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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Menschen zu erschaffen, dass er es noch einmal probierte. Wenigstens haben wir unsere Missgeburten eingesperrt. Euer Gott hat seine frei herumlaufen lassen. Obwohl er nur wenige tausend Jahre alt ist, ist euer Schöpfungsmythos noch viel absurder als unserer. Trotzdem wunderst du dich, dass wir uns nicht an unsere Ursprünge, die eine Million oder mehr Jahre zurückliegen, erinnern können.«
    Wir sind uns während der Unterhaltung näher gekommen – das fällt uns beiden gleichzeitig auf. Wir ziehen uns sofort zurück und halten so viel Abstand, dass wir sofort sehen würden, wenn einer einen Angriff startet. Irgendwie finde ich das lustig.
    Die Prinzen haben sich nicht wieder blicken lassen. Dafür bin ich dankbar. Obwohl sie keinen sexuellen Einfluss mehr auf mich ausüben, ist ihre Gegenwart schrecklich unangenehm. Sie geben mir das Gefühl, seltsam zweidimensional und nicht vollständig zu sein. Irgendetwas Wichtiges fehlt mir – ich fühle mich schuldig und zugleich auf eine Weise betrogen, die ich nicht verstehen kann und will. Keine Ahnung, ob ich so fühle, weil ich einmal, bis auf Haut und Knochen entblößt, unter ihnen gelegen habe, oder ob sie generell allen Menschen ein Gräuel sind. Ich frage mich, ob das »Zeug«, aus dem der Unseelie-König sie gemacht hat, so fremdartig und schrecklich für uns ist, dass sie das Äquivalent eines psychischen schwarzen Loches sind. Dass sie unaussprechlich schön sind, macht alles nur noch schlimmer. Ihrer Feinheit kann man nicht entrinnen. Ich schaudere.
    Ich erinnere mich.
    Ich werde das nie vergessen. Drei von ihnen und ein unsichtbarer Vierter bewegen sich über mir, in mir.
    Weil Darroc es befohlen hat. Auch das werde ich nie vergessen.
    Es war furchtbar, von ihnen vergewaltigt zu werden, es hat mich im tiefsten Inneren geprägt und verändert. Vorher hatte ich nichts von Schmerzen, von Veränderungen gewusst. Jetzt weiß ich Bescheid.
    Wir lassen den Wald hinter uns, und das Gelände ist leicht abschüssig. Der Mond erhellt unseren Weg durch die dunklen Wiesen.
    Ich gebe das Fischen vorerst auf. Mein Hals ist rau nach dem Schreien, und ich setze einen Fuß vor den anderen, während ich mich darauf konzentriere, eine unbeteiligte Miene zur Schau zu stellen. Ich mache die Hölle durch, ehe der Tag anbricht.
    Ich lasse die Szene auf dem Felsen tausendmal vor meinem inneren Auge abspulen und erfinde ein anderes Ende.
    Fettes Gras und biegsame Binsen rascheln an meiner Taille und streifen die Unterseite meiner Brüste. Wäre ich ein Tier, würde ich auch Abstand von uns halten. Es wird wärmer. Die Luft duftet nach einem exotischen, nachts blühenden Jasmin und Geißblatt.
    So abrupt die Nacht über die Landschaft hereinbricht, so schnell wird es auch Tag. In einem Moment ist der Himmel noch schwarz, im nächsten pink und blau. Von Nacht zu Tag in drei Sekunden.
    Ich habe die Nacht überstanden. Ich atme vorsichtig auf.
    Als meine Schwester getötet wurde, entdeckte ich, dass das Tageslicht eine irrationale Linderung für Trauer ist. Keinen Schimmer, warum. Vielleicht nur, um uns tagsüber zu stärken, damit wir die nächste einsame, düstere Nacht überstehen.
    Ich wusste nicht, dass wir uns auf einer Hochebene befinden, bis wir den Rand erreichen und mir der Schreck in die Glieder fährt, weil ich plötzlich an der scharfen Kante des steilen Abgrunds stehe.
    Auf der anderen Seite des Tales erstreckt sich meilenweit in jede Richtung eine sanfte Hügellandschaft.
    Die Weiße Villa.
    Wieder habe ich das unheimliche Gefühl der Unausweichlichkeit, dass mich das Leben so oder so hierhergeführt hätte, dass ich in jeder Realität dieselben Entscheidungen getroffen hätte, die mich letztendlich zu dieser Tür gebracht hätten.
    Das Heim der geliebten königlichen Konkubine, für die der König die Seelie-Königin getötet hat – es ist so riesig, dass mir ganz schwindelig wird. Ich bewege den Kopf von einer Seite zur anderen, von oben nach unten, um alles auf einmal in mir aufzunehmen. Man kann das Ganze nur aus einigen Meilen Entfernung – so wie wir jetzt – erfassen. Wollte mich Barrons an diesen Ort führen? Wenn ja, warum?
    Hat Ryodan gelogen, als er mich auf dem Felsen gefunden und mir erzählt hat, dass der Weg zurück nach Dublin über ein IFS führt – ein interdimensionales Feen-Schlagloch –, wie ichdie Streifen von Feen-Realität getauft habe, die seit dem Einsturz der Mauern unsere Welt durchsetzen?
    Die Hausmauern bestehen aus Alabaster und

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