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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Ist V’lane nicht dein Freund?«
    Er schnaubt verächtlich. »Wir saßen im Hohen Rat zusammen. Obwohl er Lippenbekenntnisse über die Überlegenheit der Feenwesen abgibt und frei davon spricht, dass wir uns ohne diesen verhassten Pakt wieder auf der Erde bewegen könnten – wir , als ob Menschen ihre Götter beherrschen könnten! Wenn es um Taten geht, ist V’lane Aoibheals Schoßhündchen – das war nie anders. Ich bin jetzt ein Mensch, wie seine Lichten Artgenossen behaupten, und sie verabscheuen mich.«
    »Sagtest du nicht, dass sie dich wie einen Helden verehren, weil du die Wände eingerissen und sie befreit hast?«
    Seine Augen werden schmal. »Ich sagte, sie werden mich verehren. Bald werde ich als Retter ihres Volkes gefeiert.«
    »Also bist du zum Unseelie-Gefängnis gegangen. Das war riskant«, bohre ich weiter, damit er mehr erzählt. Solange er redet, kann ich mich auf seine Worte und meine Ziele konzentrieren. Schweigen ist nicht Gold, es ist tödlich. Es ist ein Vakuum, das sich mit Geistern füllt.
    »Ich brauche die Jäger. Als Feenwesen könnte ich sie herbeirufen. Als Sterblicher muss ich mich persönlich auf die Suche nach ihnen machen.«
    »Es überrascht mich, dass sie dich nicht umbringen, sobald siedich sehen.« Jäger hassen Menschen. Die beflügelten Dämonen mit der schwarzen Haut lieben gar nichts außer sich selbst.
    »Töten bereitet den Jägern kein Vergnügen. Es ist zu endgültig.«
    Eine Erinnerung flackert in seinen Augen auf, und ich weiß, dass ihm die Jäger Dinge angetan haben, die ihn lange zum Schreien gebracht haben.
    »Sie haben sich einverstanden erklärt, mir zu helfen, wenn ich ihnen die permanente Freiheit schenke. Sie haben mir beigebracht, Unseelie zu essen. Nachdem ich die Schwachstellen in den Gefängnismauern entdeckt habe, durch die schon vorher Unseelie entkommen sind, habe ich die Lücken geflickt.«
    »Damit du der einzige große Spieler in der Stadt bist.«
    Er nickt. »Wenn meine Dunklen Artgenossen befreit werden, sollten sie mir dafür danken. Ich fand heraus, wie man die Spiegel miteinander vernetzen muss, und schuf durch die Weiße Villa eine Passage nach Dublin.«
    »Weshalb hier?«
    »Von allen Dimensionen, die ich erforscht habe, ist diese die stabilste, abgesehen von ein paar … Unannehmlichkeiten. Es scheint, als hätte Cruces Fluch wenig Einfluss auf diesen Bereich – es gibt nur ein paar Fetzen aus anderen Dimensionen, die man leicht umgehen kann.«
    Ich nenne sie IFS, aber das sage ich ihm nicht. Es hat Barrons zum Lächeln gebracht. Nur wenig kann Barrons zum Lächeln bringen.
    Ich denke, dass ich mich im Griff und von allen Schwächen befreit habe. Dass mich die Hingabe an meine Mission immun macht. Ein Irrtum. Der Gedanke an Barrons’ Lächeln zieht andere nach sich.
    Barrons nackt.
    Tanzend.
    Den dunklen Kopf nach hinten geworfen.
    Lachend.
    Die Bilder treiben nicht sanft und verträumt in meinemBewusstsein, wie man es in Filmen sieht. Nein, sie schlagen in meinem Kopf ein wie Atomraketen und explodieren in meinem Gehirn zu plastischen Details. Ich ersticke fast an dem Wolkenpilz aus Schmerz.
    Ich kann nicht atmen. Ich kneife die Augen zu.
    Weiße Zähne blitzen in seinem dunklen Gesicht auf: Ich liege am Boden, aber ich stehe wieder auf. Ihr werdet mich nicht am Boden halten können.
    Ich schwanke.
    Aber er ist nicht aufgestanden, der Bastard. Er ist liegen geblieben.
    Mit meinem Speer im Rücken. Wie soll ich jeden Tag meinen Weg finden ohne seine Hilfe? Ich weiß nicht, was ich tun, welche Entscheidungen ich treffen soll.
    Ich kann diese Trauer nicht überleben! Ich stolpere, gehe auf ein Knie und presse die Hände an den Kopf.
    Darroc ist an meiner Seite, hilft mir beim Aufstehen. Er legt die Arme um mich.
    Ich öffne die Augen.
    Er ist mir so nahe, dass ich die goldenen Sprenkel in seiner kupfernen Iris und die Krähenfüße in den Augenwinkeln sehen kann. Feine Linien umgeben seinen Mund. Hat er in seiner Zeit als Sterblicher so viel gelacht? Ich balle die Fäuste.
    Seine Hände berühren zärtlich mein Gesicht, als er mir die Haare aus der Stirn streicht. »Was ist passiert?«
    Weder die Bilder noch der Schmerz sind verschwunden. In diesem Zustand bin ich funktionsunfähig. Jede Sekunde falle ich wieder auf die Knie, schreie vor Kummer und Wut, und meine Mission ist gescheitert. Darroc wird meine Schwäche erkennen und mich töten – oder Schlimmeres. Irgendwie muss ich überleben. Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauern

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