Shadowdwellers: Magnus (German Edition)
Art, wie ihre beeindruckenden Brüste bebten vor Zorn, hatte ablenken lassen. Bei den Göttern, hast du etwa noch nie eine nackte Frau gesehen? , mahnte er sich streng. Trotzdem packte er sie fest am Handgelenk, womit er sich ein blaues Auge ersparte, und brachte den kleinen Hitzkopf aus dem Gleichgewicht. Sie stieß gegen ihn, überall warm und weich, und Magnus erkannte augenblicklich, dass er einen Fehler gemacht hatte. Sie war zu nah. Viel zu nah. Jetzt, nachdem sie gebadet hatte, verströmte ihr warmer Körper einen unglaublichen Duft. Sie standen so dicht voreinander, dass ihre Nasen sich fast berührten, sie mit zornerfülltem Blick, doch alles, woran er denken konnte, war der Duft, der von ihrer nackten Haut aufstieg. Süß. Sanft. Ja, es war wie süßer Schlagrahm. Leicht und köstlich und dekadent.
»Bei Drenna , du riechst so gut.«
Oh, Licht und Verdammnis. Hatte er das etwa laut gesagt?
Anscheinend ja. Der Schrecken in ihrem Gesicht war wahrscheinlich nur halb so witzig wie seiner, und seine Kehle war wie zugeschnürt, während er herauszufinden versuchte, wie ihm nur so ein idiotischer Fehler unterlaufen konnte. Er konnte froh sein, wenn er ohne gequetschte Eier aus diesem Raum kam.
»Wie bitte?«, fragte sie benommen, während sie ihren freien Arm schützend über ihre Brüste legte.
Magnus lebte schon sehr lange und hatte zahlreiche Personen darin unterwiesen, alle möglichen Situationen zu bereinigen, doch im Augenblick war er völlig hilflos. Er ließ sie los, ging um sie herum und mit raschen Schritten auf das Badezimmer zu. Er hätte in Richtung Vorraum gehen sollen, doch er zweifelte nicht daran, dass sie ihm gefolgt wäre, wie sie war. Sie war nicht der Typ, der Drohungen ausstieß und diese dann nicht wahrmachte. Als er am Becken entlangging, holte sie ihn ein, packte seinen Arm mit beiden Händen und zwang ihn, sich zu ihr umzudrehen.
»Wir haben das noch nicht geklärt!«, fauchte sie ihn an. »Wag es ja nicht, mitten in einem Streit davonzulaufen!«
»Was willst du dagegen tun?«, bellte er sie verärgert an. »Mir reicht’s. Wir reden, wenn du wieder Vernunft angenommen hast und wenn du angezogen bist!«
»Oh, zum Teufel mit dir!«
Was für ein Mundwerk. Genau die Waffe, die er vermutet hatte. Und er war dadurch so abgelenkt, dass sie ihre ganze Energie in einen kräftigen Stoß legen konnte, der ihn rückwärtstaumeln ließ, sodass er mit einem Platschen in das Becken fiel. Das war Musik in Daenairas Ohren.
Wahrscheinlich hätte sie lieber nicht hüpfen und jubeln sollen. Sie hätte wirklich die Beine in die Hand nehmen sollen. Stattdessen wartete sie darauf, dass er wieder an die Oberfläche kam, die Hände in die Hüften gestemmt und ein selbstzufriedenes Lächeln auf den Lippen.
»Das soll dir eine Lehre sein, dass du mich gefälligst nicht abweist, du Riesenidiot! Und weil du mich dazu gebracht hast, gegen einen Priester Flüche auszustoßen!«
Mit hochgerecktem Kinn ging sie in ihr Zimmer zurück. Sie fand die Bluse auf dem Boden und zog sie rasch an. Diesmal hatte er keine Chance, sich leise anzuschleichen. Erstens war er tropfnass, und dann war er wahnsinnig wütend, was man an seinen Schritten hörte. Als er sie packte, dachte sie, sie würden sich gegenseitig umbringen.
Doch er blieb ganz plötzlich hinter ihr stehen. Nachdem sie kurz dem Tropfen gelauscht hatte, blickte sie ihn über die Schulter hinweg an. Er war natürlich klatschnass, und seine Kiefer mahlten. Sie versuchte, nicht zu überheblich auszusehen, als sie fragend eine Braue hob.
»Darf ich dich berühren?«
Die Frage kam keuchend aus seiner schwer atmenden Brust, eine Mischung aus unterdrückter Wut und … sie hatte keine Ahnung, was noch. Sie hatte so etwas noch nie gehört. Überraschung und Neugier rangen mit der Vernunft und, wichtiger noch, mit der Erkenntnis, dass er trotz seiner rasenden Wut sein Versprechen ihr gegenüber zu halten versuchte. Daenaira hatte wenig Erfahrung damit, wie sie auf jemanden reagieren sollte, der ihre Wünsche respektierte. Wenn sie an das unfreiwillige Bad dachte, das er wegen ihr genommen hatte, kam sie nicht an gegen den Wunsch, einzulenken – und zu sehen, was er tun würde.
»Ja«, sagte sie, was ihn sichtlich überraschte. Es war schnell wieder vorbei, und sie machte einen Schritt nach vorn, als er dicht hinter sie trat. Oh, er bebte vor Zorn. Sie konnte es am ganzen Körper spüren. Als er seine Hand auf ihre Taille legte und sie dann auf ihren nackten
Weitere Kostenlose Bücher