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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Umweltschützer behaupteten, der Damm werde zur Versandung führen und das Ökosystem einer zwei Zentimeter langen Kaulquappenart zerstören. Diese Gefahren erschienen dem Besitzer einer kleinen Raststätte mit Tankstelle vergleichsweise unbedeutend. Sein Betrieb, erbaut an der Stelle einer alten Handelsniederlassung des Wilden Westens, war überflutet worden, und der Mann wurde von der Regierung ausreichend dafür entschädigt.
    Auf jeden Fall war Lake Powell mit seinen dreiundneunzig benannten und unzähligen unbenannten Schluchten einige Jahre lang ein beliebtes Ferienziel für Hausbootfahrer gewesen. Aber die Zeiten ändern sich, und mittlerweile hatte der Touristenandrang nachgelassen. Jetzt war der See ein großes, weitgehend menschenleeres gespenstisches Netzwerk gewundener Schluchten und äußerst schmaler, so genannter Schlitzcan˜ons, in dem es keinen Fingerbreit flachen Boden gab, nur schroffe Felswände und Wasser, endlose Wasserflächen.
    »Dieser Tunnel führt zu einer unterirdischen Verladestation am See«, erklärte Herbie. »Das Transportsystem wurde aus zwei Gründen gebaut: erstens, um den Bau von Area 7 und Area 8 geheim zu halten. Auf diese Weise konnte man das Baumaterial auf Lastkähnen über den See anliefern und dann durch den vierzig Meilen langen Tunnel zur Baustelle schaffen. Wir benutzen den Hinterausgang noch immer gelegentlich zu Transportzwecken und bei der Überstellung von Häftlingen.«
    »Okay«, sagte Schofield. »Und der zweite Grund?«
    »Der Tunnel dient auch als Fluchtweg«, antwortete Herbie.
    Schofield blickte nach vorn.
    Unter und über ihm rasten die X-Rail-Schienen mit unglaublicher Geschwindigkeit vorbei. Der breite, rechteckige Tunnel verschwand in der Dunkelheit.
    Aufgrund eines plötzlichen Geräusches fuhr er mit gezückter Pistole herum.
    Im Eingang zum Cockpit stand Brainiac und riss die Arme hoch.
    »Na, na, na! Ich bin’s bloß!«
    Schofield senkte die Pistole. »Beim nächsten Mal sollten Sie anklopfen!«
    »Ist klar, Boss.« Brainiac setzte sich auf den freien Sitz.
    »Wo haben Sie gesteckt?«
    »Hinten im zweiten Wagen. Als die Granaten reinflogen, wurde ich von den anderen getrennt. Bin gerade noch rechtzeitig ins Gepäckabteil gehechtet. Und da sind die drei Granaten auch schon explodiert.«
    »Jedenfalls schön, dass Sie da sind!«, sagte Schofield. »Wir brauchen jeden einzelnen Mann.« Er wandte sich an Herbie. »Ist es möglich, die anderen Züge telemetrisch zu überwachen?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Herbie. »Einen Moment …«
    Er drückte ein paar Knöpfe an der Fahrerkonsole. Im Armaturenbrett schaltete sich ein Monitor ein. Im nächsten Moment erschien darauf das X-Rail-System.
     

     
    Schofield erblickte ein gestrecktes »S«, das von Area 7 bis zum Netzwerk der Can˜ons des Lake Powell reichte. Außerdem sah er zwei blinkende rote Punkte, die sich auf den See zubewegten.
    »Die Punkte sind die Züge«, erklärte Herbie. »Unser Zug befindet sich näher bei Area 7. Der andere muss etwa zehn Minuten vor uns gestartet sein.«
    Schofield beobachtete, wie der erste blinkende Punkt die Verladestation ereichte und anhielt.
    »Nun gut, Herbie«, sagte er. »Da wir jetzt etwas Zeit haben, erzählen Sie mir doch von diesem Botha! Was ist das für ein Mann?«
     
    Erst als Elvis’ Handgranate explodierte, richteten sich Gant, Mother und Juliet auf und rannten pausenlos feuernd mit dem Präsidenten zurück zum Treppenhaus, durch das sie Ebene 6 betreten hatten.
    Elvis’ RDX-Granate hatte fünf Soldaten der 7. Schwadron auf der Stelle getötet. Mit verrenkten Gliedmaßen lagen sie nun auf den X-Rail-Schienen beiderseits der Plattform.
    Die fünf verbliebenen Angehörigen der Einheit Bravo hatten weiter entfernt gestanden, als die Granate explodiert war. Sie waren von der Druckwelle umgeworfen worden und suchten nun vor dem Abwehrfeuer Gants und der anderen Deckung. Sie sprangen hinter die Säulen und warfen sich auf die Gleise.
    Die Gruppe um den Präsidenten lief ins Treppenhaus.
    Gant führte den Präsidenten die Treppe hoch. Sie atmete schwer, ihre Beine bewegten sich automatisch, und ihr Herz klopfte heftig. Mother, Juliet, Hagerty und Tate waren dicht hinter ihr.
    Sie gelangten zum Notausgang von Ebene 5.
    Gants hatte die Hand bereits auf dem Türknauf, dann zog sie sie rasch wieder zurück.
    Aus den Fugen der Tür drang Wasser. Die Wasserstrahlen schossen hauptsächlich in Bodennähe aus der Gummidichtung hervor, nach oben hin wurden sie

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