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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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auf Verführung gehofft.«
    Ich hebe mit einer Unbekümmertheit, die zu seinem Lächeln passt, eine Schulter. »Du weißt, was ich will. Meiner Ansicht nach hat es keinen Sinn, etwas anderes vorzutäuschen. Wir sind, was wir sind, du und ich.«
    Ihm gefällt es, wenn ich uns in dieselbe Kategorie einordne. Das sieht man ihm an.
    »Und was ist das, MacKayla? Was sind wir ?« Er dreht sich leicht zur Seite und erteilt einen Befehl in einer fremden Sprache. Einer der Unseelie-Prinzen erscheint, hört ihm zu, nickt und verschwindet wieder.
    »Überlebende. Zwei Persönlichkeiten, die sich nicht beherrschen lassen, weil wir selbst dazu geboren sind zu herrschen.«
    Er sieht mir forschend ins Gesicht. »Glaubst du das wirklich?«
    Plötzlich wird es kalt, und mein Mantel ist von einem Augenblick zum anderen mit winzigen, schimmernden Kristallen aus schwarzem Eis bedeckt. Mir ist klar, was das bedeutet. Ein königlicher Jäger hat sich über uns materialisiert und wirbelt mit seinen schwarzen Lederschwingen die Luft auf. Mein Haar weht in der eisigen Brise. Ich schaue zu dem schuppigen Bauch des Wesens auf, das wie seine Artgenossen speziell dazu erschaffen wurde, Jagd auf Sidhe -Seherinnen zu machen.
    Der große satanische Drache legt die massiven Flügel an und landet schwer auf der Straße. Mit Müh und Not gelingt es ihm, sich zwischen die Häuserreihen rechts und links zu quetschen.
    Er ist riesig.
    Anders als der kleine Jäger, dessen Dienste sich Barrons sichern konnte und der uns nachts über Dublin geflogen hat, ist dieser ein waschechter königlicher Jäger. Ich spüre, dass er unendlich viel älter ist als alles, was mir bisher begegnet ist. Die höllische Kälte, die Einsamkeit und Leere – das alles ist da, aber es deprimiert weder, noch schüchtert es mich ein. Dieser Jäger strahlt … Freiheit aus.
    Er versetzt mir einen mentalen Schlag. Ich spüre Zurückhaltung. Er hat keine Kraft, er ist Kraft.
    Ich schlage mit Hilfe meines glasigen Sees zurück. Er stößt ein überraschtes Schnauben aus Ich wende mich Darroc zu.
    Sidhe -Seherin?, fragt der Jäger.
    Ich ignoriere ihn.
    SIDHE -SEHERIN?, dröhnt seine Stimme so laut in meinem Schädel, dass ich sofort Kopfschmerzen bekomme.
    Ich wirble zu ihm herum. »Was?«, fauche ich.
    Die riesige Gestalt kauert im Dunkel, hält den Kopf gesenkt, so dass das Kinn über das Pflaster streift. Er verlagert sein Gewicht von einem Krallenfuß auf den anderen, während er mit dem gewaltigen Schweif den uralten Abfall und die menschlichen Hüllen von der Straße fegt. Feurige Augen blitzen mich an.
    Ich fühle, dass er vorsichtig mentalen Druck auf mich ausübt. Die Legenden sagen, dass die Jäger entweder keine Feenwesen oder zumindest nicht durch und durch Feenwesen sind. Ich habe keine Ahnung, was sie sein könnten, allerdings mag ich es gar nicht, wenn sie in mein Bewusstsein eindringen.
    Nach einem Moment sagt er: Ahhh. Er setzt sich zurück. Da bist du.
    Keine Ahnung, was er damit meint. Ich zucke mit den Schultern. Er hat sich aus meinem Kopf zurückgezogen, und alles andere interessiert mich nicht. Wieder sehe ich Darroc an, der an unsere Unterhaltung von vorhin anknüpft: »Glaubst du wirklich, was du gesagt hast? Dass wir zum Herrschen geboren sind?«
    »Habe ich dich jemals gefragt, wo meine Eltern sind?«, kontere ich mit einer Gegenfrage, die mir tief in Herz und Seele schneidet. Doch heute bin ich in Ganz-oder-gar-nicht-Stimmung. Wenn ich in dieser Nacht bekomme, was ich will, dann bin ich raus aus der Sache. Mein Schmerz und Leid wird dann ein Ende haben, und ich kann aufhören, mich selbst zu hassen. Schon morgen könnte ich mit Alina sprechen und Barrons berühren.
    Sein Blick wird scharf. »Als du sie zum ersten Mal als meine Gefangenen gesehen hast, hielt ich dich für schwach und gefühlsduselig. Wieso hast du nicht mehr nach ihnen gefragt?«
    Jetzt kapiere ich, warum mich Barrons stets angewiesen hat, ihm keine Fragen zu stellen und ihn nur nach seinen Taten zu beurteilen. Es ist so einfach zu lügen. Noch schlimmer ist, wie sehr wir uns an diese Lügen klammern. Wir betteln um Illusionen, um der Wahrheit nicht ins Auge sehen und uns nicht so allein vorkommen zu müssen.
    Ich erinnere mich, dass ich mir mit siebzehn eingebildet habe, bis über beide Ohren verliebt zu sein, und meinen Angebeteten bei einem Date gefragt zu haben: Katie hat nicht wirklich gesehen, wie du Brandi auf dem Flur vor den Toiletten geküsst hast, oder, Rod? Und als er verneinte,

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