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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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Empty Creek zutraf. Penelope war fest davon überzeugt, daß es am Wasser lag. Und die Bauernzunft setzte sich aus den lüsternsten jungen Männern und Frauen der Festspielteilnehmer zusammen. Dazu zählten auch die drallen Schankmaiden und die angemalten Dirnen – mitunter die hübschesten Frauen bei den Festspielen.
    Dennoch drängten sich die Bauern, die für ihr Erscheinen dankbar waren, um die neue Königin, um ihr alles Gute und Glück zu wünschen. Sie hielten Penelope und Andy Krüge mit Ale hin und jubelten sogar Big Mike zu, als sie herausfanden, daß er sich hin und wieder ein Schlückchen genehmigte.
    Eine hübsche junge Frau löste sich aus der Menge und stellte sich Penelope vor. »Ich bin Sally«, sagte sie, »aber Sie können mich auch Butch nennen. Das tut jeder. Mein Mann hat damit angefangen, als ich mir die Haare abgeschnitten habe. Ich hatte einfach mal Lust auf kurze Haare, aber er war enttäuscht, als sie ab waren. Bei den Festspielen trage ich eine Perücke.« Sie schüttelte den Kopf. »Männer. Na, jedenfalls ist der Spitzname hängengeblieben.«
    »Männer«, pflichtete Penelope ihr bei. Als sie Andys ehrfürchtigen Blick bemerkte, mit dem er die zahlreich versammelten Schönheiten betrachtete, überlegte Penelope, daß sich der arme Andy später mit einer erregenden Runde Jag’ die Königin begnügen mußte, oder vielleicht mit dem Drachenspiel.
    Butch bemerkte, wie Penelope Andy beobachtete, der wiederum die Frauen betrachtete. Sie lächelte und sagte: »Die königlichen Melonen reichen völlig, Euer Majestät.«
    Penelope errötete. »Haben Sie davon gehört?«
    »Das war mein Mann.«
    »Er ist ein Bauernlümmel, daß er mir das antut, und auch noch an meinem ersten Tag.«
    »Da stimme ich Euch völlig zu.«
    In der Händlerzunft redeten sie nur über Verkaufszahlen, Zuschauerzahlen, Profite und Verluste. Die Königin und ihr Hofstaat blieben nicht lange. Im wirklichen Leben hatte Penelope selbst genug Sorgen mit ihrem kleinen Krimibuchladen. Sie verspürte keine Lust, sich an einem Samstagabend mit diesem Thema zu beschäftigen.
    Sie nahm sich einen Moment Zeit, sich bei Master Edwards für die schnelle Lieferung der Bücher zu bedanken. »Habt Ihr etwas herausgefunden, Majestät?«
    »Nur, daß Euer Geschäft offensichtlich gut läuft.« Master Edwards strahlte. »Das tut es tatsächlich. Und was ist mit dem anderen?« fragte er mit einem schlauen Grinsen. »Ich bin sicher, es wird für viel Gesprächsstoff sorgen.«
    Kathy und Timmy waren bei der Darstellerzunft, wo die Jongleure, fahrenden Musikanten, Blumenmädchen und deren Begleiter mit dem lebhaften Spiel Stemm das Frauenzimmer beschäftigt waren. Zwei kreischende junge Frauen wurden hochgehoben und so rasch wie möglich über die Köpfe der Männer gereicht, die sich in Zweierreihen aufgestellt hatten. Die Gewinner bekamen scheinbar ein freies Pint Ale, genau wie die Verlierer auch. Wozu also das Ganze? fragte der vernünftige Teil Penelopes. Ist doch egal, antwortete der unvernünftige Teil prompt. Sie amüsieren sich.
    Ach, die Widerstandskraft der Jugend. Der Tod berührte ihr Herz nur kurz, ging vorbei und wurde vergessen, bis zu jener dunklen Stunde vor dem Morgengrauen, wenn es tröstlich war, nach einem Alptraum aufzuwachen und sich der warmen, sicheren Anwesenheit einer geliebten Person zu versichern.
    »Möchtet Ihr es auch einmal ausprobieren, Euer Majestät?« fragte Timmy.
    »Vielleicht ein anderes Mal.«
    »Wohin nun, Euer Majestät?« fragte Kathy.
    »Ich glaube, zum Militärcamp.«
    »Die sind alle in der analen Phase steckengeblieben«, sagte Kathy. »Sie glauben wirklich, sie seien in der Armee oder bei der Marine.«
    In der Militärzunft salutierten die Truppen und brachten einen Hochruf auf die Königin aus. Sie drängten ihr Krüge mit Ale auf und wandten sich wieder der Diskussion über eine neue Strategie zu, wie sie die spanische Armada besiegen konnten, wenn sie das nächste Mal auftauchte.
    Die Shakespeare-Schauspieler waren ebenfalls etwas niedergeschlagen. Man könnte glatt meinen, sie spielen Hamlet und nicht Wie es euch gefällt, dachte Penelope. Genau in diesem Augenblick stellte Master Will ihr Richard Burbage vor, einen untersetzten bärtigen Mann, der den berühmten Schauspieler der elisabethanischen Bühne spielte.
    »Ich habe Hamlet für ihn geschrieben, wißt Ihr.«
    »Ja«, sagte Penelope und zitierte Gertrude aus der Duellszene. »›Mich dünkt, unser Sohn ist zu fett und außer

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