Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
unternehmen, um an das Buch zu kommen. Er brauchte den Zauber, weil er das Leid und damit das Leben seinesSohnes beenden wollte. Er suchte ihn schon seit einer Ewigkeit. Er würde aufstampfen, streiten und brüllen, aber ganz bestimmt jetzt, da er seinem Ziel so nah war, nicht mehr zurücktreten und mir Raum für eigene Entscheidungen lassen.
    »Tu’s nicht«, knurrte er. »Du hast es versprochen.«
    »Das Sinsar Dubh ist in der Stadt«, sagte Isla. »Entscheide dich.«
    Ich spürte auch, dass es in unsere Richtung raste, als wüsste es, dass es sich beeilen musste, um uns mit sprichwörtlich heruntergelassenen Hosen wegen meiner Unschlüssigkeit zu erwischen.
    Ich trat auf Isla zu, nahm die Kette zwischen zwei Finger. Wie konnte ich akzeptieren, dass ich diesen Kampf nicht ausfechten musste? Ich hatte mich dafür gewappnet. Ich war bereit. Dennoch stand Isla vor mir und erklärte, dass ich mich nicht weiter darum kümmern sollte. Ich würde kein Verderben über die Welt bringen, und ich brauchte sie nicht zu retten. Andere hatten sich auf dieselbe Aufgabe vorbereitet und waren qualifizierter als ich.
    Das Gefühl der Unwirklichkeit war wieder da. Und was brummte da in meinem Ohr? Ich dachte, ich würde Barrons’ Gebrüll hören, aber jedes Mal, wenn ich ihn ansah, schwieg er. »Ich brauche einen Zauber aus dem Buch«, sagte ich.
    »Wenn es eingesperrt ist, können wir uns alles, was du willst, holen. Pieter beherrscht die erste Sprache. Dein Vater und ich, wir haben uns kennengelernt, als wir an alten Texten arbeiteten.«
    Ich schaute in ein Gesicht, das meinem verblüffend ähnlich war, nur älter, weiser, reifer. Ich wollte es aussprechen, wenigstens einmal. Vielleicht hatte ich nie wieder Gelegenheit dazu. »Mutter«, versuchte ich es.
    Ein Strahlen glitt über ihr Gesicht. »Liebe, süße MacKayla!«, rief sie.
    Ich wollte sie berühren, mich in ihre Arme schmiegen und ihren Duft einatmen und mich vergewissern, dass ich zu ihr gehörte. Ich konzentrierte mich auf meine einzige Erinnerung an sie, die bis zu diesem Moment tief vergraben war. Ich beschwor sie herauf und dachte darüber nach, wie kostbar sie war. Unglaublich, dass ich dasin all den Jahren vergessen hatte. Mein kindlicher Verstand hatte einen einzigen Schnappschuss festgehalten: Isla O’Connor und Pieter Van de Meer sahen mich mit Tränen in den Augen an. Sie standen neben meinem blauen Kinderwagen und winkten uns zum Abschied. Es regnete in Strömen, und jemand hielt einen hellrosa Schirm mit grünen Blümchen über mich, aber der Wind fegte kalte Nebelfetzen in meinen Wagen. Ich fuchtelte mit den winzigen Fäusten herum und weinte, und Isla kam plötzlich zurück, um meine Decke fester um mich zu stecken.
    »O Liebling, euch in dem Regen zurückzulassen war das Schwerste, was ich je getan habe. Als ich dich zudeckte, hätte ich dich am liebsten hochgehoben und wieder mitgenommen, damit du für immer bei uns bleibst.«
    »Ich erinnere mich an den Schirm«, sagte ich. »Ich glaube, daher habe ich meine Vorliebe für Pink.«
    Sie nickte. »Er war hellrosa mit grünen Blümchen.«
    Tränen brannten in meinen Augen. Ich sah sie lange an und prägte mir ihr Gesicht ein.
    Bittersüße Empfindungen überfluteten mich, als ich in die Arme meiner Mutter sank. Als sie sich warm und tröstlich um mich schlossen, fing ich an zu weinen.
    Sie strich mir über den Kopf und flüsterte: »Schsch, Liebling, es ist schon gut. Dein Vater und ich sind jetzt hier. Du brauchst dich um nichts mehr zu kümmern. Alles ist gut. Wir sind wieder zusammen.«
    Ich schluchzte noch mehr. Weil ich die Wahrheit erkannte.
    Manchmal sieht man sie in Fehlern, manchmal in auffallender Perfektion.
    Die Arme meiner Mutter umschlangen meinen Hals. Sie roch gut – wie Alina nach Pfirsich-Vanille-Kerzen und einem wundervollen Parfüm.
    Und ich hatte keine einzige Erinnerung an diese Frau.
    Es hatte nie einen blauen Kinderwagen oder einen hellrosa Schirm gegeben. Keinen Abschied in strömendem Regen.
    Ich zog meinen Speer aus dem Holster und bohrte ihn in Isla O’Connors Herz.
    47
    I sla holte scharf Luft, wurde in meinen Armen steif und klammerte sich an mich.
    »Liebling?« Ihre blauen Augen sahen mich verständnislos und verwirrt an. Sie war Isla.
    »Du dummes kleines Miststück!« Blaue intelligente Augen starrten mich hasserfüllt an. Sie war Rowena.
    »Wie konntest du mir das antun?«, heulte Isla.
    »Hätte ich dich doch nur getötet, als ich dir im Pub begegnet bin!« Blutiger

Weitere Kostenlose Bücher