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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Handrücken ins Gesicht, um ihn wach zu halten.
    »Wer zum Henker ist Cadia?«, schrie er ihn an.
    »Acadian!«, lautete die krächzende Antwort. »Coyas Mutter, du verdammter Idiot! Ja, stimmt. Die Frau, die deinen Sohn elf Monate lang gefoltert hat, ist Coyas Mutter. Und weißt du was? Sie war die ganze Zeit direkt vor deiner Nase.«
    »Wo? Wo ist sie? Sag es mir?«
    »Jetzt im Moment? Ich weiß es nicht.«
    Das war die Wahrheit, natürlich. Shiloh war geübt darin, gegen seinen Willen die Wahrheit zu sagen, ohne brauchbare Informationen preiszugeben. Er verschaffte sich wertvolle Zeit.
    Zeit, um zu sterben.
    Shilohs Augen schlossen sich, und Magnus brüllte auf vor Schmerz und Wut. Er packte Shiloh und schüttelte den Mistkerl durch. »Wach auf! Wach auf! So einfach kommst du mir nicht davon, du verdammtes Schwein! Wach auf!«
    Doch es war zu spät. Shiloh entmaterialisierte sich in dem Moment, als er ohnmächtig wurde, und entschlüpfte aus dem Traumreich. Magnus war erschüttert, und das Traumreich ebenfalls. Er musste kostbare Zeit darauf verwenden, sich so weit zu beruhigen, dass er sich materialisieren und ins Schattenreich zurückkehren konnte. Er tauchte auf und stand knietief im Schnee, und die Kälte des Alaskawinters traf ihn wie ein Schock. Dort lag Shiloh tot im Schnee. Es war anders als im Traumreich – wenn man im Schattenreich starb, dann blieb man dort. Für ihn gab es kein Entmaterialisieren mehr.
    Verloren und erdrückt von seinem eigenen Elend suchte Magnus fieberhaft die Umgebung ab.
    Und er entdeckte zwei Paar Fußabdrücke nebeneinander, die von hier wegführten.
    Und so wie ich meine Nicoya kenne, hat sie schon angefangen, deine Daenaira ganz, ganz weit von dir wegzulocken …
    »Oh, Ihr Götter«, keuchte er, und seine Stimme hallte in der Dunkelheit wider. Nicoya. Nicoya war die ganze Zeit die eigentliche Gefahr gewesen! Nein. Schlimmer noch. Sie war die sadistische Frau, die als Acadian bekannt war. Gesichtslos, gestaltlos und selbst von seinem Sohn, der beinahe ein Jahr lang ihr Gefangener gewesen war, nicht zu identifizieren, bis auf die Stimme vielleicht. Es konnte jede sein. Jede. Doch Traces Folter, das war vor zwölf Jahren gewesen. War er in der ganzen Zeit nie der Stimme begegnet, von der er schwor, dass er sie nie vergessen würde?
    Doch selbst Traces Gedächtnis konnte lückenhaft sein, und sein Verstand konnte Schaden genommen haben, als er von einem so brutalen Wesen gefoltert worden war. Das Trauma konnte seinen Verstand so trüben, dass er die Stimme nicht mehr erkannte, wenn er sie hörte. So gern er auch glauben würde, dass sein Sohn sie beim ersten Wort erkannte, wusste er doch, dass der Verstand dem Willen nicht immer folgte.
    Doch sie hatten gedacht, Acadian sei tot.
    Sie hätten niemals zugelassen, dass sie unbehelligt weiterlebte und dass sein Sohn nicht gerächt wurde. Nachdem Trace aus der Festung des Klans befreit worden war, der Acadian wegen deren besonderen Fähigkeiten angeheuert hatte, wurde sie niedergebrannt, und niemand war Tristans wachsamer Armee entkommen. So hatte es jedenfalls ausgesehen. Es musste noch einen anderen Fluchtweg gegeben haben.
    Magnus steckte sein Schwert in die Scheide und folgte hastig den Spuren im Schnee.
    Wenn Shiloh Acadians Tochter hörig war, dann bedeutete das, dass sie die eigentliche Gefahr darstellte. Sie konnte Dae zu Acadian locken, die zweifellos zwanzigmal gefährlicher war als ihre Tochter. Allein schon der Gedanke, dass Daenaira in die Hände einer berüchtigten und erfahrenen Folterexpertin fallen könnte, trieb ihn an, seinen Schritt zu beschleunigen.
    Brendan wandte sich von der Wand ab, nachdem er die Wasserhähne zugedreht hatte. Er bekam beinahe einen Herzinfarkt, als auf einmal die Frau vor ihm stand, die er zuallerletzt in seinem Badezimmer erwartet hatte, ungeachtet seiner Fantasien, die jüngst genau in diese Richtung gegangen waren. Seit er mit angesehen hatte, wie Magnus ihr verdammtes Haar gebürstet hatte, als wollte er Drenna selbst verführen, war es ihm nicht mehr gelungen, das unerlaubte Begehren aus seinen Gedanken zu verdrängen. Bei den Göttern, er war verrückt nach diesen wundervollen und in der Farbe so ungewöhnlichen Locken. Magnus hatte wahrscheinlich recht gehabt, als er im Unterrichtsraum eifersüchtig war auf das, was Brendan vorhatte. Brendan hatte seine Rolle im Unterricht unbewusst ausnutzen wollen, um mit den Händen in ihr Haar zu fassen.
    »Bei Drenna ! Dae! Wegen dir bin ich

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