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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Und Darroc klingt so überzeugt, so sicher. »Kann sie es benutzen, bevor es sie benutzt?«
    Er nickt.
    Ich kann es kaum glauben. »Jemand kann es einfach aufheben und aufschlagen? Und es geschieht ihm nichts?«
    »Er nimmt alles in sich auf. Die ganze Macht.«
    »Wie? Wer ist die ›richtige‹ Person?«, will ich wissen. Bin ich das? Kann ich es deshalb überall aufspüren? Sind alle aus diesem Grund hinter mir her?
    Er grinst spöttisch. »Oh, du Kleingeist mit solchen Illusionen von der eigenen Erhabenheit. Nein, MacKayla. Du warst das nie.«
    »Wer dann?«
    »Ich bin derjenige.«
    Ich starre ihn an. Er? Ich mustere ihn von oben bis unten. Warum? Wie? Was weiß er, was ich nicht weiß? Was Barrons nicht wusste? »Was ist so Besonderes an dir?«
    Er lacht und sieht mich an, als wolle er sagen: Du glaubst doch nicht, dass ich dir das sage, oder? Ich hasse es, wenn mich die Leute so anschauen.
    »Aber das habe ich dir doch gesagt. Ich habe all deine Fragen beantwortet.«
    »Wer dann?«
    »Banale Fragen.«
    Meine Augen werden schmal. »Wenn du weißt, wie man mit dem Buch verschmilzt, warum hast du dann, als du meine Eltern in deine Gewalt gebracht hast, darauf bestanden, dass ich die Steine mit in den Tunnel bringe? Weshalb bist du so interessiert an ihnen?«
    »Es heißt, die Steine können es unbeweglich machen. Ich hatte wenig Erfolg, ihm nahe zu kommen. Wenn ich ohne Hilfe nicht nahe genug herankomme, könnte ich sie brauchen. Ich habe dich – du spürst es auf, die Steine treiben es in die Enge, den Rest übernehme ich.«
    »Und das kannst du, weil du Unseelie isst? Bist du deshalb in der Lage, dich mit ihm zu verschmelzen?« Ich kann auch Unseelie-Fleisch schneiden und würfeln.
    »Wohl kaum.«
    »Ist es etwas, was du bist? Was du getan hast? Was du weißt?« Ich höre selbst den Eifer in meiner Stimme und bin entsetzt, aber wenn er eine Möglichkeit hat, uns die absurde Jagd auf V’lanes Stein, die Versammlung der fünf Druiden – Barrons schien ziemlich sicher zu sein, dass Christian einer von ihnen ist, doch der ist vermutlich noch im Spiegellabyrinth verloren –, die Suche nach der Prophezeiung und das Vollführen komplizierter Zeremonien zu ersparen, dann möchte ich das wissen. Falls es so eine Abkürzung und eine Chance gibt, dass ich mein Ziel innerhalb von Stunden oder Tagen statt nach quälenden Wochen oder sogar Monaten erreiche, dann muss ich sie nutzen. Je weniger Zeit ich in dieser höllischen Realität verbringen muss, umso besser.
    »Sieh dich an, MacKayla, ganz erhitzt und glühend. Du lechzt nach der Möglichkeit, mit dem Buch zu verschmelzen.« Die goldenen Sprenkel in den Augen fangen wieder an zu blitzen.
    Diesen Blick würde ich bei jedem Mann erkennen.
    »Du bist Alina so ähnlich«, murmelt er, »und doch ganz anders.«
    Offenbar fasziniert ihn gerade der Unterschied. »Was ist mit dir? Warum kannst du mit ihm verschmelzen?«, frage ich. »Sag es mir.«
    »Such das Buch, MacKayla, dann zeig ich’s dir.«
    Endlich finden wir das Zimmer mit dem Spiegel, und es sieht genauso aus, wie Darroc es beschrieben hat: keine Möbel bis auf den drei Meter mal eins fünfzig großen Spiegel.
    Der Spiegel scheint nahtlos in die Wand eingelassen zu sein.
    Aber ich bin mit den Gedanken nicht beim Spiegel – mir schwirrt immer noch der Kopf nach allem, was Darroc mir erzählt hat.
    Wieder ist ein Puzzleteilchen an seinen Platz gefallen. Mich erstaunt seine Entschlossenheit, das Buch an sich zu bringen, während niemand von uns weiß, wie man es einfangen, berühren oder bewegen kann, ohne von ihm vereinnahmt, böse und gezwungen zu werden, alle Umstehenden zu töten, ehe man sich selbst umbringt.
    Neben der Frage, warum Darroc nicht brutaler war, beschäftigte mich schon die ganze Zeit die Frage, weshalb er Jagd auf das Buch macht, wenn er es ohnehin nicht benutzen kann. Sogar Barrons und ich mussten eingestehen, dass es sinnlos ist, dem Ding nachzuhetzen.
    Dennoch hat Darroc in seinen Bemühungen nie nachgelassen. Er lässt seine Unseelie pausenlos danach suchen. Die ganze Zeit, in der ich im Dunkeln getappt bin und mir das Gehirn über die Vier, die Fünf und die Prophezeiung zermartert habe, folgte Darroc einem viel einfacheren Pfad.
    Er kennt eine Möglichkeit, mit dem Sinsar Dubh zu verschmelzen – und es zu kontrollieren.
    Für mich besteht nicht der geringste Zweifel, dass Darroc die Wahrheit sagt. Ich habe keine Ahnung, wie oder woher er diese Informationen hat, aber er weiß

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