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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hätte vorgehabt, die Frau des Königs und alle Welten innerhalb des Labyrinths für sich zu beanspruchen.«
    V’lane schüttelte den Kopf. Sein Haar glänzte in der Sonne. »So simpel war das nicht. Das sind die Dinge selten. Um es nach Art der Menschen auszudrücken: Cruce liebte den König abgöttisch. Der Schöpfer der Unseelie ist ein Wesen von unerträglicher Perfektion. Falls er tatsächlich ein Feenwesen ist, dann entstammt er der ältesten und reinsten Linie, die jemals existiert hat. Einige behaupten, er sei der Vater von allem und habe Hunderte Königinnen überlebt,ehe er die eine dahingemetzelt hat. Viele der Gestalten, die er annehmen kann, sind nicht einmal für Feenwesen durchschaubar. Er wurde beschrieben als ein Geschöpf mit riesigen schwarzen Flügeln, die den ganzen Unseelie-Hof überspannen. Würde er versuchen, eine menschliche Gestalt anzunehmen, müsste er in viele Körper schlüpfen und seine Persönlichkeit in unterschiedliche Facetten aufteilen. Er ist zu gewaltig, um in ein einziges sterbliches Gefäß zu passen.«
    Ich schauderte. In der Weißen Villa hatte ich einen Eindruck von diesen schwarzen Schwingen bekommen und mit der Konkubine mitgefühlt, als sie die fedrige Berührung auf der Haut gespürt hatte. »Ich dachte, die Königin wäre das mächtigste Feenwesen.«
    »Die Königin ist Erbin der Magie unseres Volkes. Das ist etwas anderes. Die Magie hat nie ein männliches Wesen der Wahren Rasse akzeptiert, obschon …«
    »Obschon?«
    Er spähte zu mir. »Ich erzähle dir zu viel.« Wieder seufzte er. »Und es macht mir zu großen Spaß. Es ist lange her, seit ich zum letzten Mal jemanden meines Vertrauens für wert erachtet habe. Es gibt eine uralte Legende, die besagt, dass die Magie, sollte es keine Bewerberinnen für den matriarchalischen Thron mehr geben, auf den mächtigsten Mann unserer Rasse übergehen wird. Einige meinen, unsere Herrscher seien das Äquivalent zu eurem Januskopf, euer Yin und Yang: Der König verkörpert die Stärke unseres Volkes, die Königin die Weisheit. Stärke basiert auf roher Gewalt. Weisheit auf wahrer Macht. Herrscht Harmonie, führen König und Königin gemeinsam den Hof. Sind sie uneins, herrscht Krieg. Wir sind seit dem Mord an der Königin Gegner.«
    »Aber andere Königinnen sind ihr nachgefolgt. Konnte der König keinen Frieden schließen?«
    »Er hat es nicht versucht. Wieder ließ er seine Kinder im Stich. Nachdem er seine Konkubine tot vorgefunden hatte, tat er trotz der Sühne, die er geleistet hat, was er geschworen hatte, niemals zu tun. Unabsichtlich brachte er, indem er all sein Dunkles Wissen aufBuchseiten festgehalten hat, sein mächtigstes ›Kind‹ hervor. Dann verschwand er. Sowohl bei den Seelie als auch bei den Unseelie macht das Gerücht die Runde, dass er seither aufgeben will. Der Jäger, der Darroc getötet hat, war angeblich Hunderttausende von Jahren der Jäger des Königs. Er trug ihn von Welt zu Welt auf der Suche nach seiner Nemesis. Der König liebt wie jedes andere Feenwesen nichts so sehr wie seine eigene Existenz. Solange das Buch frei ist, findet er keinen Frieden. Ich nehme an, das Sinsar Dubh fand es äußerst amüsant, das Reittier des Königs zu benutzen. Und wenn der Jäger da und nicht mit seinem Herrn unterwegs ist, dann dürfte sich meiner Ansicht nach der König ebenfalls in der Stadt aufhalten.«
    Ich schnappte nach Luft. »Du meinst, in Dublin?«
    V’lane nickte.
    »In menschlicher Gestalt?«
    »Wer weiß? Das kann niemand sagen.«
    Würde er versuchen, eine menschliche Gestalt anzunehmen, müsste er in viele Körper schlüpfen. Ich dachte an Barrons und seine acht Männer, schüttelte aber den Kopf und verwarf den Gedanken wieder. »Zurück zu Cruce«, sagte ich hastig.
    »Warum fasziniert er dich so?«
    »Ich versuche, die Chronologie zu verstehen. Der König vertraute Cruce, arbeitete mit ihm, unterrichtete ihn, und Cruce betrog ihn. Warum?«
    V’lanes Augen wurden schmal, und er blähte ungehalten die Nüstern auf. »Die Ergebenheit, die der König seiner Konkubine entgegenbrachte, war unnatürlich. Eine Anomalie in unserem Volk. Menschen preisen die Monogamie, weil sie es nur eine kurze Zeitspanne miteinander aushalten müssen. Ihr werdet im Schatten des Todes geboren. Deshalb sehnt ihr euch nach einer unnatürlichen Bindung. Wir verbringen mehr als ein Jahrhundert, vielleicht zwei mit einem Partner. Wir trinken aus dem Kelch. Wir verändern uns. Wir leben weiter. Der König hat das alles

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