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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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hatte Leon Roy Hailey auf der Ladefläche seines Lieferwagens neun Frauen gefoltert. Er hatte gelacht, als sie um Gnade flehten. Die beiden Männer hatten die Todesqualen der Frauen mit einer Videokamera gefilmt, um sich später daran zu weiden. Der Präsident hatte die Bänder selbst angesehen.
    Leon Roy Hailey war wegen seiner Verbrechen zu vierhundertzweiundfünfzig Jahren Haft verurteilt worden. Er hätte das Gefängnis folglich nicht mehr lebend verlassen. Deshalb hatte er sich – nach fünf schlimmen Jahren in Haft – bereit erklärt, an einem wissenschaftlichen Experiment teilzunehmen.
    Sämtliche Testpersonen von Area 7 verbüßten mehrfach lebenslange Haftstrafen.
    »Testperson 2«, erklärte Botha emotionslos, »wurde der Impfstoff verabreicht. Das Serum wurde in ein Glas Wasser gegeben, das der Mann vor genau einer halben Stunde getrunken hat. Die Testperson ist ein weißer Europide, 2,03 Meter groß, hundertsechs Kilo schwer, zweiunddreißig Jahre alt. Wir leiten den Wirkstoff jetzt ein.«
    Abermals ertönte das Zischen, gefolgt von einer senfgelben Aerosolwolke.
    Der Mann in der zweiten Kammer sah das Gas einströmen, doch er reagierte im Unterschied zur ersten Testperson nicht darauf. Er war viel größer als der erste Mann, außerdem breitschultrig, mit mächtigem Bizeps, gewaltigen Fäusten und einem elliptisch geformten Kopf, der zu klein für den Körper schien.
    Während ihn der gelbe Nebel einhüllte, starrte er mit der Gasmaske vor dem Gesicht regungslos auf die verspiegelte Glasscheibe, als mache ihm die Aussicht auf einen qualvollen Tod nicht das Geringste aus.
    Kein Husten, keine Krämpfe. Mit der Gasmaske zeigte das Virus überhaupt keine Wirkung.
    Botha schaltete die Sprechanlage ein: »Bitte nehmen Sie die Gasmaske ab!«
    Testperson 2 gehorchte Bothas Bitte ohne Zögern.
    Als der Präsident das Gesicht des Mannes sah, verschlug es ihm für einen Augenblick den Atem.
    Er hatte dieses Gesicht schon häufig gesehen – im Fernsehen und in der Zeitung. Dies war das abscheuliche, tätowierte Gesicht von Lucifer James Leary, dem Serienmörder, der in ganz Amerika als »Chirurg von Phoenix« bekannt war.
    Dieser Mann hatte zweiunddreißig Anhalter getötet, zumeist junge Rucksackreisende, die er in den Jahren 1991 bis 1998 auf dem Highway zwischen Las Vegas und Phoenix aufgelesen hatte. Jedes Mal hatte Leary an der Stelle, wo er das Opfer entführte, ein Erkennungszeichen hinterlassen – ein Schmuckstück des Opfers, vorwiegend einen Ring oder eine Halskette.
    Auch jetzt noch erschien Lucifer Leary wie die Verkörperung des Bösen. Die linke Gesichtshälfte war von einer schwarzen Tätowierung entstellt, fünf vertikale Zeichen, als hätte Freddy Krueger höchstpersönlich Learys Wange mit seinen Rasiermesserfingern aufgeschlitzt. Die detailgetreuen Tätowierungen – man sah zerfetzte Haut und hervorquellendes Blut – sollten anscheinend größtmöglichen Abscheu beim Betrachter hervorrufen.
    In diesem Moment grinste Leary zum Entsetzen des Präsidenten, wobei er seine hässlichen gelben Zähne bleckte.
    Da erst begriff der Präsident.
    Obwohl Leary die Gasmaske abgenommen hatte, reagierte er anscheinend nicht auf das Virus.
    »Wie Sie sehen«, verkündete Botha stolz, »ist der oral verabreichte Impfstoff sogar dann wirksam, wenn das Virus unmittelbar aus der Luft über die Lungen aufgenommen wird. Der Impfstoff neutralisiert das eindringende Virus, indem er die Freisetzung des Virusproteins Diethylpropanase unterbindet. Jenes greift das Pigmentierungsenzym Metahydrogenase und das Blutgruppenprotein DB an –«
    »Drücken Sie sich bitte verständlich aus!«, knurrte der Präsident.
    Botha sagte: »Mister President, was Sie soeben gesehen haben, ist ein Quantensprung in der biologischen Kriegsführung. Dies ist die erste gentechnisch hergestellte biologische Waffe, ein vollsynthetischer Wirkstoff, gegen den es kein natürliches Gegenmittel gibt. Einen derart wirksamen Stoff hat es noch nicht gegeben. Es handelt sich um ein vollständig konstruiertes Virus, und zwar um ein äußerst speziell konstruiertes.
    Eine ethnische Waffe steht uns nun zur Verfügung, dazu gedacht, nur Angehörige bestimmter Rassen zu töten, nämlich Menschen, die bestimmte, für eine Volksgruppe charakteristische Gene besitzen. Im vorliegenden Fall wirkt das Virus ausschließlich bei Menschen, die über das Enzym Metahydrogenase und das Blutprotein DB verfügen. Dies sind die Enzyme, die für die weißen Hautpigmente

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