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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gezähmt werden konnte, dachte er, bedeutete das, dass Drenna ihm ein fantastisches Geschenk gemacht hatte. Eine Frau und eine Waffe, beides von unschätzbarem Wert, wenn er seinen Pflichten als Bußpriester nachging. Der Trick war allerdings, herauszufinden, wie er sie unter Kontrolle bringen konnte. Wie konnte er sie, wie ein Waffenschmied, zu etwas Tödlichem und Schönem formen? Was konnte er der kalten Wut in dieser Frau entgegensetzen, die niemandem traute und an nichts glaubte?
    Magnus schloss kurz die Augen, als ihn die schmerzliche Erkenntnis traf. Drenna hatte sie ihm nicht geschickt, weil er sie brauchte; sie hatte sie geschickt, weil Daenaira ihn brauchte. Die Dunkelheit hatte ihm dieses unverstellte und einzigartige Geschöpf geschickt, damit er seine Freundlichkeit, Geduld und Weisheit, für die er bekannt war, nutzte, um ihr zu helfen. Doch er, noch immer verbittert und verletzt wegen Karri, hatte es nicht geschafft, so für sie da zu sein, wie man es von ihm erwartet hatte.
    Daenaira hatte Mitgefühl mit Killian, obwohl sie es nicht zeigte. Sie wandte sich brüsk von der Menge ab und machte sich auf den Weg zum Sanktuarium.
    »Ich denke, das hier ist erledigt, Killian«, sagte Magnus ausdrücklich. »Ich sehe dich morgen, eine Stunde nach Tagesanbruch.«
    Mehr gab es nicht zu sagen. Jeder wusste, was der Tonfall und die vereinbarte Uhrzeit bedeuteten. Es tröstete Killian, zu wissen, dass er seine Fehler wiedergutmachen konnte. Er legte eine Hand auf sein Herz und machte vor Magnus eine respektvolle Verbeugung.

7
    Sieben Nächte.
    Er hatte sie sieben Nächte lang nicht berührt.
    Magnus schritt in der Abgeschiedenheit seines Büros steif auf und ab, die Geschmeidigkeit seiner Bewegungen war einer so großen Anspannung gewichen, dass es ihn nicht gewundert hätte, wenn seine Knochen gebrochen wären. Er hatte seinen Waffengürtel abgelegt und über die Stuhllehne gehängt, und sein Katana steckte fast traurig in einer Scheide, die eigentlich nicht dafür bestimmt war. Das Holz des anderen hatte sich verzogen, und er wollte das großartige Schwert nicht in eine beschädigte Scheide stecken. Das neue war schlicht und erfüllte seinen Zweck, auch wenn es nicht hundertprozentig der Klasse des Katana entsprach. Jedes Mal, wenn er sich das Ding ansah, wollte er am liebsten das jetzt verzogene Pendant holen und dem frechen Weibsstück, das es ruiniert hatte, wie versprochen damit den Hintern versohlen.
    Zumindest wäre das ein Vorwand gewesen, um sie zu berühren.
    Magnus stöhnte, als er vor seinen Schreibtisch trat. Er stützte die Fäuste auf die Marmorplatte und senkte den Kopf in dem Versuch, seine verspannten Schultermuskeln zu lockern.
    Er war besessen.
    Wie der berühmte Fuchs, der mit bedauernswerter Gier zu den unerreichbaren Trauben hinaufstarrte, verzehrte er sich nach dem Unmöglichen. Tatsache war jedoch, dass er es dermaßen vermasselt hatte, dass es nicht wiedergutzumachen war. Es gab keine Buße. Er hätte nie gedacht, dass er zu so etwas fähig wäre. Schlimmer noch, er fürchtete, es ging so tief, dass es Karri mit einschloss. Er konnte sich nicht zwei volle Jahrhunderte lang über deren gutes, liebendes Wesen getäuscht haben. Sie hatte seine Zurückweisung und ihre Einsamkeit zu lange ertragen müssen, und jemand hatte sich das zunutze gemacht. So zurückhaltend und zuvorkommend, wie sie gewesen war, hätte sie sich nie über ihn beschwert, und doch hatte sie sich von seiner Gleichgültigkeit verraten gefühlt. Schließlich war sie reif gewesen, und ein schlauer Dieb hatte die Gelegenheit genutzt, ihre Loyalität zu untergraben, indem er ihren Zorn angestachelt und ihren verletzten Stolz genährt hatte.
    Und Magnus hatte nichts dagegen getan. Er war unwissend gewesen, bis zu dem Augenblick, als er durch das Gift in seinen Venen zusammengebrochen war. Ihr Versuch, ihn zu verführen, war, wie er jetzt glaubte, ihr letzter Versuch gewesen, zu retten, was sie bereits verloren gegeben hatte. Und egal, wie sehr er sich um sie gekümmert hatte, er war immer wie ein Bruder zu seiner kleinen Schwester gewesen. Er hätte es auf den Altersunterschied zwischen ihnen schieben können und auf die Tatsache, dass sie seine Dienerin geworden war, als sie so alt war wie sein Sohn, doch in Wahrheit hatte die Chemie zwischen ihnen nicht gestimmt.
    Und jetzt war da jede Menge Chemie!
    Zum Licht noch mal.
    Nur beim Kampftraining ließ Daenaira ihn nah an sich herankommen. Oh Ihr Götter, das Mädchen war

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