Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
Vom Netzwerk:
ist Alexander?«
    »Mit Tyler im Dreckloch. Akemi ist auf Patrouille. Sie hat zuerst gegessen«, versicherte er, bevor Max nachfragen konnte.
    »Alles klar. Ich gehe jetzt zu Giselle, und dann esse ich.«
    »Du brauchst das Essen dringender«, meinte er stirnrunzelnd.
    »Als Nächstes erzählst du mir, dass ich mein Gemüse essen und mein Fleisch klein schneiden soll«, erwiderte Max. »Ich muss meine Hexe sehen. Bannzauber, weißt du?«
    »Die haben dich sonst auch nicht groß gekümmert.«
    »Stimmt. Vielleicht ist das ein Anzeichen davon, wie hinüber ich bin«, gab sie scherzhaft zurück. »Oder vielleicht bin ich auch wiedergeboren und widme mein neues Leben der Aufgabe, anderen mit Freude zu dienen und zu gefallen.«
    Niko schnaubte verächtlich. »Klar.«
    »Früher bist du nicht so ein Plappermaul gewesen«, entgegnete Max sarkastisch und betrachtete ihn genauer.
    »Du bist auch normalerweise nicht so kurz vorm Sterben gewesen.«
    »Du würdest dich wundern«, murmelte sie und dachte daran, wie oft sie auf Giselles Altar gelegen hatte. Aber wenn sie ehrlich war, hatte sie tatsächlich noch nie so dicht davorgestanden, nicht wieder aufzuwachen. »Du wirst weich.«
    Er spuckte auf den Boden. »Beeil dich, bevor nichts mehr von dir übrig ist.«
    »Pass auf, sonst muss ich dir eins auf deinen vorlauten Mund geben.«
    »Kannst du jederzeit versuchen.«
    Max lächelte und schickte sich an, zu gehen.
    »Ach ja, sag Kamikani, dass mir die Sache mit seinem El Camino leidtut. Sag ihm, dass ich ihm helfe, das Auto zu reparieren.«
    Über die Schulter warf sie einen Blick zurück und hob fragend die Brauen.
    Er zuckte mit den Achseln. »Sein Armaturenbrett hat jetzt ein faustförmiges Loch. Und es ist ziemlich viel Blut auf dem Beifahrersitz.«
    Max nickte. »Ich richte es ihm aus.«
    Damit ging sie zu Giselles Wohnwagen. Wie üblich klopfte sie nicht an, sondern öffnete die Tür und trat ohne Umschweife ein. Drinnen lehnte Kamikani an der Tischkante und schaute Richtung Tür. Im selben Moment, in dem sie aufgegangen war, hatte er seine Waffe angelegt. Als er Max erkannte, senkte er sie wieder. Flüchtig schaute er zu Derek, einem weiteren Sunspear, der auf dem Gang zu Giselles Schlafzimmer stand. Auch er ließ seine Waffe sinken.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Max leise und schloss die Tür hinter sich.
    »Sie schläft noch«, antwortete Derek. »Ich soll sie wecken, sobald du da bist.«
    »Tu das.«
    Nachdem er im hinteren Teil des Wagens verschwunden war, musterte Max Kamikani. »Ich hab gehört, dass dein Baby ein bisschen beschädigt worden ist.«
    Kamikanis Mundwinkel zuckte – ob vor Wut oder Belustigung, konnte Max nicht erkennen. Ansonsten blieb seine Miene starr. »Ja.«
    »Niko sagt, dass er die Sache in Ordnung bringt.«
    »Das ist nur gerecht. An seiner Stelle hätte ich dasselbe getan.«
    »Hat jemand was von Oz gehört?«, erkundigte sich Max.
    »Er hat vor ein paar Stunden angerufen, da war er ein Stück südlich von Salt Lake City.«
    »Die scheinen zu rasen«, sagte Max wenig überrascht. Niemand von ihnen ließ es auf eine Geschwindigkeitsübertretung ankommen, wenn nicht Not am Mann war. Sie wollten keine Aufmerksamkeit auf sich lenken und es erst recht nicht riskieren, ins Gefängnis gesteckt zu werden. Zu leicht konnte man plötzlich im Hellen oder Dunkeln festsitzen und sterben. Aber da sich jetzt in Old Home niemand meldete, kam es darauf an, schnell zu sein.
    »Er glaubt, dass sie Horngate vor dem Morgengrauen erreichen und Old Home am Nachmittag.«
    »Gut. Ich setze mich später mit ihm in Verbindung.«
    Max drehte sich zum Flur und sah Giselle ins kleine Wohnzimmer schlurfen. Sie wirkte ausgezehrt, ihre Haut bleich und ihre Augen verquollen. Ihre Hände zitterten, und ihr Haar hatte den Glanz verloren. Sie betrachtete Max von Kopf bis Fuß und bekundete mit einem ruckartigen Nicken ihre Zufriedenheit.
    »Raus«, befahl sie mit einem Blick in Richtung der beiden Sunspears. »Wartet draußen.«
    Max trat beiseite, um die Sunspears vorbeizulassen, die wortlos gehorchten und die Tür hinter sich schlossen. Der Wohnwagen war verzaubert, so dass kein Laut nach außen dringen konnte.
    Giselle ließ sich in einem ihrer Sessel nieder und strich sich mit den Fingern durchs Haar. Sie gab sich keine Mühe, Small Talk zu betreiben, sondern kam gleich zur Sache.
    »Selange ist uns auf den Fersen. Wir müssen so schnell wie möglich weiter.«
    Das war keine gute Idee. Giselle war völlig erschöpft, Max

Weitere Kostenlose Bücher