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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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wegen mir.«
    Sie tastete unwillkürlich nach dem Knoten im Muskel. »Er tut ab und zu weh, aber die Narbe sieht nicht aus wie von einer Schusswunde.«
    »Wahrscheinlich hast du einen guten Schönheitschirurgen gehabt.«
    Ann sah ihn nachdenklich an. »Wie ging es weiter?«
    Samsons Stimme klang bitter. »Die Hengste aus dem Marineministerium haben überall die Schuld gesucht für das Desaster, nur nicht bei sich selbst. Ich habe das nicht so ganz mitbekommen, weil ich die nächsten zwei Monate im Krankenhaus lag und allerhöchstens mit den Krankenschwestern flirten konnte. Aber als ich wieder herauskam, hat man mir die vorzeitige Entlassung angeboten, mit Beförderung und Rente. Und die Übernahme in einen supergeheimen Verein. Ein Angebot, dass man nicht abschlagen konnte. Warum das so gelaufen ist, habe ich nie herausgefunden.« Er trank den Rest seines Orangensaftes in einem Zug aus. »So bin ich bei dem Verein gelandet. Und Müllmann geworden.«
    »Also ist das, was du getan hast, so richtig offiziell an dich herangetragen worden?«
    Samson nickte. »Und verbunden mit einer deutlichen Gehaltserhöhung. Allerdings musste ich dafür offiziell sterben. Ein paar von den anderen habe ich zwischenzeitlich wiedergefunden. Die sind sauber geblieben. Es gab offenbar die Möglichkeit, Nein zu sagen. Ich war nur zu blöde dazu.«
    Er stand auf und stellte sein leeres Glas auf den Tisch.
    »Ich will nicht unhöflich sein, aber wenn du nichts dagegen hast, werde ich mich ein bisschen hinlegen. War 'ne lange Nacht.«
    »Ist in Ordnung. Ich gehe nur mal kurz was besorgen. In spätestens zwei Stunden bin ich wieder hier.« Sie lächelte. »Wenn die anderen vor mir da sind, sag ihnen, ich komme wieder. Und ja, ich passe auf mich auf.«
    Samson griff sich an die Nase und grinste breit. »Ich weiß, dass du auf dich aufpassen kannst.«

51
 
    D as Zimmertelefon riss Samson aus dem Schlaf. Er griff nach seiner Waffe, sah auf die Uhr und fluchte. Er hatte länger geschlafen, als er vorgehabt hatte, fast vier Stunden. Er hob ab.
    »Sir, Mrs St. Clair und Mr Bridges für Sie.«
    »Sollen raufkommen. Danke.«
    Ann war immer noch nicht zurück. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, er war jetzt doch ein wenig beunruhigt.
    Val und Mark sahen nicht so aus, als hätten sie eine schöne Zeit gehabt. Val hatte sich umgezogen, sah wieder aus wie ein Filmstar, aber ihr Gesichtsausdruck ließ nichts Gutes erahnen. Marks neuer Anzug war noch ein bisschen verknitterter als vorher, sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt.
    »Kommen Sie rein. Ann ist kurz mal weg. Sie sehen aus, als hätten Sie einen beschissenen Tag gehabt.«
    »Sie haben sie gehen lassen?«, fragte Val mit ungläubigem Staunen.
    »Wir sind nicht verhaftet, und dies ist ein freies Land. Sie hat gesagt, sie kommt wieder. Ich glaube ihr.«
    Val schnaubte, aber Samson hatte das Gefühl, als wäre sie nicht wirklich sauer.
    »Wissen Sie, was für ein Zirkus da draußen abgeht?«, fragte Mark. Er zog sein Jackett aus. Wie Samson feststellte, war sein Schulterholster leer.
    »Nein. Was ist passiert?«, fragte Samson, während Mark auf die Minibar zusteuerte.
    »Man hat ihn vom Dienst suspendiert. Die Dienstaufsicht ist der Meinung, dass Mark derjenige war, der die Gegenseite so hervorragend auf dem Laufenden gehalten hat«, sagte Val verbittert. Sie ließ sich auf die Ledercouch fallen.
    »Angeblich habe ich meine Geldprobleme damit in den Griff bekommen. Auf meinem Konto sind fünfzigtausend Dollar eingegangen. Woher die kommen? Ich weiß es nicht.« Mark griff sich ein Bier. Er trank direkt aus der Flasche. »Ich bin ziemlich sauer deswegen.«
    »Und was ist mit Ihnen, Agent St. Clair?«, fragte Samson.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich bin den Fall los. Ich soll mich zur Verfügung halten, wenn die Dienstaufsicht Beschwerde einlegt gegen Mark. Verdammte Sch ...«
    »Also arbeiten Sie gar nicht mehr an dem Fall?«
    »Nein. Wir sollen so schnell wie möglich nach Washington zurück, um unsere Nachfolger über den Stand der Dinge zu informieren.«
    »Taugen die Kollegen was, die den Fall übernehmen?«
    Mark nickte. »Sind nicht schlecht, die beiden. Sorgfältig, vorsichtig. Aber bis die sich in den Fall eingearbeitet haben, ist die Spur längst kalt.«
    »Und was passiert jetzt mit Ihnen?«, fragte Samson Mark.
    Der zuckte mit den Schultern. »Ich bin sauber. Das wird früher oder später auch rauskommen. Bis dahin bin ich auf der Reservebank.«
    Samson ging hinüber zur Minibar

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