Shadowdwellers: Magnus (German Edition)
worum sie gebeten hatte.
Aufrichtigkeit.
Sie erstarrte, und ihr Herz blieb plötzlich stehen.
Magnus spürte es und machte einen Rückzieher. Doch zu seiner Überraschung legte sie ihm die Hände auf die Schultern und zog ihn zu sich herab. Die widersprüchlichen Signale verwirrten ihn einen Moment lang, doch er verstand, als er den unbehaglichen Zweifel auf ihrem Gesicht sah.
Er drehte sich ein wenig, blieb aber in Berührung mit ihr an weniger aufreizenden Stellen, da sie beide nackt waren. Dann umfasste er ihre hübsche Wange mit der Hand und hob sanft ihr Kinn, um sie auf seinen Kuss vorzubereiten.
»Es ist in Ordnung, K’yindara «, sagte er leise und beruhigend zu ihr. »Gib mir deinen Mund.«
»Ich weiß nicht, wie«, stöhnte sie mit weit aufgerissenen Augen. »Du weißt alles darüber, und ich weiß nicht einmal, wie ich mich küssen lassen soll.«
»Jeder muss irgendwo anfangen, K’yindara . Fang du eben damit an.« Er beugte sich hinab zu ihrem Mund, berührte ihn leicht und löste sich wieder. »Entspann dich. Auch deine Lippen. Ja, genau so. Jetzt mach es wie ich. Erwidere meinen Druck.«
Magnus war überzeugt, dass er jeden Bezug zur Realität verloren hatte. Dachte er tatsächlich, er könnte dreihundert Jahre sexueller Erziehung, davon zweihundert in Abstinenz, ausspielen gegen ein Mädchen, das nicht einmal küssen konnte?«
Vergiss es, dachte er einen Augenblick später, als sein Mund sanft auf ihrem lag und sie plötzlich aufhörte, ihn nachzuahmen und auf Instinkt umschaltete. Sie konnte küssen.
Magnus drängte sie nicht. Er drängte auch sich selbst nicht. Er wurde es nie müde, zu sehen, wie eine Schülerin erblühte und wuchs, egal, um welches Thema es ging. Er löste sich von ihr, erstaunt, dass diese schlichten Küsse ihn so erregen konnten.
»Mach deinen Mund auf, Liebling«, flüsterte er, während er sie sanft auf den Nasenrücken und auf beide Wangen küsste.
»Ich mag es nicht«, keuchte sie ängstlich und schüttelte den Kopf. Bestimmt erinnerte sie sich an ein unangenehmes Erlebnis, als jemand versucht hatte, sie zu küssen.
» Jei li , das hier wird anders sein. Gib mir einfach zwei Küsse, und wenn du es dann immer noch nicht magst, höre ich auf.«
Sie atmete schnell, klammerte sich fest an ihn. Sie würde niemals zugeben, dass sie Angst hatte; das wusste er, doch er würde nicht zulassen, dass sie irgendetwas pauschal abtat, nur weil irgendein Mistkerl sie begrabscht hatte.
Sein Daumen berührte ihr Kinn, und er lächelte, als ihre Lippen sich zögernd öffneten. Magnus senkte den Kopf und küsste sie mit langsam wachsender Intensität und leckte ihr dann mit kleinen Berührungen seiner Zunge über die Lippen. Sie blickte ihn an, mit aufgerissenen und unsicheren Augen, während ihr scharfer Verstand darüber wachte, wann sie genug davon hatte. Sie war so beschäftigt damit, dass sie seine Fingerspitzen nicht erwartet hatte, die an der Unterseite ihres Arms und dann an ihrer Seite entlangglitten. Sie stöhnte leise und öffnete den Mund noch ein bisschen weiter. Magnus ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen.
Daenaira wurde plötzlich durchströmt von Magnus’ Geschmack und seiner Berührung. Er begehrte sie, streichelte sie die ganze Zeit sanft und langsam, und sie war überrascht, dass sie es mochte, wie er ihren Mund auf diese Weise füllte. Als er sich entspannte, tat sie es ihm gleich, und zu ihrer Freude hörte sie ihn leise stöhnen, als ihre Zunge in seinen Mund glitt und ihn neugierig schmeckte. Sein Geschmack war so besonders, stark und fein zugleich, und die Welt um sie herum schien zu verschwimmen und doch schärfer wahrnehmbar zu sein.
»Das ist es«, ermunterte er sie. »Bei Drenna , schmeckst du gut«, sagte er mit heißem Atem und mit unverhülltem Verlangen. »Es tut mir so leid wegen vorhin, Jei li . Beim verdammten Licht, und das hier tut mir auch leid. Ich sollte dich nicht lieben wollen.« Doch noch während er das sagte, verschlang er ihren süßen Mund und krallte die Fäuste in ihr feuchtes dunkles Haar.
Als sein Mund an ihrem Hals hinabfuhr, rang sie nach Luft und grub ihre Finger tief in sein gelöstes Haar, und sein goldener Blick begegnete ihren bernsteinfarbenen Augen.
»Dann tu es auch nicht. Hör auf. Lass mich aufstehen.«
Es fühlte sich an wie Eis, das sich in seine Brust bohrte. Als er zu ihr hinabblickte, konnte er sehen, dass sie ganz starr war vor Wut, doch sie war auch atemberaubend schön. Sie stemmte sich gegen sein
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