Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
Zufriedenheit erklären konnte: Ich frage mich, wieso Darroc mir gegenüber nicht von Anfang an aggressiver, brutaler aufgetreten ist. Es ergibt keinen Sinn. Er kam mir fast nachlässig vor bei seinen Bemühungen, mich zu entführen, und er hat mir immer wieder angeboten, freiwillig mitzukommen. Welcher Schurke, der die Welt zerstören will, tut so etwas? Ganz bestimmt habe ich es nicht vom Mörder meiner Schwester erwartet. Mallucé war weitaus gefährlicher, skrupelloser. Von den beiden hat mir am Anfang der Möchtegern-Vampir mehr Angst eingejagt.
    Frei nach Occam: Die einfachste Erklärung, die sich an alle Variablen anpasst, ist meistens die Wahrheit. Darroc hat mir Alina zuliebe nichts angetan. Er hat sich zurückgehalten, weil ihm Alina etwas bedeutete.
    Wie viel und was ich gegen ihn verwenden kann, bleibt abzuwarten.
    »Meine Achtung hat meine Bemühungen untergraben, und die Jäger stellten meine Überzeugung infrage.«
    »Also hast du mich vergewaltigen und zur Pri-ya machen lassen«, sage ich verbittert. Wie schnell er von Achtung zu Mord – was gleichbedeutend mit einem Dasein als Pri-ya wäre – übergewechselt ist. Bis Barrons mich zurückgeholt hat, hat es nie jemanden gegeben, der sich erholt hat, nachdem er zum hirnlosen Sexsklaven gemacht wurde. Die Menschen sterben daran.
    »Ich musste meine Position stärken. Dann habe ich dich verloren, ehe ich die Chance hatte, deinen Zustand auszunutzen.«
    »Wer war der Vierte, Darroc? Warum sagst du es mir nicht einfach?« Er hat danebengestanden und zugesehen, wie mich die Unseelie-Prinzen zerstörten. Er hat mich nackt, hilflos und weinend auf dem Boden liegen gesehen. Ich beruhige mich, indem ich mirverschiedene Arten vorstelle, wie ich ihn zu gegebener Zeit töten werde.
    »Ich hab dir schon einmal gesagt, MacKayla, es gab keinen Vierten. Der letzte Prinz aus dem Reich der Schatten, den der König erschaffen hat, war der erste Dunkle Prinz, der gestorben ist. Cruce kam in der uralten Schlacht zwischen König und Königin ums Leben. Manche behaupten, die Königin persönlich habe ihn getötet.«
    » Cruce war der vierte Unseelie-Prinz?«, rufe ich aus.
    Er nickt. Dann runzelt er die Stirn. »Falls ein viertes Wesen in dieser Kirche war, dann konnten weder die Prinzen noch ich es sehen.«
    Ihn schien dieser Gedanke genauso zu beunruhigen wie mich.
    »Ich habe dir wiederholt eine Allianz angeboten. Ich brauche das Buch. Du kannst es aufspüren. Manche glauben sogar, du könntest es in die Ecke treiben. Andere wieder denken, du bist der vierte Stein.«
    Ich schnaube. In letzter Zeit gibt es nur wenig, was ich mit Gewissheit weiß, aber in dieser Sache würde ich alles, was ich habe, verwetten. »Ich bin kein Stein.« Ich war ziemlich sicher, dass V’lane den vierten und letzten hat.
    »Feen-Dinge verändern sich. Sie werden zu anderen Dingen.«
    »Menschen tun das nicht«, gebe ich verächtlich zurück. »Sieh mich an. Ich wurde nicht aus den Felsen der Unseelie-Hölle gehauen. Eine menschliche Frau hat mich zur Welt gebracht.«
    »Und das weißt du ohne jeden Zweifel? Meine Quellen sagen, dass ihr, du und Alina, adoptiert wurdet.«
    Ich sage nichts und frage mich, wer diese Quellen sein mögen.
    Er lacht. »Niemand weiß, was der König wirklich getan hat, nachdem er verrückt geworden ist. Vielleicht hat er einen der Steine anders gemacht, um ihn besser verstecken zu können.«
    »Steine werden nicht zu Menschen.«
    »Das Sinsar Dubh versucht nichts anderes.«
    Ich kneife die Augen ein wenig zusammen. Hatte Ryodan recht? Geht alles wirklich nur darum? Das Buch will eine fühlendemenschliche Gestalt annehmen? Interessant, dass Ryodan und Darroc daran glauben, als hätten sie sich darüber unterhalten, während sie andere Pläne schmiedeten – Pläne, wie sie Barrons aus dem Weg schaffen oder töten können. Immerhin war es Barrons, der mich aus dem Pri-ya-Zustand befreit hat, in dem man mich so herrlich hätte benutzen können. Verdammt lästig für sie.
    »Aber die Menschen, die es in Besitz nimmt, töten sich selbst«, sage ich.
    »Weil das Buch bisher noch nicht die eine Person gefunden hat, die stark genug ist, um das Verschmelzen durchzustehen.«
    »Was soll das heißen: ›Das Verschmelzen durchstehen‹? Willst du damit sagen, dass die richtige Person das Sinsar Dubh aufheben kann, ohne sich selbst umzubringen?«
    »Und sie hat es unter Kontrolle«, ergänzt er selbstgefällig.
    Ich sauge scharf die Luft ein. Davon höre ich zum ersten Mal.

Weitere Kostenlose Bücher