse und auf weitere Kämpfe verzichte, bin ich morgen früh hundertprozentig wiederhergestellt.«
    Giselle schloss die Augen, holte zitternd Luft und atmete langsam aus. »Den Geistern sei Dank für diesen kleinen Lichtblick. Ich hatte schon gedacht, du wärst tot. Du wolltest nicht für mich zurückkommen. Wären Akemi, Niko und Tyler nicht gewesen …« Sie brach ab und sah Max anklagend an. »Mach das nicht noch mal.«
    Spöttisch lächelte Max sie an. »In Ordnung. Was immer du verlangst. Dein Wunsch ist mir Befehl.«
    »Ich meine es ernst. Ich habe dir gesagt, dass wir es uns nicht leisten können, dich zu verlieren. Du hättest auf mich hören und Alexander zurücklassen sollen.«
    »Ich lasse meine Leute nicht zurück«, gab Max leise zurück, verschränkte die Arme und lehnte sich mit der Hüfte an die Anrichte.
    »Verdammt noch mal, er ist keiner von deinen Leuten. Du kannst ihm nicht vertrauen.«
    »Er ist einer von meinen Leuten, weil du ihn dazu gemacht hast. Ich weiß, dass ich ihm nicht vertrauen kann, aber er hat immerhin für mich gegen seine eigenen Shadowblades gekämpft. Als wir den Schleier hinter uns hatten, hätte er einfach abhauen können. Er hat eine gute Chance gehabt, sowohl dir als auch Selange zu entkommen.«
    »Nein, die hatte er nicht. Er konnte ja kaum stehen. Glaub nicht, dass du ihm etwas schuldig bist«, erklärte Giselle kalt. »Er ist nicht wie du. Er kümmert sich nur um sich selbst.«
    »Und ich nicht?«
    Giselle lachte rauh auf. »Du weißt nicht mal, wie das geht. Die letzte Nacht ist Beweis genug dafür.« Bevor Max antworten konnte, hob Giselle abwehrend die Hände. »Genug. Was hast du mit ihm vor? Ich kann ihn nicht magisch binden, jedenfalls nicht hier. Und selbst wenn es ginge: Ich kann es mir nicht leisten, meine Kraft an ihn zu verschwenden.«
    »Wir nehmen ihn mit, und ich behalte ihn im Auge. Wenn das alles war, gehe ich jetzt etwas essen. Anschließend müssen wir uns auf den Weg machen.«
    »Gut. Aber wenn du zulässt, dass er dir etwas antut, sorge ich dafür, dass du es bereust.«
    »Von mir aus.«
    Wie Klauen krallte Giselle die Finger in die Sessellehnen. Nach einem Moment verzog sie das Gesicht. »Mit dir kann man einfach nicht reden.«
    Damit erhob sich die Hexe und gab sich alle Mühe, durch den Gang davonzustürmen. Max ignorierte sie, öffnete die Tür und winkte die beiden Sunspears herein. Die zwei waren ein bisschen grau im Gesicht, weil sie der Dunkelheit ausgesetzt gewesen waren. Sie schaute zu den Fenstern und zur Windschutzscheibe und stellte fest, dass alles abgedichtet war. Die beiden würden im Wohnmobil vorerst gut zurechtkommen.
    »Ich schicke euch was zu essen«, sagte sie und schloss die Tür hinter sich.
    Einen Moment lang stand sie in der Dunkelheit und schaute zum Himmel. Der Mond war noch nicht aufgegangen, und die Macht der Dunkelheit strömte in sie hinein wie Wasser, das in ausgetrockneter Erde versickerte. Sie erzitterte, als sie die heiße Woge in ihrem Innern spürte, und ging schließlich Richtung Dreckloch. Sie roch Knoblauch, Rinderbraten und eine Unzahl weiterer Düfte, bei denen ihr das Wasser im Mund zusammenlief.
    Das hintere Treppchen war ausgeklappt, und Max trat ein. Drinnen saßen Alexander und Tyler einander gegenüber, Tyler hatte sich der Tür zugewandt. Zwischen ihnen auf dem Tisch befanden sich Berge von Essen. Oder besser gesagt ein Stapel leerer Teller. Alexander drehte sich zu ihr um, wischte sich den Mund mit einer Serviette ab und musterte sie nachdenklich. Max spürte, wie sie errötete, und ihr Blick verharrte auf seinen Lippen. Heilige Scheiße, sie musste sich dringend mal wieder flachlegen lassen.
    »Geh und hilf Akemi und Niko«, forderte sie Tyler auf. »Wir fahren bald los.«
    Mit tänzerischer Eleganz erhob er sich und bewegte sich in Richtung Tür. Neben ihr hielt er inne und beugte sich vor, so dass sein Atem über ihre Halsbeuge strich. »Pass auf meine Prime auf. Wenn dir wieder etwas passiert, nehme ich das persönlich.« Eine

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