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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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jemandem zu vertrauen, erschüttert worden war. Er musste sich davon erholen. Er musste unbedingt den Schaden beseitigen, den Karri angerichtet hatte.
    Vor allem aber musste er diesen erbärmlichen Bituth amec finden, der Karri dazu gebracht hatte, sich von ihm abzuwenden.
    Magnus konnte nur hoffen, dass er nicht auf der Suche nach ihm selbst war. Bei ihrem letzten Atemzug hatte Karri seine Zurückweisung und ihre Einsamkeit und was nicht noch alles als Gründe angeführt, warum er sie gegen ihn aufgebracht hatte, weil sie ihres zölibatären Lebens überdrüssig geworden war. Dabei konnte er ihr ihre körperlichen Bedürfnisse nicht einmal vorwerfen. Er war inzwischen genauso wenig immun dagegen, wie sie es gewesen war. Der Unterschied war nur, dass seine Arbeit und seine Anhänger, die er anführte, für ihn immer Vorrang gehabt hatten. Karri hatte in der Spiritualität nicht die gleiche Befriedigung gefunden, und anstatt ihm gegenüber aufrichtig zu sein und ihm eine Chance zu geben, die Sache wiedergutzumachen, hatte sie so getan, als würde sie das nicht im Geringsten stören.
    Sie hatte das Vertrauen in ihn verloren.
    Dann hatte sie sich gegen ihn gewandt.
    »Ashla ist selbst eine Heilerin, Trace. Du musst darauf vertrauen, dass sie sich um sich selbst kümmern kann, so wie sie sich um dich und mich gekümmert hat, als wir krank waren. Die Übelkeit wird hoffentlich bald vorübergehen, und dann werden du und ich und der ganze königliche Hof sie mit Leckereien vollstopfen, bis sie dick und rund ist wie K’yan Julie, als du jung warst.«
    Bei der Erinnerung an eine seiner liebsten Dienerinnen musste Trace grinsen. Und es erinnerte sie beide daran, dass es wirklich gute Frauen im Sanktuarium gab und dass sie nicht alle für die Taten einer einzelnen verurteilen konnten. Trotzdem war Vorsicht geboten. Zwei Anschläge auf Traces Leben, einer auf sein eigenes und Karris vereitelter Versuch, Kanzlerin Malaya zu töten, machten das notwendig. Ganz zu schweigen von dem Schaden, den Ashla dabei genommen hatte. Die kleine Mischlingsheilerin hatte die Krankheiten übernommen, die sie geheilt hatte, und ihre zarte Konstitution hatte sie mehr als einmal in eine brenzlige Lage gebracht. Jede heilerische Tätigkeit war ihr verboten, bis das Baby da war.
    Magnus lächelte sanft und weckte damit die Neugier seines Sohnes.
    »Meine Enkelin«, sagte er als Antwort auf die unausgesprochene Frage. »Sie wird mein erstes Enkelkind sein, und ich bin erpicht darauf, sie in ihren religiösen Pflichten zu unterweisen.«
    Er machte offensichtlich einen Scherz, und Trace musste grinsen.
    »Ich denke, sie ist mehr an Politik interessiert«, teilte er seinem Vater mit.
    »Hmm. Ich nehme an, das werden wir abwarten müssen.«
    »Das nehme ich auch an.«
    Trace war nicht dumm. Er kannte den Klang eines Fehdehandschuhs, wenn er auf dem Boden auftraf.

4
    Daenaira betrachtete sich eingehend in dem Spiegel, der vom Boden bis zur Decke reichte.
    Zum fünften Mal schon.
    »Beim Licht, du bist eine eitle Gans«, murmelte sie vor sich hin.
    Der Grund war, dass sie noch nie zuvor einen neuen, maßgeschneiderten Sari angehabt hatte. Wenn man einen Fetzen trug, spielte es eigentlich keine Rolle, wie er aussah. Doch sie hatte einen brandneuen mitternachsblauen Sari bekommen, die Uniform einer Dienerin. Er war aus wunderschönem feinen Samt, der sich schimmernd über die Rundungen ihres Körpers legte und schließlich über ihre Schulter fiel. Die langärmelige Bluse, die sie dazu trug, endete direkt unter ihren Brüsten und schmiegte sich eng an. Der tiefe runde Ausschnitt war nicht gerade züchtig.
    Der Unterrock, in dessen Bund die Zieharmonikafalten des Sari gesteckt wurden, war hauchdünn und strich wie ein Lufthauch über ihre Beine und ließ sie zusammenzucken, wenn er über ihre abgeschürften Knie strich. Sie musste sehen, ob sie eine Salbe auftreiben konnte, um die rauen Stellen an ihrem Körper zu behandeln. Ihr war sehr wohl bewusst, wie hässlich das war; die anderen Dienerinnen, die sie hin und wieder erblickt hatte, waren dagegen alle so zart und schön und weiblich. Alle hatten glänzendes Haar, während ihres von der groben Seife, die sie hatte benutzen müssen, stumpf und gespalten war. Um es zu verbergen, hatte sie es geflochten und zu einem Knoten hochgesteckt. Die anderen Frauen hatten keine Schrammen oder Prellungen, soweit sie sehen konnte, und selbst diejenigen, die keine Pantoffeln trugen, sondern barfuß gingen, hatten die

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