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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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gesund bleiben, werden Sie mit uns kooperieren. Alle anderen werden Sie belügen. Sie gehören uns. Zwingen Sie mich nicht dazu, Ihnen eine Lektion zu erteilen. Es gibt Dinge, die Sie zerbrechen können. Sie würden nicht glauben, welchen Wahnsinn gewisse Schmerzen hervorrufen können.«
    Ich drehte mich um und sah ihn an. Für einen Moment ließ er das nicht zu, so dass ich ihn wegschubste und ein wenig Bewegungsfreiheit erkämpfte. Sein Körper war genauso elektrisierend wie Barrons’ und Ryodans. Und ich wusste, dass er die Szene genoss wahrscheinlich auf eine fleischliche Art, die ich nicht verstand.
    Es gibt Dinge, die Sie zerbrechen können , hatte er gesagt. Um ein Haar hätte ich laut losgelacht. Er hatte keine Ahnung, dass mich der Gedanke, Barrons für immer verloren zu haben, nahezu völlig zerbrochen hätte.
    Ein Blick in Lors Augen genügte mir, um zu beschließen, dass ich bis Barrons’ Rückkehr warten würde, ehe ich einen Streit anzettelte. »Sie glauben, Barrons hat eine Schwäche für mich«, stellte ich fest. »Das bereitet Ihnen Sorgen.«
    »Es ist verboten.«
    »Er verabscheut mich. Er denkt, ich hätte mit Darroc geschlafen – schon vergessen?«
    »Es macht ihm etwas aus, dass Sie mit Darroc geschlafen haben.«
    »Es hat ihm auch etwas ausgemacht, dass ich seinen Teppich verbrannt habe. Er ist ein bisschen heikel mit den Dingen, die er als sein Eigentum betrachtet.«
    »Ihr beide seid Nervensägen. Prophezeiung. Reden Sie.«
    Er verhörte mich eine knappe halbe Stunde, bevor er einigermaßen zufrieden war. Danach schleppte ich mich hundemüde in mein Schlafzimmer hinauf. Dort herrschte das reinste Chaos. Schokoriegelpapierchen, leere Wasserflaschen und Klamotten lagen überall herum. Ich wusch mir das Gesicht und putzte meine Zähne, dann schlüpfte ich in einen Pyjama und war dabei, ins Bett zu kriechen, als mir die Tarotkarte, die mir der Junge mit den verträumten Augen letzte Nacht gegeben hatte, wieder einfiel.
    Ich fasste in die Manteltasche und holte sie hervor. Die Rückseite war schwarz mit silbernen Runen und Symbolen, die aussahen wie die Prägungen auf dem Sinsar Dubh in Gestalt des alten schwarzen Buches mit den schweren Schlössern.
    Ich drehte die Karte um. DIE WELT stand ganz oben.
    Es war eine wunderschöne Karte, eingerahmt in Rot und Schwarz. Eine Frau stand im Profil in einer weißen, leicht bläulich angehauchten Landschaft, die vereist und unwirtlich wirkte. Vor dem Sternenhimmel drehte sich ein Planet, aber die Frau sah die Welt nicht an, sondern starrte in die Ferne. Oder war ihr Blick auf jemanden gerichtet, der nicht abgebildet war? Mir war nicht bekannt, welche Bedeutung DIE WELT in der Tarotweissagung hatte. Ich hatte mir noch nie die Karten legen lassen. Mac 1.0 hatte Kartenlegerei ebenso lächerlich gefunden, wie tote Verwandte mit Hilfe eines Ouija-Brettes heraufzubeschwören. Mac 5.0 würde liebend gern jede Hilfe, die sich bot, in Anspruch nehmen. Ich studierte die Karte. Wieso hatte mir der Junge mit den verträumten Augen gerade diese überlassen? Was sollte sie mir sagen? Dass ich die Welt nicht aus den Augen verlieren sollte? Dass mich andere Dinge und Personen ablenkten, so dass ich nicht mehr klar sehen konnte? Dass ich tatsächlich diejenige war, die das Schicksal der Erde in Händen hatte?
    Gleichgültig, von welcher Seite ich es auch betrachtete – die Karte lud mir viel zu viel Verantwortung auf. Die Prophezeiung hatte deutlich gemacht, dass ich nur eine ganz kleine Rolle spielte. Ich steckte die Karte in ein Buch, das auf meinem Nachttisch lag, ging ins Bett und zog mir die Decke über den Kopf.
    Wieder träumte ich von der traurigen, schönen Frau, und auch dieses Mal hatte ich das eigenartige Gefühl der Dualität – einmal sah ich die Umgebung mit meinen, dann wieder mit ihren Augen und spürte ihren Kummer und meine Verwirrung. Komm, du musst dich beeilen, du musst es wissen.
    Mich erfasste ein Gefühl der Dringlichkeit.
    Nur du kannst es … keine andere Möglichkeit … Ihre Stimme hallte von den Felsen wider und wurde mit jedem Echo schwächer. Versuche … so lange … so sehr …
    Dann stand ein Unseelie-Prinz neben ihr – neben uns.
    Aber er war keiner der drei, die ich kannte. Es war der vierte, den ich nie gesehen hatte.
    Mir war ganz schnell, wie es nur in Träumen geschehen konnte, klar, dass es sich um Krieg handelte.
    Lauf, versteck dich! , schrie die Frau.
    Ich konnte nicht. Meine Füße waren wie angewachsen, und mein

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