Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
kalt.
»Ach, wirklich? Ich hab ein wenig nachgeforscht, nachdem mirBarrons von den Aussagen der alten O’Reilly erzählt hatte, und es stellte sich heraus, dass Isla nur ein Kind hatte, nicht zwei. Ihre Tochter hieß Alina, und sie ist tot.«
»Offenbar haben Sie nicht gründlich genug geforscht«, erwiderte ich, obwohl mir ein bisschen mulmig wurde. Deshalb hatte mich Nana mit Alina angesprochen. »Sie muss mich später bekommen haben. Nana wusste nur nichts davon.«
»Isla war das einzige Mitglied des Haven, das die Nacht, in der das Sinsar Dubh aus seinem Gefängnis ausgebrochen war, überlebt hat.«
»Woher haben Sie diese Informationen?«, erkundigte ich mich.
»Und es gab kein ›Später‹ für sie.«
»Woher haben Sie das? Was wissen Sie über meine Mutter, Ryodan?«
Ryodan wechselte einen vielsagenden Blick mit Barrons; glücklicherweise hatte ich keine Ahnung, in welcher Sprache sie sich verständigten.
Ich funkelte Barrons an. »Und Sie wundern sich, warum ich mich Ihnen nicht anvertraue? Sie erzählen mir gar nichts.«
»Überlass das mir. Ich kümmere mich darum«, sagte Barrons zu Ryodan.
»Ich rate dir, einen besseren Job zu machen.«
»Und ich rate dir, dich zum Teufel zu scheren.«
»Sie hat dir nicht gesagt, dass das Buch neulich nachts bei ihr in Darrocs Penthaus war. Es durchsucht ihr Bewusstsein und liest ihre Gedanken.«
»Ich glaube, es kann nur die oberflächlichen Gedanken erkennen«, beteuerte ich hastig. »Nicht alle.«
»Es hat Darroc getötet, weil es von ihr erfahren hat, dass er eine einfache Methode kannte. Ich frage mich ernsthaft, was das Buch sonst noch von ihr weiß.«
Barrons’ Kopf schnellte zu mir herum. Und das haben Sie mir verschwiegen?
Und Sie haben mir nichts über meine Mutter erzählt? Was wissen Sie über sie? Über mich?
Sein finsterer Blick versprach Vergeltung für das Versäumnis.
Meiner auch.
Ich hasste das. Barrons und ich waren Gegner. Das verwirrte meinen Verstand und schnitt mir ins Herz. Ich hatte um ihn getrauert, als hätte ich den einzigen Menschen verloren, der mir wirklich etwas bedeutete, und jetzt standen wir uns wieder wie erbitterte Feinde gegenüber. Ist es uns vorherbestimmt, bis in alle Ewigkeiten Widersacher zu sein?
Einer von uns beiden wird dem anderen trauen müssen , übermittelte ich ihm.
Sie machen den Anfang, Miss Lane.
Das war das ganze Problem. Keiner von uns wollte das Risiko eingehen. Ich hatte jede Menge guter, vernünftiger Gründe, warum ich schweigen sollte. Mein Daddy würde diesen Fall bis vor das Oberste Gericht bringen und meine Seite verteidigen. Barrons weckte kein Vertrauen. Er machte sich nicht einmal die Mühe, es zu versuchen.
Wenn die Hölle zufriert, Barrons.
Das kann ich nur zurückgeben, Miss Lane. Für mich …
Ich wandte den Blick ab, noch ehe er den Satz zu Ende sprechen konnte – genauso gut hätte ich ihm einen Vogel zeigen können.
Ryodan beobachtete uns aufmerksam.
»Halten Sie sich da raus«, warnte ich ihn. »Das ist eine Sache zwischen Barrons und mir. Sie brauchen nichts weiter zu tun, als dafür zu sorgen, dass meine Eltern sicher sind, und …«
»Das ist nicht leicht, solange Sie wie eine tickende Zeitbombe sind.«
Die Tür flog auf, und Lor und zwei andere kamen herein. Sie brachten eine solche Spannung mit, dass man das Gefühl hatte, der ganze Sauerstoff würde aus dem Raum gesaugt.
Fade folgte ihnen mit einem Stapel Leinentüchern und einer Rolle Klebeband.
»Du wirst nie glauben, was gerade in den Club marschiert ist«, sagte Lor zu Ryodan. »Sag, dass ich mich verwandeln soll. Sprich das Wort aus.«
Meine Augen wurden schmal. Brauchte Lor Ryodans Erlaubnis? Oder war er nur höfich?
»Das Sinsar Dubh , oder?« Ryodan funkelte Barrons böse an. »Weil es Macs Bewusstsein durchforstet hat, weiß es jetzt, wo es uns finden kann.«
»Sie sind so verdammt paranoid, Ryodan. Wieso sollte es euch überhaupt finden wollen?« , fragte ich.
»Vielleicht«, schaltete sich einer der anderen Männer ein, »weil wir verdammt gute Transportmittel für es wären, und wir hassen es, benutzt zu werden.«
»Hast du ihr gar nichts über Strategie beigebracht?«, herrschte Ryodan Barrons an.
»So viel Zeit hatte ich nicht«, entgegnete Barrons.
»Ein Seelie. Ein verdammter Prinz«, sagte Lor. »Zweihundert andere Seelie aus unterschiedlichen Kasten warten draußen. Der Prinz droht mit Krieg und verlangt, dass wir den Club schließen und aufhören, die Unseelie mit Nahrung zu
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