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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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dass dieser Valentinstag viel schlimmer hätte werden können. Immerhin würde ich heute Abend mit dem tröstlichen Wissen einschlafen, dass Barrons noch am Leben war.
    »Und was jetzt?«, fragte ich.
    Barrons starrte vor sich hin. Die Klapperschlange bewegte sich in seiner Brust.
    Wir hielten vor der Rêvemal Street Nummer 939, dem demolierten Eingang zum Chester’s. Dieser Club war einst die Topadresse für die reizlosen Reichen und gelangweilten Schönen gewesen, bevor er an Halloween zerstört worden war.
    Ich sah Barrons ungläubig an. Er parkte und schaltete den Motor aus.
    »Ich gehe nicht ins Chester’s. Die da drin wollen meinen Tod.«
    »Wenn sie Angst an Ihnen wittern, werden sie auf alle Fälle versuchen, Sie zu töten.« Er stieß die Tür auf und stieg aus.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »An Ihrer Stelle würde ich mich bemühen, nach etwas anderem zu riechen.«
    »Warum muss ich da mit rein?«, nörgelte ich. »Können Sie Ihre Kumpels nicht allein besuchen?«
    »Wollen Sie Ihre Eltern sehen oder nicht?«
    Ich sprang aus dem Wagen und schlug die Tür zu, dann rannte ich an Schutt und Abfall vorbei hinter Barrons her. Ich hatte keine Ahnung, wieso er mir das anbot – sicherlich nicht, weil er nett sein wollte –, aber diese Gelegenheit würde ich auf keinen Fall versäumen. So unvorhersehbar, wie mein Leben war, durfte ich keine Chance verpassen, Zeit mit den Menschen, die ich liebte, zu verbringen.
    Als könnte er meine Gedanken lesen, sagte er über die Schulter hinweg: »Ich habe davon gesprochen, dass Sie sie sehen , nicht dass Sie sie besuchen.«
    Ich verabscheute die Vorstellung, dass meine Eltern in der schäbigen Unseelie-Kneipe festgehalten wurden, aber ich musste eingestehen, dass der Untergrund inmitten von Barrons’ Männern wahrscheinlich der sicherste Ort für sie war. Zurück nach Ashford konnten sie nicht. Die Unseelie-Prinzen wussten, wo sie wohnten.
    Die einzigen anderen Möglichkeiten wären die Abtei, der Buchladen oder V’lanes Obhut. In der Abtei trieben sich noch Schatten herum, und das Sinsar Dubh hatte den Sidhe -Seherinnen vor kurzem einen tödlichen Besuch abgestattet, und außerdem würde ich Rowena nicht trauen, auch wenn sie nur ein Buttermesser in der Hand hielte. Gewiss wollte ich Mom und Dad nicht in meiner Nähe haben – sie sollten nicht sehen, was aus mir geworden war. Und V’lane mit seinem spärlichen Verständnis für Menschen könnte auf die fixe Idee kommen, sie mit einer Illusion von Alina an einen Strand zu verbannen. Dad könnte damit fertig werden, aber meine Mutter würde es den Rest geben. Wir könnten sie vermutlich nie wieder bewegen, den Strand zu verlassen.
    Also war das Chester’s das Beste.
    Es war früher der beliebteste Club der Stadt gewesen, zugänglich nur mit gültiger Einladung. Marmorsäulen hatten den reichverzierten Eingang in den dreistöckigen Club flankiert, doch bei dem großen Aufruhr hatte man die französischen Gaslaternen aus dem Betonboden gerissen und als Rammböcke gegen die Fassade benutzt. Das zum Teil eingestürzte Dach hatte die weltberühmte, handgeschnitzte Bar unter sich begraben und die Buntglasfenster zertrümmert. Das zerbrochene Clubschild hing in Stücken über dem Eingang, Betonblöcke versperrten den Weg zur Tür, und das Gebäude war übersät mit Graffiti.
    Der neue Zugang zu dem Lokal befand sich auf der Rückseite des Hauses, verborgen hinter einer unauffälligen verbeulten Metalltür in der Nähe des Fundaments. Jemand, der nichts von dem Club wusste, würde keinen zweiten Gedanken an die scheinbar vergessene Kellertür verschwenden. Die Disco war tief unter der Erde und so schalldicht, dass niemand, der nicht Danis Supergehör besaß, auf den Gedanken kommen würde, dass da unten wilde Partys stattfanden.
    »Ich kann nicht zu den Unseelie gehören«, erklärte ich, als Barrons die Tür öffnete. »Ich kann den Seelie-Speer berühren.«
    »Es heißt, der König hätte die Sidhe -Seherinnen mit Hilfe seines unvollständigen Schöpfungsliedes erschaffen. Andere behaupten, er hätte mit menschlichen Frauen geschlafen, um die Blutlinien zu gründen. Vielleicht ist Ihr Blut so verwässert, dass so etwas keine Probleme für Sie darstellt.«
    Typisch Barrons. Er hatte eine Antwort auf all das, worauf ich keine haben wollte, aber keine auf die Dinge, die mich brennend interessierten.
    Nachdem wir die Leiter hinuntergestiegen und durch eine andere Tür und über eine zweite Leiter noch tiefer gelangt

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