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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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»Bobby und ich haben eine Nacht ein bißchen rumgealbert und… nun, ich bin irgendwie am Pranger gelandet. Es war Vollmond, und er schien nur für uns zu scheinen. Da hat er mich zum erstenmal geküßt.«
    Penelope hatte den Pranger nie als Aphrodisiakum betrachtet. Ihre eigene kurze Erfahrung damit – und mit Lothario – hatte nicht dazu beigetragen, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Aber Kathy war ganz entzückt und kriegte jedesmal Kuhaugen, wenn sie sich an Timmys Zärtlichkeiten am Pranger erinnerte. »Vielleicht sollte ich es mal mit jemandem ausprobieren, den ich mag«, sagte Penelope.
    »Aber Sie sind die Königin. Man hat Sie doch bestimmt noch nicht darin eingesperrt?«
    Penelope erzählte ihr von ihrer kurzen Bekanntschaft mit dem Pranger und beschrieb Lothario. »Kennen Sie ihn? Er sagte, er sei ein Schauspieler.«
    »Nicht bei uns. Vielleicht in einer der anderen Truppen.«
    Sie spazierten weiter und betraten das Public House, wo sie in einer Ecke einen abgelegenen Tisch, abseits der starrenden Tölpel, fanden.
    »Lieben Sie ihn?«
    »Oh, ja, aber… es ist schwierig. Er wollte Carolyn nicht weh tun… also… er wollte es ihr sagen, aber dann wurde sie umgebracht.«
    Sicher war es einfacher, Carolyn zu sagen, daß ihre Beziehung zu Ende war, dachte Penelope. Es würde viel weniger weh tun als Mord. Es ergab alles keinen Sinn, aber der menschliche Verstand tat das selten. Vielleicht hatten sie gestritten, und Carolyn hatte Sir Robert angegriffen.
    »Ich hoffe, das trifft Sie nicht zu sehr, aber Ihr Bobby scheint mir ein ziemlicher Frauenheld zu sein. Carolyn, die Dirnen. Er hat sogar mir gestern schöne Augen gemacht.«
    »Ich weiß, aber das ist nur vorübergehend. Er hat eine Midlife-crisis. Außerdem sind alle seine besten Freunde Frauen. Er denkt sich nichts dabei.« Sharon schaute sich im Public House um. Die anderen Gäste schenkten ihnen keine Beachtung. Sie griff zwischen ihre Brüste, holte ein gefaltetes Stück Papier hervor und reichte es über den Tisch. »Bobby hat das bekommen. Er wollte, daß ich es Ihnen gebe.«
    Penelope nahm es, öffnete es aber nicht. »Hüte dich vor den Iden des März.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe auch so etwas bekommen.«
    Auf dem Weg zum Zeltlager versuchte sie, das erste Wochenende ihrer Regentschaft zu bewerten. Was die Ermittlungen im Mordfall von Carolyn Lewis anging, konnte man es nicht besonders produktiv nennen. Im Grunde waren die ganzen zwei Tage in Sachen Wahrheitsfindung völlig vertan gewesen. Die ganze Situation war sogar noch konfuser als vorher. Sir Robert war immer noch verschwunden. Seine neue Freundin war nichts weiter als ein hilfloses Tränenbündel. Alyce hatte eine düstere Vorahnung, die scheinbar wahr zu werden schien. Jemand hatte einen Drohbrief an das königliche Wohnmobil geklebt. Mycroft hatte einen Büschel Haare ausgehustet.
    Was kann sonst noch schiefgehen? fragte sich Penelope, als sie auf das Wohnmobil zuging. Es war verschlossen und sah verlassen aus. Hm. Sie müssen doch längst hier sein, dachte Penelope. Sie war sich sicher, daß Andy und Mycroft keinen mehr trinken gegangen waren. Sie hatte gerade den Schlüssel ins Schloß gesteckt, als sich eine Hand fest um ihren Knöchel legte.
    »Verhalten Sie sich ganz normal«, sagte eine heisere Stimme unter dem Wagen hervor.
    Das tat Penelope auch. Sie benutzte ihren freien Fuß und trat auf den Arm, der zu der Hand gehörte.
    »Aua! Verdammt, das tut weh!« schrie Sir Dudley.

 
     
    »Was haben Sie unter meinem Wohnmobil zu suchen?« fragte Penelope, als Bobby langsam und vor Schmerzen wimmernd hervorgekrochen kam. Mit seiner heilen Hand umklammerte er eine Flasche Chardonnay. Zumindest war er ein höflicher Gast.
    »Das ist meine romantische Natur«, sagte er. »Ich habe Burt Lancaster schon immer in Der rote Korsar bewundert.«
    Penelope hatte nicht gedacht, daß jemand seine romantische Ader dadurch zum Ausdruck brachte, daß er wie ein Automechaniker unter einem Gefährt herumkroch. »Burt Lancaster würde sich von einem Mast herunterschwingen, nicht unter einem umgebauten Pick-up-Truck herumkriechen.«
    »Ich wollte nicht, daß mich jemand sieht.«
    »Das habe ich mir auch schon gedacht.«
    Bobby war gerade dabei, eine wirre Erklärung abzugeben, wie er unter das Wohnmobil gekommen war, als Andy und Mycroft zu ihnen stießen. Kurz darauf folgte Sharon, die Bobby fest packte und sich weigerte, ihn wieder freizulassen. Penelope gab auf und lud alle einfach zum

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