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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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tun.
    Das, so erkannte er auf einmal mit einem Gefühl innerer Ruhe, die sich langsam in ihm ausbreitete, war die Lektion, die er lernen sollte.

15
    Henry jemand anderem zu überlassen, der sich um ihn kümmern sollte, war mit das Schwierigste, was Sagan jemals hatte tun müssen. Der traumatisierte Junge hatte Angst, seinen Beschützer gehen zu lassen, doch er hatte das mit seiner gewohnten Frechheit und männlichen Großspurigkeit überspielt, damit die Heiler nicht merkten, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Vor allem jedoch hatte er versucht, sich selbst davon zu überzeugen.
    Jetzt musste Sagan seine Gefährten finden, um ihnen zu helfen. Dass Shiloh und Nicoya gejagt wurden, musste öffentlich gemacht werden, und dann musste er sich der Jagd dringend anschließen. Nachdem er seine Zeit damit verbracht hatte, einem zerbrechlichen Kind Beistand zu leisten, musste er ein wenig Blut vergießen, um das Vergehen an dem Jungen zu ahnden.
    »Der Tod ist zu milde für dieses Paar von … «
    »Oho, seid doch nett«, neckte eine weibliche Stimme ihn warnend.
    Sagan blieb unvermittelt stehen. Ohne zu zögern griff er nach seinem Khukuri , dessen leicht geschwungene Klinge er mit gnadenloser Präzision einzusetzen wusste. Obwohl die Klinge nur ungefähr vierzig Zentimeter lang war und im Vergleich zu Schwertern wie dem Katana von Magnus oder dem von Nicoya, das sie reglos gezückt hielt, war das Khukuri vorderlastig und als Hiebwaffe sehr wirkungsvoll. Als er die Waffe zückte, fragte er sich, weshalb sie sich angekündigt hatte. Das Überraschungsmoment war entscheidend im Kampf, vor allem, wenn man wusste, dass man unterlegen war, was Gewicht, Größe und Fertigkeiten anging. Nicoya war schon immer ein stolzes und eitles Weib gewesen, doch dumm war sie ihm nie vorgekommen.
    »Nicoya«, sagte er gedehnt und wachsam, während er die Breite des Gangs abschätzte und sich umsah, ob es irgendwelche Beobachter gab.
    »Kann ich etwas für dich tun?«
    »Ich denke, sterben wäre ganz gut. Du willst dich wohl nicht zufällig in dein Messer stürzen, oder?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Hab ich mir gedacht.«
    Ihre freie Hand schoss nach vorn, und sie schleuderte einen Wurfstern in Richtung seines Kopfes, vor dem er sich rasch duckte und den er mit seinem Khukuri abwehrte, dass die Funken sprühten, doch der zweite Stern traf ihn unvorbereitet, schnitt durch sein Hemd und bohrte sich in seine Schulter.
    Nicoya lächelte zufrieden, und ihre Klinge schnellte nach oben, ihre Haltung beeindruckend aggressiv und nicht im Geringsten unsicher oder ungeübt, wie er feststellte. Er zuckte mit der verletzten Schulter und verengte die Augen, während sie ihn selbstgefällig anlächelte, als wüsste sie etwas, was er nicht wusste. Ihm gefiel dieses Gefühl nicht, und eine ungute Empfindung setzte sich in seinem Kopf fest. Warum, fragte er sich, sollte er sich Sorgen machen wegen der Fähigkeiten einer Dienerin? Er hatte sich nie Sorgen gemacht, wenn es zu einem erbitterten Kampf gekommen war. Nicht einmal bei Magnus. Doch es gab einen Grund, und er wusste, dass seine dritte Kraft dafür verantwortlich war. Sie machte sich immer dann bemerkbar, wenn er sie brauchte.
    Während sie anfingen, einander zu umkreisen, öffnete Sagan seinen Verstand für diese Frau. Er sprach nur selten über seine dritte Kraft, weil er nicht das Bedürfnis hatte, anderen irgendetwas von sich zu zeigen. Die meiste Zeit nutzte er sie gar nicht, außer wenn er sämtliche Möglichkeiten im Kampf ausgeschöpft hatte. Innerhalb weniger Augenblicke hatten seine telepathischen Fähigkeiten ihren Geist durchdrungen, und er war verblüfft über das, was er in Erfahrung brachte. In den letzten Monaten hatte er mit sich gerungen, ob er nach und nach seine Standesgenossen nach verräterischen Gedanken absuchen sollte, doch die Idee hatte etwas Zudringliches und Unehrenhaftes. Wenn es nur drei Personen gab, die etwas Böses im Schilde führten, und er müsste bei acht die Grenze überschreiten und ihren Geist durchforsten, um diese drei auszumachen, dann erschien ihm das unverhältnismäßig. Erstens hatte er nicht den Wunsch, seine Gefährten so intim kennenzulernen. Wenn er seine telepathischen Fähigkeiten einsetzte, brachte er sämtliche Gedanken vollständig zutage, und niemand sollte seiner Geheimnisse auf diese Weise beraubt werden. Außerdem verachtete er die Fähigkeit für das, was sie anrichtete.
    Selbst jetzt.
    Grimmig betrachtete er seine Verletzung. Sie schmerzte genauso

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