Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
und herausfinden, wohin sie geht, bevor sie an ihrem Ziel ankommt. Wenn ich das kann, Mann, dann kann ich die Führung in dem Laden übernehmen!
Ich weiß, dass im Feenreich die Zeit nicht so schnell vergeht wie hier, deshalb sorge ich mich noch nicht so sehr um Mac. V’lane ist auch weg, vielleicht ist sie ja bei ihm.
Das Komische ist, dass ich immer mal wieder bei Barrons, Booksand Baubles vorbeigehe, und es sieht aus, als ob Barrons auch weg ist.
Gestern Abend hab ich versucht, ins Chester’s zu kommen, um mich nach Barrons zu erkundigen, aber die blöden Mistkerle haben mich an der Tür abgefangen.
Mich. Mega!
Ich grinse und plustere mich ein bisschen auf.
Es brauchte sechs von ihnen! Sechs von Barrons’ verdammten Freaks mussten sich die Ärsche aufreißen, um mir den Zugang zu verwehren, und wir haben länger als eine Stunde gerungen.
Ich hätte gar nicht aufgegeben, aber meine Fortbewegungsart – das »Raster-Springen«, wie man es nennen könnte – macht entsetzlich hungrig, und ich hatte nicht genügend Schoko-Riegel in meinen Taschen. Großer Gott, hatte ich einen Hunger! Ich musste essen. Sagte: »Scheiß drauf«, und ging. Einer von ihnen folgte mir bis zum Stadtrand, als hätte er sich in den Kopf gesetzt, mich persönlich aus der Stadt zu werfen – als ob! Ich werde es bald wieder versuchen.
Dennoch mache ich mir ein wenig Sorgen …
Wo treiben sich denn alle herum? Wieso spricht niemand mehr über den LM? Wo ist das Sinsar Dubh?
Es war still, zu still, und das ist mir richtig unheimlich. Das einzige Mal, als alles so ruhig war … ja, na ja, Mensch – die Vergangenheit ist nicht meins.
Was bereits geschehen ist, ist was für Gestrige.
Ich kümmere mich um die Zukunft. Morgen ist mein Tag. Ich hatte so was noch nie, aber ich schätze, ich leide unter einer Schreibblockade. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich hier sitze und ein paar hundert Sidhe -Schafen dabei zusehe, wie sie sich mit dem Äquivalent vom Stricken beschäftigen. Eine ganze Reihe sitzt im Speisesaal und macht Eisenkugeln. Aber nicht für uns !
Für Jayne und seine Guardians.
Keine Ahnung, wie Ro es fertiggebracht hat, dass sie wieder Angst vor ihren eigenen Schatten haben. Kleinigkeiten. Ihrekleinen Anspielungen wecken Selbstzweifel in ihnen. Nur zwei Wochen nach Macs Verschwinden hatte sie alle überzeugt, dass Mac tot sei und dass sie sich nicht mehr um sie kümmern sollten.
Schafe, ich sag’s ja. Um ein Haar wäre ich aufgestanden, hätte mit meinem Hintern gewackelt und Määäh! geschrien. Aber ich schätze, die Schafsscheiße ist hier drin so tief, dass ich kaum vom Fleck komme, denn ich sitze schon lange hier und kaue auf meinem Stift.
Während ich auf Inspiration warte, beobachte ich Jo. Früher war ich mit ihr befreundet. Ich dachte, sie hätte eine eigene Meinung. Sie ist klug, echt klug. Sie sieht Zusammenhänge, die die anderen nicht erkennen. Aber in den letzten Monaten ist sie komisch geworden, richtig seltsam. Es fing damit an, dass sie die ganze Zeit mit Barb und Liz herumhing und nie mehr Zeit für mich hatte. Sie hat mich damals nie wie ein Baby behandelt, alle anderen schon. Jetzt kümmert sie sich gar nicht mehr um mich. Niemand sitzt bei mir am Tisch.
Das ist auch verdammt gut so! Für Schafe gibt es keinen Platz an meinem Tisch.
Jo sitzt ganz still da und lässt Liz nicht aus den Augen. Nicht einen einzigen Moment.
Ich frage mich, ob sie lesbisch geworden ist oder so was – das würde wenigstens erklären, warum sie sich so verändert hat. Sie kam aus ihrer Kammer und tat, als wäre nichts geschehen – vielleicht hat sie eine ménage à trois mit Liz und Barb. Ich kichere. Mann, wenn man sich selbst nicht zum Lachen bringen kann, dann bringt man auch keinen andern dazu. Anfangs waren die Schüsse so schwach und leise, dass ich selbst mit meinem Supergehör nicht erkennen konnte, was es war. Als es mir schließlich klar war, dachte ich, Barrons’ Kerle sind aus irgendwelchen Gründen zurückgekommen und geben – wie beim letzten Mal – Warnschüsse ab. Obwohl wir einen Haufen Uzis und andere Waffen haben, benutzen wir sie nicht. Nur in Dublin. Gegen die Schatten richten Schusswaffen nichts aus. Wir bringen unsere Gewehre nicht in die Abtei. Wir lassen sie im Bus liegen.
Jetzt wird mir schlagartig bewusst, wie dämlich das ist.
Später erfahre ich, dass die Schießerei auf der Westseite der Abtei begonnen hat. Dort, wo Mac in letzter Zeit, wenn sie hier war, geschlafen
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