Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte
genauer wissen wollte.
Wir hielten endlich neben einem großen Schild der Roswell Industrie-und Handelskammer an, auf dem die Einladung: HEY, AUSSERIRDISCHE! KOMMT RUHIG RUNTER UND SEID NETT! HIER SEID IHR ALLEMAL WILLKOMMEN! Ich weiß nicht, wie Steven Spielberg das rechtfertigen will. Ich habe noch nie einen Alien getroffen, der bereit gewesen wäre, die Geheimnisse des Universums mit uns zu teilen. Meist sehen sie unsere Welt nur als eine Vorzugs-Immobilie an - wenn sie erst die unbequeme Spezies losgeworden sind, die sie gegenwärtig bewohnt. Und lassen Sie mich nur nicht von denen anfangen, die nur für den Sex-Tourismus kommen.
Ein Fernsehteam machte eine Umfrage, hielt Passanten an und stellte alberne Fragen für den örtlichen Nachrichtensender. Das Haar der Redakteurin war toupiert und gesprayt, sodass es vom Kopf abstand wie ein Helm, und ihre Zähne waren blendend weiß. Es war das übliche Gerede, mit einer Menge schlechter Witze und Kalauern über illegale Aliens. Ich zog in Erwägung, sie zu fragen, ob sie etwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört hatten, aber keiner vom Team sah so aus, als würde er eine wirkliche Nachricht erkennen, selbst wenn sie drüber stolperten.
Wir drei machten einen weiten Bogen um das Kamerateam und gingen weiter durch die Stadt. Die Leute fingen langsam an, uns zu bemerken, allerdings auf sehr komische Weise. Sie starrten uns an und sahen dann weg, um dann wieder ganz offen hinzusehen, wenn wir nicht hinguckten, als ob wir ihnen bekannt vorkämen, sie uns aber nicht einordnen konnten. Sie schienen nicht verwirrt oder beunruhigt, nur … fasziniert. Honey war irritiert.
»Ich bin CIA-Agentin«, sagte sie muffig in einer Stimme, die vielleicht ein wenig zu laut und weithin tragend war. »Man sollte mich nicht sehen dürfen!«
»Vielleicht glauben alle, Sie seien ein Topmodel«, meinte Walker großzügig.
»Das sind die Elbenlande«, erklärte ich. »Etwas von diesem Schein, ihrem Glamour, hat auf uns abgefärbt. Keine Sorge, das dauert nicht mehr lange.«
»Ich wollte schon immer glamourös sein«, sagte Walker und versuchte, nicht allzu scherzhaft zu klingen.
»Ich mag es nicht, so aufzufallen«, murmelte Honey.
»Entspann dich«, sagte ich. »Sie sehen nicht uns, sondern den Schein. Vielleicht glauben sie, wir seien Filmstars oder örtliche Berühmtheiten oder jemand, den sie in einer Dokusoap gesehen haben. Wenn jemand kommt und nach einem Autogramm fragt, dann wirf ihnen böse und hoheitsvolle Blicke zu und schieb sie weg, dann sind sie glücklich und verschwinden.«
»Warum haben Sie Peters Handy gestohlen?«, fragte Walker plötzlich.
Ich hatte mich das selbst schon gefragt. »Keine Ahnung«, gab ich zu. »Es war ein Impuls; gedacht, getan. Ich kann mir nicht helfen, ich frage mich schon die ganze Zeit, ob es Einfluss von außen war, der mir das zum Guten oder Bösen eingegeben hat. Ich kann allerdings nicht sagen, dass ich es bedaure. Ich vertraue Peter nicht. Er ist zu still, zu wachsam. Immer im Hintergrund und tut sein Bestes, um nicht hineingezogen zu werden. Und er weiß offenbar sehr viel mehr über unsere seltsame Welt, als jemand mit seinem mutmaßlichen Hintergrund wissen sollte.«
»Du glaubst also, er spielt uns etwas vor?«, fragte Honey. »Von seinem Großvater auf uns angesetzt, um für ihn zu berichten. Der Spion von innen.«
»Sagen wir … mir war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass Peter die einzigen Beweise von allem hatte, was wir entdeckt haben«, erwiderte ich.
»Und jetzt ist er nicht mehr da«, sagte Walker und sah mich nachdenklich an. »Ich wusste, dass ihr Droods gelegentlich sehr rücksichtslos sein könnt.«
»Hast du die Dateien des Handys geprüft?«, fragte Honey. »Nur um sicherzugehen, dass wirklich alle Beweise drauf sind, von denen Peter behauptet hat, er habe sie?«
»Noch nicht«, sagte ich. »Und ich muss mich fragen, ob er überhaupt irgendeinen Beweis von unserem Ausflug in die Anderen Lande aufgenommen hat. Ich bin nicht mal sicher, ob unsere Technologie an so einem Ort überhaupt funktioniert.«
»Das Boot hat funktioniert«, meinte Honey.
»Auch wahr.« Ich sah Honey an und dann Walker. »Hat einer von euch beiden gesehen, dass Peter das Handy am Hof der Feen verwendet hat?«
»Kann ich für mich nicht sagen«, meinte Honey. »Aber wir waren ja auch ziemlich beschäftigt.«
»Also haben wir vielleicht keinen Beweis dafür, dass die Elben etwas mit der USS Eldridge zu tun hatten?«, fragte Walker.
Ich
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