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Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Shadowblade: Dunkle Fesseln: Roman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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immer wieder zu den gefesselten Gefangenen, als könnte es sich bei ihnen vielleicht um ihre Rettung handeln.
    Alexander wusste, was er zu tun hatte. Ihm blieb keine andere Wahl. Flüchtig sah er zu Max. Mit etwas Glück konnte er dafür sorgen, dass sie überlebte, aber sie würde ihm niemals vergeben oder ihm noch einmal vertrauen.
    Kurz vor Sonnenaufgang erreichen sie die unterirdische Garage von Aulne Rouge. Das schwere Stahlrolltor schloss sich mit einem lauten Rumpeln, nachdem die beiden Lieferwagen eingefahren waren. Sie hielten und stiegen aus. Thor öffnete die Hecktüren, zerrte Alexander an den Füßen heraus und schmiss ihn sich über die Schulter. Cleo tat das Gleiche mit Max.
    »Selange wird sich freuen, euch zu sehen«, meinte Brynna hämisch, während sie sich über Max beugte, die mittlerweile die Augen geöffnet hatte. Sie strich mit dem Finger über Max’ Wange und kam ihr noch näher. »Sie wird dir die Haut abziehen, dir die Knochen aus dem Leib reißen und dich dabei zusehen lassen. Du wirst schreien, bis deine Kehle zerfetzt ist, und du wirst dir in die Hose machen. Du wirst sie anflehen, aufzuhören, doch sie wird weitermachen. Ich kann es nicht erwarten, zuzuschauen.«
    Ein Lächeln breitete sich langsam auf Max’ Gesicht aus. »Diese Gutenachtgeschichte macht dir vielleicht schreckliche Angst, Kätzchen, aber für mich klingt das wie Disneyland.«
    Brynna grinste höhnisch und zog den Kopf zurück. »Das werden wir ja sehen.«
    Alexander dagegen konnte beinahe noch immer spüren, wie die Ratten sich in seinen Eingeweiden wanden. Er erinnerte sich an das, was Max zu ihm gesagt hatte: Ich bin ein sehr gutes Opfer, und Giselle übt gerne.
    Sie wurden in Zellen gebracht, die sich eine Ebene unter Selanges Gemächern befanden. Es handelte sich um Käfige mit eisernen Gitterstäben, die mit Maschendraht umwickelt waren. Das Ganze war umgeben von einem Gitterwerk, das aus Knochen und Drähten, aus Salz und Holz bestand und das mit Fesselzaubern belegt war. Diese konnten die mächtigsten Unheimlichen und Göttlichen Geschöpfe festhalten. Allerdings bezweifelte Alexander, dass sie den Engelsboten hätten binden können.
    Thor legte Alexander wortlos in seiner Zelle auf den Boden und schloss die Tür ab. Mit einem dumpfen Laut ließ Cleo Max zu Boden fallen und trat ihr mit dem bestiefelten Fuß in den Magen. Brynna brachte ein grün-weiß gestreiftes Seil und fädelte es durch einen Ring, der mit einem Kreuz an der Zellendecke verschweißt war. Sie band eine Galgenschlaufe und legte sie Max grinsend um den Hals. Dann zog sie sie daran hoch, bis Max in der Mitte der Zelle auf Zehenspitzen balancieren musste und nach Luft schnappte. Brynna band das Seil fest.
    »Das wird dir etwas zum Nachdenken geben«, zischte sie böse und verschloss die Zellentür.
    Als Nächstes ging sie zu einem Temperaturregler an der Wand und drückte auf einen Knopf. Hitze strömte durch die Rohre ein. Brynna drückte weiter auf den Knopf, bis das Thermostat auf 40 Grad stand. Schließlich lief sie zum Waschbecken an der Wand und drehte den Kaltwasserhahn auf.
    »Wenn dein Mund so trocken ist, dass du nicht mehr schlucken kannst, wenn dein Körper aufhört zu schwitzen, weil er sich den Flüssigkeitsverlust nicht mehr leisten kann, wenn du so hungrig bist, dass du dich selbst auffrisst, um nicht zu sterben – dann denk an mich und daran, dass ich für dein ganz persönliches Disneyland verantwortlich bin. Viel Spaß, Miststück.«
    Alexander bleckte lautlos die Zähne. Er hätte sie töten sollen, als er die Gelegenheit dazu gehabt hatte.
    Brynna ließ die beiden Gefangenen allein zurück. Allerdings wusste Alexander, dass sie nicht wirklich allein waren. Der komplette Raum war mit Audio- und Videoüberwachung ausgestattet. Von irgendwo sah Selange zu.
    Er wälzte sich herum und schaffte es, den Oberkörper aufzurichten und sich an die Gitterstäbe zu lehnen, so dass er Max ansehen konnte. Sie schaute ihn nicht an. Ihr Kinn wurde durch das Seil angehoben, und sie konnte kaum das Gleichgewicht halten.
    Stunden vergingen. Der Schweiß lief an ihnen herab, und vom Waschbecken war das peinigende Rauschen des Wassers zu hören. Die Heizung lief immer weiter. Alexanders Augen waren ausgetrocknet und seine Lippen aufgesprungen. Die Zunge klebte ihm am Gaumen. Mit gerunzelter Stirn beobachtete er Max. Sie war beinahe an ihren Verletzungen der vergangenen Nacht gestorben. Wie lange würde es dauern, bis sie zusammenbrach?
    Dann

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