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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Bruce-Springsteen-Song auf meinem iPod: I came for you, for you, I came for you …
    Das tat er. Und ich habe ihn getötet.
    Ich würde meinen rechten Arm hergeben, wenn ich wieder – nur für einen Tag – in diesem Zimmer sein könnte. Wieder leben. Ihn berühren. Die Laute hören, die er von sich gibt. Ihn anlächeln. Zärtlich sein. Keine Angst vor Zärtlichkeit haben. Das Leben ist so zerbrechlich, wertvoll und kurz. Weshalb erkenne ich das zu spät?
    Das Tattoo in meinem Nacken brennt, aber ich kann nicht sagen, ob es das Mal von Darroc oder das von Barrons ist, das protestiert, weil Darroc es berührt.
    »Gib deinen Schwur, mich zu vernichten, auf, MacKayla«, flüstert er mir ins Ohr. »Ah ja, ich sehe es in deinen Augen – jedes Mal, wenn du mich ansiehst. Ich müsste blind sein, um das nicht zu erkennen. Ich habe Hunderttausende von Jahren am Hof der Großen Illusionen gelebt. Du kannst mich nicht täuschen. Gib deinen sinnlosen Wunsch nach Rache auf – letzten Endes wirst du dabei nur dich selbst vernichten, nicht mich. Lass mich dich emporheben, dich das Fliegen lehren. Ich werde dir alles geben, und ich werdedich nicht verlieren. Diesen Fehler mach ich nicht noch einmal. Wenn du zu mir kommst, obwohl du weißt, was ich bin, dann wird es zwischen uns weder Furcht noch Misstrauen geben. Lass mich dich küssen, MacKayla. Nimm mein Angebot an. Leb mit mir. Für immer.«
    Seine Lippen streichen vom Ohr quer über die Wange. Dann hält er inne und wartet, dass ich den Kopf den letzten Zentimeter drehe. Ich soll die Entscheidung fällen.
    Ich drehe mich, um Hass über ihn zu speien. Er behauptet, Gefühle für meine Schwester zu haben, und versucht gleichzeitig, mich auch noch zu verführen. Kann er das, was er für Alina empfindet, so leicht aufgeben? Ich hasse ihn dafür, dass er sie verführt hat. Ich hasse ihn, weil er ihrem Andenken nicht treu ist.
    Keine dieser Emotionen ist das, was Barrons als »nützlich« bezeichnen würde. Ich habe Erinnerungen, denen ich gerecht werden muss. Zwei Geister, die ich ins Leben zurückbringen will.
    Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt. Was kann nützlich sein, was nicht?
    Über seine Schulter hinweg sehe ich, wo wir uns befinden. Hätte ich noch Gefühle gehabt, würde ich mich jetzt krümmen wie nach einem kräftigen Faustschlag in die Magengrube.
    Der schlaue Fuchs. Dieser elende Feen-Bastard.
    Wir sind in der Gasse schräg gegenüber von Barrons, Books and Baubles’ Hinterfassade. Darroc hat einen Spiegel in die Ziegelmauer des ersten Gebäudes der Dunklen Zone auf der anderen Straßenseite installiert.
    Der Spiegel war da. Sozusagen in meinem Hinterhof. Darroc hat mich die ganze Zeit beobachtet. Uns.
    Als ich zum letzten Mal hier war, waren meine Schritte schwungvoll, obwohl ich wusste, dass ich direkt in eine Falle lief. Barrons hatte mir gerade gesagt, dass er mir das Barrons, Books and Baubles schenken wird, mit Vertrag und allem, wenn es mir gelingt, mit einem toten Darroc und meinen lebenden Eltern zurückzukehren.
    Ich hegte keinen Zweifel, dass ich meine Mission erfüllen würde. Ich war so großspurig und selbstsicher.
    Darroc behält mich aufmerksam im Auge.
    Die Spiele hier sind trügerisch; das waren sie immer schon. Ich habe die Dinge nur nie so klar gesehen wie jetzt.
    Er hat auf meine Hassgefühle für ihn gebaut und etwas getan, was wahrscheinlich nur jemand machen kann, der eine kleine Ewigkeit erlebt hat – er hat es akzeptiert und mir volle Vergebung gewährt. Er hat mir weit mehr als nur ein bloßes Geschäft angeboten und wartet auf meine Antwort. Ich verstehe sein Spiel. Er hat meine Artgenossen mit einem kalten, analytischen Blick beobachtet und kennt uns gut.
    Wenn ich ihm erlaube, intim mit mir zu sein, liefere ich mich ihm auf zwei Ebenen aus: körperlich komme ich ihm so nahe, dass er mir etwas antun kann, und emotional gehe ich wie jede Frau, die mit einem Mann so intim ist, das Risiko ein, dass ich ein Stück Herz an ihn verliere.
    Zum Glück habe ich kein Herz mehr. In diesem Punkt bin ich sicher. Und ich bin in den letzten Monaten ziemlich immun gegen Verletzungen geworden.
    Meine Geister tuscheln miteinander – leider kann ich sie nicht verstehen. Es gibt nur eine Möglichkeit, die mich in die Lage versetzt, sie wieder zu hören.
    Ich drehe den Kopf, um Darrocs Kuss zu empfangen.
    Als sich seine Lippen über meine legen, droht mich der Zwiespalt entzweizureißen, und wenn es so kommt, verliere ich meine beste

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