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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Sekunde später war er fort.
    Kopfschüttelnd setzte Max sich auf Tylers Platz gegenüber von Alexander. Die Ereignisse der letzten Nacht hatten ihre Shadowblades auf gewisse Ideen gebracht, und sie war sich ganz und gar nicht sicher, ob ihr das gefiel. Bevor sie Platz nahm, schnappte sie sich ein paar leere Teller und trug sie nach hinten. Wortlos beäugte Magpie sie über den Tresen hinweg und hackte weiterhin mit gleichmäßigen Handbewegungen Walnüsse. Max hielt inne und dachte an die Warnung der anderen Frau, bevor sie das Lagerhaus verlassen hatten. Da ist es nicht sicher, für niemanden. Erst wenn du zurückkehrst. Nur du kannst dort für Sicherheit sorgen. Horngate war in Gefahr. Das Problem war, dass sie keine Ahnung hatte, was Magpies Warnung bedeutete.
    Ihre Finger verkrampften sich, die Teller in ihrer Hand klirrten und knackten laut in der Stille des Anhängers. Es war zu still. Max konnte sich nicht daran erinnern, dass hier jemals keine Musik gelaufen war. Sie biss die Zähne zusammen, stellte klappernd das zerbrochene Geschirr ab und wollte den Rest abräumen.
    Wütend schaute Magpie sie an. »Setz dich, bevor du die auch zerbrichst«, befahl sie mit rasiermesserscharfer Stimme.
    Max war klug genug, nicht zu widersprechen. Sie kehrte zum Tisch zurück und setzte sich Alexander gegenüber.
    »Bist du in Ordnung?«
    Sie nickte nur. Mit im Schoß verschränkten Händen lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete sie. Seine Stirn lag in Falten, als wäre sie für ihn ein schwieriges Rätsel, das er lösen musste. Er trug ein weißes Unterhemd mit V-Ausschnitt, darüber ein verwaschenes Jeanshemd und dazu Jeans. Die Sachen gehörten Oz und schienen überhaupt nicht Alexanders Stil zu entsprechen. Was wahrscheinlich gut war, denn wenn er noch etwas besser ausgesehen hätte, hätte sie ihm die Kleider vom Leib gerissen und … Hastig schlug sie allen weiteren Gedanken die Tür vor der Nase zu.
    Sie erkundigte sich nicht, wie es ihm ging. Diese Frage bekam sie selbst oft genug zu hören, und sie war es leid.
    Magpie stellte lautstark einen Krug Milch und ein Glas vor ihr auf den Tisch. Nachdem sie die restlichen schmutzigen Teller in eine Plastikwanne geräumt hatte, ging sie. Kurz darauf kehrte sie mit einem großen Stück Brotpudding mit Vanillesoße und Schlagsahne zurück. Max starrte einen Moment lang darauf und fing schicksalsergeben an zu essen. Trotz ihres knurrenden Magens war sie nicht hungrig. Sie aß, weil sie die Kalorien brauchte – und weil Magpie ihr die Haut abziehen würde, wenn sie es nicht täte.
    Plötzlich stand Alexander auf. Schnuppernd ging er zur Tür und öffnete sie. Max legte ihre Gabel beiseite. All ihre Instinkte waren in Alarmbereitschaft. Sie erhob sich und griff gleichzeitig nach ihrer Waffe.
    »Riechst du es?«, fragte er.
    Max legte den Kopf auf die Seite und nahm mit geschlossenen Augen Witterung auf. Suchend ging sie die Gerüche durch, die ihre empfindliche Nase aufnahm. Diesel, Knoblauch, Schweiß, Asphalt … sie arbeitete sich tiefer voran. Ein Hauch Meeresduft, eine Spur Eukalyptus … Da. Rauch. Nicht einfach nur Rauch. Es war noch etwas anderes damit vermischt – nein, damit verwoben. Göttlich.
    Sie schlug die Augen auf. Nachdenklich begegnete Alexander ihrem Blick, als wüsste er etwas über die Sache. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ich kann ihm nicht trauen. »Hast du mir etwas zu sagen?«
    »Nach dem trockenen Sommer ist ein Brand zu dieser Jahreszeit nichts Ungewöhnliches. Aber das andere …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht.«
    Eine ganze Weile schaute sie ihn an. Log er? Sie war sich sicher, dass dem so war – in irgendeiner Hinsicht. Die Frage lautete: In welcher? Hatte es etwas mit Selange zu tun? Sie hatte keine Ahnung. Aber es war ein zu großer Zufall, um sich nicht zumindest die Frage zu stellen.
    »Es ist ein Feuer. Wenn ihr es nicht löschen wollt, setzt euch hin und esst, bevor es kalt wird«, befahl Magpie unwirsch von ihrem Platz hinterm Tresen aus.
    »Du kannst echt nerven«, sagte Max, setzte sich wieder und beobachtete die geschickten Handgriffe der Köchin. Magpies Warnung beunruhigte sie noch immer. Doch das Feuer war weit im Süden. Weder ihnen noch Horngate drohte irgendeine Gefahr aus dieser Richtung. Obwohl Max ihren Instinkten vertraute, die ihr zuschrien, dass es sich um eine Bedrohung handelte, konnte sie vorerst nichts unternehmen. »Übrigens brauchen Kamikani und Derek was zu essen«,

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