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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Aroma.
    Ich legte die Stirn an die Kirschholztür mit den Butzenscheiben, durch die ich einen demolierten Laden sehen konnte. »Bist du auch hier, um mich als Verräterin anzuklagen?« Einem Feenwesen war zuzutrauen, dass es mich mit Geschenken überhäufte und mir gleichzeitig drohte. Ich hatte es satt, mich zu rechtfertigen. Der Anblick von Barrons’ gebrochenen Augen hatte mich wieder an denRand des Felsenabgrunds zurückversetzt. Mir war schleierhaft, wieso es mir so zuwider war, ihn tot zu sehen, obschon ich wusste, dass er es nicht war. Lor hatte mir versichert, dass er zurückkehren würde, auch wenn er nicht sagen konnte, wann. Warum konnte er den Zeitpunkt nicht nennen? Barrons’ Körper musste heilen, und manche Verletzungen brauchen sicher länger als andere.
    Ich bekam das Bild nicht aus dem Kopf. Jetzt gab es zwei Visionen von Barrons, mit denen ich mich quälen konnte: aufgeschlitzt und niedergeschossen. Und zusätzlich zu all dem hatte ich auch noch fürchterliche Angst um meine Eltern und war entsetzt darüber, wie leicht sich das Buch Zugang zu jenen verschaffte, die mir am nächsten standen. Erst die Abtei, dann Darroc, Barrons und jetzt meine Eltern. Ryodans Theorie, dass das Buch hinter mir her war, konnte ich nun nicht mehr von der Hand weisen. Aber warum brachte es mich nicht einfach um, sondern spielte mit mir? Glaubte es wirklich, ich würde – wie Ryodan gesagt hatte – die »Seiten wechseln«? Nichts, was mit dem Sinsar Dubh in Zusammenhang stand, ergab Sinn. Manchmal verursachte es mir höllische Kopfschmerzen, und ich konnte sein Wesen schon spüren, wenn es eine Meile weit weg war. Dann wiederum – wie heute Abend – blieb mir vollkommen verborgen, dass es sich im selben Raum wie ich aufhielt. Es tötete jeden, der Kontakt zu mir hatte. Mich verschonte es allerdings. Es verletzte mich, ließ mich jedoch am Leben. Weshalb?
    Ich forderte Lor auf, Mom und Dad aus Dublin wegzubringen. Er weigerte sich, auch nur einen Gedanken an eine solche Möglichkeit zu verschwenden. Niemand würde einen Finger rühren, es sei denn, Barrons gab den entsprechenden Befehl. Die Männer forderten meinen Kopf, aber mit Sicherheit hatte Barrons auch in diesem Punkt das letzte Wort.
    Ich konnte V’lane jederzeit bitten, meine Eltern mit seinen schnellen Ortswechseln aus dem Chester’s zu holen und an einen sicheren Ort zu schaffen, außer … vielleicht lag es an meinem Sidhe -Seher-Blut, aber ich konnte meine Eltern keinem Feenwesen anvertrauen.
    »Ich bin kein Narr, MacKayla. Du hast mit Darroc gespielt. Die Frage ist nur, aus welchem Grund.«
    Eine schwere Last fiel von meinen Schultern. Es war höchste Zeit, dass jemand an mich glaubte. Klar, dass das V’lane sein musste. »Danke«, erwiderte ich schlicht.
    Ich drehte mich um und riss anerkennend die Augen auf. V’lane ist immer eine imposante Erscheinung. Er hatte alles Feenartige gedämpft und seine »menschliche« Gestalt angenommen, die jedoch seinem andersweltlichen Charme kaum etwas anhaben konnte. Er trug eine schwarze Hose, schwarze Stiefel und einen schwarzen Kaschmirpullover; mit den langen, offenen Haaren und der golden angehauchten Samthaut sah er aus wie ein gefallener Erzengel.
    Heute trat er sogar noch majestätischer auf als sonst. Ich überlegte, ob er jetzt, da er die Seelie-Armee anführte, mehr Elan und Zielstrebigkeit besaß und nicht mehr so sehr der Langeweile sowie den banalen Sehnsüchten der Unsterblichen ausgesetzt war. Wurde er zum wahren Anführer seines Volkes? In diesem Fall würde er alle Hände voll zu tun haben, über das Seelie-Reich zu herrschen. Wenn Jayne und seine Leute genug von ihnen in Eisenkäfige sperrten, kamen die anderen vielleicht aus ihren Schlupflöchern. Ein wenig Not und Leid konnten den Seelie nur guttun.
    »Du hast nie an mir gezweifelt, oder? Nicht einmal, als ich mit der Unseelie-Armee in meinem Rücken auf der Straße stand?«
    »Ich weiß, was für eine Frau du bist, MacKayla. Wärst du ein Feenwesen, würdest du zu meinem Hofstaat gehören.« Er taxierte mich mit seinen alten, schillernden Augen. »Die Angehörigen meiner Armee haben nicht so viel Scharfblick wie ich. Sie glauben, dass du Darrocs Verbündete bist. Wir beide werden sie vom Gegenteil überzeugen.« Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. »Wenn schon sonst nichts, dann hat dich die Behauptung, Barrons wäre tot, verraten. Ich hab dich heute Abend zusammen mit ihm im Chester’s gesehen.« Er legte eine kleine Pause ein.

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