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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Blick war auf den Krieg gerichtet. Er war schöner als die anderen Unseelie-Prinzen und viel furchteinflößender. Wie die anderen schaute er in mich, und sein Blick schnitt mir wie eine Rasierklinge in die privatesten Hoffnungen und Ängste. Ich kannte die Spezialität des Krieges – er konnte nicht nur verschiedene Parteien, Völker oder Populationen gegeneinander aufhetzen, sondern auch eine Person dazu bringen, sich gegen sich selbst zu stellen.
    Er war der ultimative Betrüger und Zerstörer.
    Ich begriff, dass nicht der Tod derjenige war, den man am meisten fürchten musste. Der Krieg vernichtete sinnlos Leben. Der Tod war nur das Aufräumkommando, der Pförtner, der letzte Akt.
    Der Krieg trug ebenfalls einen schwarzen Reifen um den Hals, aber dieser war mit Silber durchwirkt. Kaleidoskopartige Farben verschwammen unter seiner Haut, gleichzeitig umgab ihn ein goldener Schimmer, und an seinem Rücken entdeckte ich schwarze Federn. Der Krieg hatte Flügel.
    Du kommst zu spät , sagte er.
    24
    E in ungewohntes Geräusch weckte mich am Morgen, und ich setzte mich auf. Noch zweimal ertönte das Geräusch, bis ich kapierte, was es war. Jemand warf Steine an mein Fenster.
    Ich rieb mir die Augen und streckte mich. »Ich komme«, murrte ich und warf die Decke zurück. Ich glaubte, dass Dani unten auf der Straße stand. Da das Funknetz für Handys noch nicht intakt war und es in diesem Haus keine Türglocke gab, waren Steinchen die einzige Möglichkeit, meine Aufmerksamkeit zu erregen – außer man brach ein.
    Ich schob den Vorhang beiseite und schaute hinunter.
    V’lane lümmelte, mit dem Rücken an die Windschutzscheibe gelehnt, auf der Motorhaube des Viper. Obwohl mir der Wagen angeblich nicht gehörte (das wird noch geklärt), musterte ich V’lane eingehend und suchte nach Nieten an seiner Kleidung oder sonstigen harten, spitzen Gegenständen, die den Lack zerkratzen könnten. Ich liebe Sportwagen. Die Power war genau das Richtige für mich. Ich entschied, dass dem Auto nichts passieren konnte. Das weiche weiße Handtuch, das sich V’lane lose um die Hüften geschlungen hatte, würde keinen Schaden anrichten. Sein perfekter Körper schimmerte golden, und die Augen blitzten wie Diamanten in der Sonne.
    Ich öffnete das Fenster. Kühle Luft drang ins Zimmer. Wieder einmal präsentierte sich Dublin kalt und wolkenverhangen.
    V’lane hob einen Becher von Starbucks hoch. »Guten Morgen, MacKayla. Ich hab dir Kaffee mitgebracht.«
    Ich beäugte den Becher skeptisch und sehnsüchtig zugleich. »Du hast einen geöffneten Starbucks gefunden?«
    »Ich war in New York, hab die Bohnen selbst gemahlen und den Kaffee eigenhändig gekocht. Sogar die Milch hab ich – wie sagt ihr dazu? – aufgeschäumt.« Er zeigte mir kleine Päckchen. »Weißer oder brauner Zucker?«
    Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Brauner Zucker und Koffein am Morgen. Nur Sex war besser.
    »Ist Barrons in der Nähe?«, wollte V’lane wissen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wo steckt er?«
    »Er hat heute zu tun«, log ich.
    »Gibt’s was Dringendes auf seiner Agenda?«
    Ich kniff die Augen leicht zusammen. V’lane redete ganz anders als sonst. Gewöhnlich drückte er sich sehr gewählt aus. Heute hingegen klang er fast … menschlich. Mein Blick fiel auf das Handtuch, und ich überlegte, ob man darunter ein Buch verstecken konnte. Möglich wäre es. »Könntest du dieses Handtuch durch etwas anderes, sagen wir, hautenge Shorts, ersetzen?«
    Plötzlich war er nackt.
    Da war definitiv kein Buch. »Leg das Handtuch wieder um«, rief ich hastig. »Wieso sprichst du so komisch?«
    »Tue ich das? Ich bemühe mich, von der Menschheit zu lernen, MacKayla, weil ich dachte, du könntest das reizvoll finden. Wie mach ich mich?«
    Er war immer noch splitterfasernackt. »Handtuch – sofort. Irgendwie klingt dieser etwas schnoddrige Slang nicht richtig aus deinem Mund.«
    Er strahlte mich an. »Du magst mich als Prinz und so, wie ich bin. Das ist vielversprechend. Ich bin hier, um dich zu einem Tag am Strand einzuladen. Tropische Brandung und Strandbar. Kokosnüsse und Palmen. Sand und Sonne. Komm.« Er streckte mir die Hand entgegen. Sie war nicht der einzige Körperteil, der in meine Richtung deutete.
    Ich bin umgeben von sexuell aktiven Männern. » Handtuch« , befahl ich und biss mir auf die Unterlippe. Ich sollte die Einladung nicht annehmen. Dazu hatte ich kein Recht. Das Gewicht der ganzen Welt lastete auf mir – ich hatte sogar eine

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