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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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immer schwächer. Die Oberkante der Tür war trocken.
    Anscheinend stand das Wasser hinter der feuersicheren Tür hüfthoch und bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg.
    Auf einmal vernahm Gant durch die Tür hindurch die grässlichsten Schreie, die sie je gehört hatte. Es klang verzweifelt. Das Gebrüll eingesperrter Tiere …
    »O Gott … die Bären!«, rief Juliet Janson, als sie neben Gant trat und die Brandschutztür erblickte. »Ich glaube, wir sollten da besser nicht reingehen.«
    »Einverstanden«, sagte Gant.
    Sie rannten weiter die Treppe hinauf und gelangten zu Ebene 4. Nachdem Gant einen Blick in den dahinter liegenden Dekompressionsbereich geworfen hatte, bedeutete sie den anderen, dass keine Gefahr bestand.
    Sie betraten den Raum und verteilten sich.
    »Hallo allerseits!«, ertönte plötzlich eine dröhnende Stimme über ihnen.
    Sie fuhren herum. Gant riss das Gewehr hoch und stellte dann fest, dass sie auf einen an der Wand montierten Fernseher zielte.
    Caesars grinsendes Gesicht blickte auf sie herab.
    »Bürgerinnen und Bürger von Amerika, es ist jetzt 9.04 Uhr und somit Zeit für den stündlichen Lagebericht.«
     
    Caesars Miene war ausgesprochen selbstgefällig.
    »… ist es Ihren unfähigen und tölpelhaften Marines bislang nicht gelungen, meinen Männern Verluste beizubringen. Eigentlich tun sie die ganze Zeit über nichts anderes als davonzurennen. Seine Hoheit wurde zuletzt gesehen, wie er auf der untersten Ebene dieser Anlage verzweifelt darum bettelte, freigelassen zu werden. Mir wurde soeben gemeldet, dass es dort unten zu einer Schießerei gekommen ist, ein Bericht über deren Ausgang liegt mir jedoch noch nicht vor …«
    Gant wusste, dass dies alles nicht der Wahrheit entsprach. Aber egal, welche Lügen Caesar der Bevölkerung auftischte: An ihrer Lage änderte es nichts. Und es hatte genauso wenig Sinn, ihm weiter zuzuhören.
    Daher untersuchte Gant die in den Boden eingelassene Schiebetür, die zu Ebene 5 hinunterführte, während die anderen aufmerksam Caesars Fernsehansprache lauschten.
    Äußerst schwach vernahm sie gedämpfte Schreie. Die Schreie von Menschen.
    Sie drückte den Schalter mit der Aufschrift »TÜR ÖFFNEN« und hob das Gewehr.
    Als die Tür aufglitt, wurde ihr klar, dass die Schreie von den Gefangenen auf Ebene 5 stammen mussten.
    Gant spähte die Rampe hinab.
    »Allmächtiger!«, flüsterte sie.
    Sie sah die Wassermassen, die den unteren Teil der Rampe bereits überspült hatten.
    Während Caesars Stimme durch den Raum dröhnte, bewegte sie sich die abschüssige Rampe entlang, bis sie mit ihren auf Hochglanz polierten Paradeschuhen knöcheltief im Wasser stand.
    Sie ging in die Hocke und warf einen Blick auf Ebene 5.
    Was sie dort sah, erschütterte sie zutiefst.
    Das gesamte Stockwerk war überflutet.
    Das Wasser stand mittlerweile brusthoch.
    Und es war stockfinster, was die Szenerie noch grauenerregender machte.
    Der tiefschwarze See erstreckte sich bis zur gegenüberliegenden Seite des Stockwerks und drang durch die Gitterstäbe der Zellen. Dort waren die elendsten Gestalten eingesperrt, die Gant jemals gesehen hatte.
    Im nächsten Moment entdeckten die Häftlinge sie.
    Sie brüllten, schrien markerschütternd, und manche heulten. Sie rüttelten an den Gitterstäben der Zellen, in denen sie mit Sicherheit ertrinken würden, wenn das Wasser weiter anstieg.
    Wie Schofield hatte auch Gant den Zellentrakt bislang noch nicht mit eigenen Augen gesehen. Der Präsident hatte ihn lediglich kurz erwähnt, als er ihnen von dem Sinovirus und dem Impfstofflieferanten Kevin berichtet hatte.
    »Wir müssen weiter.« Juliet war neben ihr aufgetaucht. Caesar hatte seine Ansprache offenbar beendet.
    »Sie werden ertrinken …«, sagte Gant, als Janson sie mit sanfter Gewalt die Rampe hinaufführte.
    »Der Tod durch Ertrinken ist für die noch viel zu gut, das können Sie mir glauben«, erwiderte Janson. »Kommen Sie! Suchen wir uns ein Versteck. Ich weiß nicht, wie’s Ihnen geht, aber ich muss mich jetzt erst mal ausruhen.«
    Sie drückte den Schalter mit der Aufschrift »TÜR SCHLIESSEN«, worauf die Bodentür zuglitt und das Angstgeschrei der Häftlinge verstummte.
    Gant warf noch einen Blick zurück und zwang sich dann, weiterzugehen.
    Mit dem Präsidenten, Mother, Hot Rod und Tate im Schlepptau wandten sich Gant und Juliet nun zur Westseite der Ebene.
    Die längliche Dekompressionskammer ließen sie links liegen.
    Von weitem schien alles normal zu sein, doch bei genauerem

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