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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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Wenige Sekunden später öffnete sie sich vor ihnen. »Der Sicherheitsraum.«
    Der Raum war recht groß, ausgestattet mit modernster Technik. Ein gutes Dutzend Personen beobachtete dreimal so viele Monitore. Ein gut aussehender Mann Mitte dreißig, offenbar spanischer Abstammung, stand auf und verbeugte sich galant vor Ann. Er trug einen Abendanzug.
    Firster stellte sie einander vor. »Ann Mankowitz. NSA. Anti-Terror-Spezialistin. Major Cortez. Er ist verantwortlich für Präsident Mendez' Sicherheit.«
    »Ich freue mich, Sie kennenzulernen«, sagte Cortez, während er sie mit einem Funkeln in den Augen musterte. Ann trug ein hochgeschlossenes Abendkleid mit Abendhandschuhen. Er beugte sich über ihre Hand und deutete einen Handkuss an.
    »Keine Weste?«, fragte er.
    Ann schüttelte den Kopf. »Das Kleid ist eine Spezialanfertigung. Wie Sie sicher schon gesehen haben ...« Sie lächelte. Cortez hatte ihrem Busen ziemlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. »Können wir jetzt vielleicht die Liste der Gäste durchgehen?«

103
 
    D er blonde Mann zog seinen Sicherheitsausweis durch den Magnetschlitz. Es piepste leise. Danach folgte der Retina-Scan. Anschließend öffnete sich die Tür zum Besprechungsraum. Gut ein Dutzend Secret-Service-Leute war vor Ort. Ein Projektor warf den Lageplan des Hauses an eine Wand. Agent Firster stand hinter einem Pult. Er benutzte gerade einen Laserpointer, um wichtige Punkte des Geländes zu markieren. Neben ihm stand eine junge Frau in Abendgarderobe.
    Firster sah auf, als der blonde Mann den Raum betrat. »Mason! Pünktlich wie immer. Nehmen Sie sich einen Stuhl. Wir sind gerade dabei, die Streifen einzuteilen.«
    Special Agent Andrew Mason nickte und zog sich einen Stuhl heran. Dabei warf er einen Blick auf die junge Frau. Er wusste mittlerweile, wer sie war. Ann Mankowitz. Sie war gekleidet wie ein Gast, das bedeutete, sie wollte unauffällig agieren.
    Firster bemerkte Masons Blick. »Da wir jetzt alle anwesend sind ...« Er zeigte auf Ann. »Das ist Ann Mankowitz. Heute Abend ist sie der Boss. Sie ist der persönliche Sicherheitschef von Präsident Stanton. Was bedeutet, dass sogar er springt, wenn sie in die Hände klatscht. Er fragt vielleicht noch, wie hoch. Wir fragen das nicht. Wir springen, so hoch wir können. Verstanden?«
    Ein paar Leute schmunzelten.
    Valder, ein Senior Agent mit fast zwanzig Jahren Dienstzeit, meldete sich zu Wort. »Unser Job ist es, unseren Körper zwischen eine Kugel und den Präsidenten zu werfen. Für uns geht es immer um Leben und Tod. Und jetzt kommen Sie und reißen die ganze Sache an sich. Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich würde gerne etwas mehr über Sie erfahren.«
    Mehrere Leute nickten.
    Ann ließ ihren Blick langsam über die versammelten Agenten wandern.
    Sie wirkt zierlich, fast zerbrechlich, dachte Mason, dann fühlte er ihren Blick.
    Grüne Augen, wie die einer Katze. Mason spürte, wie seine Nackenhaare sich aufstellten. Auf einmal war sie keine Frau mehr für ihn, sondern eine Gefahr. Er versuchte herauszufinden, warum. Er war darauf trainiert, Personen einzuschätzen. Ihre Körperhaltung sagte ihm nichts. Sie stand entspannt da, nicht, wie er erwartet hätte, militärisch stramm. Das Kleid stand ihr, es betonte ihre Weiblichkeit, wenn auch nur zurückhaltend. Sie sah nicht gefährlich aus, aber sie war es. Ihr Blick verriet sie. Und ihre Selbstsicherheit. Die Frauen und Männer in diesem Raum gehörten zur Elite. Und sie war offenbar der Meinung, dass sie gut genug war, um ihnen zu sagen, was sie zu tun hatten.
    »Mein Name ist Ann Mankowitz. Ich arbeite bei der NSA, Spezialgebiet Terrorismusabwehr. Mein Auftrag ist es, sicherzustellen, dass beide Präsidenten dieses Haus lebend wieder verlassen. Wir haben Informationen vorliegen, die auf einen Anschlag auf Präsident Stanton oder Präsident Mendez oder auf beide zusammen hindeuten. Dieser Anschlag soll heute Abend, hier, in diesem Haus, von einem der weltweit meistgesuchten Terroristen ausgeführt werden.«
    Sie nickte Firster zu, auf den Monitoren erschien das computergenerierte Gesicht eines Mannes.
    Mason sah es sich interessiert an.
    »Der Name des Mannes ist Shakran. So wie hier sieht er wirklich aus. Aber so wird er heute Nacht nicht aussehen. Er ist ein Verwandlungskünstler. Ich bin eine der wenigen Personen, die ihn gesehen haben und die noch am Leben sind. Mein Job ist es, ihn wiederzuerkennen, egal, wie sehr er sich verwandelt hat.« Sie sah in die Runde. »Wenn ich

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