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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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ihn herangetreten, doch er hatte natürlich von ihnen gehört. Sie ähnelten besonders strengen Verbindungen im College, kleine Gruppen mit einer eigenen Art, sich die Hände zu schütteln, einem eigenen »Ehrenkodex« und äußerst speziellen, wahrhaft abstoßenden Initiationsriten. Offiziere wurden in West Point oder Annapolis angeworben und frische Rekruten in Ausbildungslagern im ganzen Land.
    »Sie werden aus völlig verschiedenen Motiven gegründet«, führte der Präsident aus. »Einige Gruppen haben eine religiöse Ausrichtung – zum Beispiel antisemitische Gruppen wie die alte ›Jewboy League‹ der Navy. Dann gibt es sexistische Vereinigungen wie die ›Bitch Killers‹. Die Gründung solcher Gruppen unter Leuten mit hochriskanten Tätigkeiten ist hinreichend bekannt – sogar in den Reihen der Polizeikräfte gibt es sie, zum Beispiel in L.A.
    Was die Gewaltbereitschaft angeht, sind die rassistischen Geheimbünde die schlimmsten. Früher gab es in jeder Waffengattung einen. Bei der Navy gab es den ›Orden des weißen Amerikas‹. Bei der Army den ›Schwarzen Tod‹. Bei der Air Force gab es bloß eine Gruppierung, nämlich ›Die Bruderschaft‹. Alle drei Gruppierungen einte eine besondere Feindschaft gegenüber den Afroamerikanern in ihren eigenen Reihen.« Der Präsident runzelte sorgenvoll die Stirn.
    »Die Sache ist die«, fügte er hinzu, »dass man eigentlich annahm, sie seien bei der Überprüfung, die vom Verteidigungsministerium Ende der achtziger Jahre durchgeführt wurde, zerschlagen worden. Während von einem Wiederaufleben rassistischer Tendenzen in der Army und der Navy nichts bekannt war, stellte sich kürzlich heraus, dass ›Die Bruderschaft‹ noch immer aktiv ist. Und eine ihrer Schlüsselfiguren ist niemand anderes als General Charles ›Caesar‹ Russel.«
    Schofield schwieg.
    Der Präsident wechselte die Haltung. »Charles Russel wurde vor Gericht gestellt und verurteilt, weil er die Ermordung zweier Navy-Admirale angeordnet hatte. Sie hatten als Berater der Generalstabschefs fungiert. Wie sich zeigte, hatte Russel sie kurz nach meiner Ankündigung, mich um das Präsidentenamt zu bewerben, ersucht, sich an einer verräterischen Unternehmung zu beteiligen. Jene sollte Amerika von Grund auf verändern. Er sagte den Männern lediglich, dass es dabei um die Absetzung des Präsidenten und die Eliminierung ›menschlichen Abschaums‹ ginge. Die beiden Admirale weigerten sich, und Caesar ließ sie kurzerhand umbringen. Allerdings wusste er nicht, dass einer der beiden Admirale das Gespräch heimlich aufgezeichnet und das FBI sowie den Secret Service davon in Kenntnis gesetzt hatte.
    Russel wurde festgenommen und des Mordes und Hochverrats angeklagt. Da es sich um ein Militärverfahren handelte, fand die Gerichtsverhandlung unverzüglich statt, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Russels Mitgliedschaft in der Bruderschaft wurde zweifelsfrei nachgewiesen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Verschwörern, bestehend aus hochrangigen Air-Force-Offizieren, die zumeist aus den Südstaaten stammen und den Aufstieg farbiger Amerikaner in den Reihen der Air Force bewusst zu unterbinden versuchen. Die Hintergründe wurden jedoch nicht aufgedeckt. Aufgrund des Gesprächsmitschnitts wurde Russel für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Da er darauf verzichtete, Rechtsmittel einzulegen, wurde kurz darauf die Hinrichtung anberaumt – im Januar diesen Jahres wurde er hingerichtet. Damit war der Fall erledigt. Dachten wir zumindest.«
    Schofield sagte: »Ich habe den Eindruck, Sie wussten, was Caesar plante, auch wenn es vor Gericht nicht zur Sprache kam.«
    Der Präsident nickte.
    »Im Laufe der vergangenen zehn Jahre hat Caesar Russel jeden größeren Luftwaffenstützpunkt zwischen Florida und Nevada befehligt. Etwa den 20. in Warren, Wyoming, der sich um unsere Interkontinentalraketen kümmert. Den für Weltraumkriegsführung zuständigen Stützpunkt in Falcon, Colorado, wo die Abwehrsatelliten und Weltraummissionen überwacht werden. Natürlich auch Area 7. Er war sogar ein Jahr in der Zentrale für Spezialeinsätze der Luftwaffe in Hurlbut Field, Florida, wo er die Spezialeinsatzteams beaufsichtigt hat, darunter auch die 7. Schwadron. In jedem dieser Stützpunkte hat er loyale Gefolgsleute: ältere Offiziere, die ihm ihre Stellung verdanken, sowie eine kleine, aber einflussreiche Clique von Stützpunktkommandanten, von denen wir annehmen müssen, dass sie ebenfalls der

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