Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
Gedeih und Verderb ausgeliefert und wurde wieder von den Prinzen vergewaltigt; dann war der unsichtbare Vierte da und kehrte mein Innerstes nach außen; irgendwann spürte ich die Nadelstiche im Nacken, als er mich tätowierte; und dann war ich in der Abtei und krümmte mich vor Lust auf dem Boden meiner Zelle. Meine Knochen verschmolzen miteinander, und das Verlangen nach Sex war unvorstellbar schmerzhaft. Rowena stand vor mir, und ich klammerte mich an sie, doch sie drückte mir ein seltsam riechendes Tuch ins Gesicht. Ich wehrte mich, trat zu und krallte mich fest, konnte jedoch nichts gegen die alte Frau ausrichten – und ich starb in meinem Alptraum.
Danach unternahm ich keinen Versuch mehr, Schlaf zu finden.
Ich zog mich aus, stellte mich unter die Dusche und ließ das heiße Wasser auf mich niederprasseln. Als eingefleischte Sonnenanbeterin habe ich noch nie so viel gefroren wie in den letzten Monaten in Irland.
Nachdem ich mich geschrubbt hatte, bis meine Haut gerötet und sauberer denn je war, schob ich angewidert den Haufen schwarzer Lederklamotten zur Seite.
Ich hatte ein und dieselbe Unterwäsche zu lange getragen. Meine Lederhose war durchweicht gewesen, wieder getrocknet und dabei eingegangen und fleckig geworden. In diesem Outfit hatte ich Barrons getötet – ich wollte es verbrennen.
Ich schnappte mir ein Leinentuch, um mich darin einzuwickeln, und ging ins Wohnzimmer des Penthauses, wo Dutzende vonDarrocs rot gekleideter Unseelie Wache standen. Ich gab ihnen genaue Anweisungen, wohin sie gehen und was sie mir bringen sollten.
Als sie sich auf den Weg zur anderen Schlafzimmer-Suite machten, um Darroc um Erlaubnis für diesen Botengang zu bitten, schnaubte ich: Er lässt euch keine eigenen Entscheidungen treffen? Er hat euch befreit, nur um euch jeden Schritt und Atemzug vorzuschreiben? Ein oder zwei von euch können doch sicherlich auch ohne sein Okay eine simple Erledigung für mich machen. Seid ihr Unseelie oder Schoßhündchen?
Den Unseelie merkt man sofort an, was in ihnen vorgeht. Anders als die Seelie haben sie nie gelernt, ihre Empfindungen zu verbergen. Ich bekam, was ich wollte – Tüten und Schachteln mit Kleidern, Schuhen, Schmuck und Kosmetik.
Die Waffen einer Frau – sehr gut.
Jetzt bin ich, während ich mich im Spiegel bewundere, dankbar, dass ich hübsch auf die Welt gekommen bin. Ich muss wissen, worauf er reagiert, welche Schwächen er hat und wie sehr ich seine Gefühle für mich anstacheln kann. Früher war er ein Seelie, und im Grunde ist er das auch heute noch durch und durch – das weiß ich jetzt, nachdem ich in der letzten Nacht mit eigenen Augen gesehen habe, wie die Seelie sind.
Gebieterisch. Schön. Arrogant.
All das kann ich auch sein.
Allmählich geht mir die Geduld aus. Ich möchte Antworten haben, und zwar schnell.
Mit Sorgfalt vollende ich mein Make-up, bestäube meine Wangen und das Dekolleté mit Bronzer, um die goldene Haut der Feenwesen zu imitieren. Das gelbe Kleid liegt wie eine zweite Haut an meinem Körper an, der durch den Sex-Marathon mit Barrons bis zur Perfektion gestählt ist. Die Schuhe und die Accessoires sind golden.
Jeder Zoll eine Prinzessin. Genauso werde ich aussehen.
Wenn ich ihn töte.
Er verstummt, als er mich sieht, und betrachtet mich einen langen Moment. »Dein Haar war mal blond wie ihres«, stellt er schließlich fest.
Ich nicke.
»Ich mochte ihr Haar.«
Sofort wende ich mich an den Wachmann neben mir und erkläre ihm, was ich zum Haarefärben brauche. Er wirft Darroc einen fragenden Blick zu und erntet ein Nicken.
Ich verdrehe die Augen. »Ich bitte sie um Kleinigkeiten, und sie stellen mich infrage. Das macht mich wütend! Kannst du nicht ein oder zwei deiner Wachmänner nur für mich abstellen?«, fordere ich. »Soll ich denn gar nichts für mich haben?«
Er richtet den Blick auf meine langen, muskulösen Beine und die schönen Füße in den High Heels. »Doch, natürlich«, murmelt er. »Welche Männer willst du haben?«
Ich winke ab. »Such du sie aus. Sie sind sowieso alle gleich.«
Er bestimmt zwei Unseelie, die mir zu Diensten sein und meine Wünsche erfüllen sollen. »Ihr werdet ihr gehorchen, wie ihr mir gehorcht«, macht er ihnen klar. »Unverzüglich und ohne Fragen oder Widerspruch. Es sei denn, ihre Befehle stehen im Gegensatz zu meinen.«
Sie werden sich daran gewöhnen, das zu tun, was ich von ihnen verlange. Genau wie sich die anderen Wachen daran gewöhnen werden zu sehen, wie sie mir zu
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