Shane Schofield 02 - Die Offensive
Auflösung …
Schofield erstarrte.
Der Aufzug war vollgestopft mit zehn bewaffneten Soldaten der 7. Schwadron.
Und dann bemerkte er auf einem der anderen Monitore eine Bewegung.
Das Bild stammte von einer Kamera in einem der Treppenhäuser.
Ein ganzer Trupp schwer bewaffneter Soldaten stürmte die Treppe hinunter.
»Das wird verdammt weh tun«, sagte er entschieden.
Mit Gant und Brainiac auf den Fersen trat Schofield aus dem Marine One in den Hangar hinaus.
Obwohl sich praktisch nichts verändert hatte, wirkte der Hangar anders als zuvor.
Bedrohlich.
Gefährlich.
Schofield fixierte die drei Einsatzgruppen, die in dem riesigen Raum verteilt waren, sah, wie der Kommandant der einen Gruppe sich ans Ohr fasste. Offenbar empfing er einen Funkspruch.
»Bleiben Sie hier!«, befahl Schofield.
»Okay«, erwiderte Brainiac.
»Hey!«, sagte Gant.
»Was ist?«
»Versuchen Sie mal, nicht so gestresst zu wirken.«
»Ich werd mich bemühen«, versetzte Schofield, trat aus der Deckung des Marine One und schlenderte lässig quer durch den Hangar auf das verglaste Büro an der Nordseite zu.
Er hatte die Hälfte des Weges zurückgelegt, als es geschah.
Ein lautes Donnern ertönte.
Wie der Vorhang am Ende einer Theatervorstellung senkte sich das kolbenbetriebene riesige Titantor vor dem Ausgang des Hangars ab. Der untere Rand – versehen mit bedrohlich wirkenden Zähnen – fügte sich in die kastenförmigen Vertiefungen entlang dem Eingang.
Als sich die Panzertür schloss, gab Schofield seine bis dahin mühsam demonstrierte Gelassenheit auf.
Er begann in dem Moment zu laufen, als die beiden Einsatzgruppen in seiner Nähe – in den Positionen zwölf Uhr und zehn Uhr – ihre P-90 hoben und das Feuer eröffneten.
Fünf Minuten warteten sie schon, ohne dass sich jemand hatte blicken lassen. Und der Präsident der Vereinigten Staaten war es nicht gewohnt zu warten.
Er und seine Bodyguards standen im Gemeinschaftsraum auf Ebene 3 und wechselten schweigend Blicke.
»Frank«, wandte sich der Präsident an den Chef der Einsatzgruppe, »sehen Sie mal nach, was da –«
In dem Moment schaltete sich der große Fernseher ein.
Der Präsident und die Bodyguards fuhren herum.
»Was zum Teufel …«, entfuhr es einem der Männer.
Auf dem großen, imposanten Bildschirm erschien das hellgelbe Symbol des Sonderprogramms, das im Falle des nationalen Notstands auf allen Kanälen die regulären Sendungen ersetzte.
»Was zum Teufel …« Diesmal hatte der Präsident gesprochen.
Der Bildschirm zeigte das Gesicht eines Mannes, der offiziell für tot gehalten wurde.
Es war das Gesicht von Lieutenant General Charles Simson Russel, US Air Force, Rufzeichen Caesar.
Auf sämtlichen Fernsehschirmen in Area 7 – und anscheinend auch auf allen anderen Fernsehschirmen der Vereinigten Staaten – sah man Charles Russels rundliches Gesicht mit den buschigen Brauen. Er begann zu sprechen.
»Mister President. Bürgerinnen und Bürger. Willkommen in Area 7. Ich bin General Charles Russel, United States Air Force. Zu lange schon habe ich mitansehen müssen, wie das Land vor die Hunde geht. Dazu bin ich nicht mehr bereit.« Sein Tonfall war beherrscht. Unüberhörbar hatte er den Akzent der Südstaatler.
»Unsere gewählten Vertreter in Washington und auch auf bundesstaatlicher Ebene haben sich in Misskredit gebracht. Die freie Presse nimmt ihre Aufgabe als Kontrollorgan der Regierung nicht mehr wahr. Dieser Zustand ist eine Schande in Anbetracht all derer, die für dieses Land gekämpft haben oder sogar gefallen sind. So darf es nicht weitergehen.«
Der Präsident starrte fassungslos auf den Bildschirm.
»Daher fordere ich Sie, Mister President, und das von Ihnen repräsentierte System heraus.
In Ihrer Brust ist ein Funkempfänger implantiert. Er wurde während der Operation an Ihrem linken Lungenflügel vor vier Jahren am Außengewebe des Herzmuskels angebracht.«
Frank Cutler wirbelte entsetzt zum Präsidenten herum.
»Ich werde den Empfänger jetzt aktivieren«, sagte Caesar. Er drückte eine Taste an dem kleinen roten Gerät, das er in der Hand hielt. Jenes war mit einer schwarzen Stummelantenne ausgestattet.
Frank Cutler holte den Detektor aus der Jackentasche, ein Gerät, das sämtliche elektromagnetischen Strahlungsquellen erfasste. Er schwenkte ihn über den Körper des Präsidenten.
Füße und Beine … okay.
Hüfte und Bauch … okay.
Brust …
Der Detektor gab rasch
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