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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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war verschwunden, wahrscheinlich tot. Allanon hatte geglaubt, sie würden zusammen mit dem Schwert auch Shea finden, aber das Schwert war verloren, und von dem vermißten Erben gab es kein Lebenszeichen. Nun war auch Allanon dahin, getötet im Feuerofen der Druidenfestung, seinem alten Zuhause - oder wenn nicht getötet, dann gefangen, in Ketten in irgendeinem Verlies, so, wie sie in diesem Raum gefangen waren. Sie würden verhungern müssen oder einem schlimmeren Schicksal entgegensehen, und alles war umsonst gewesen. Er lächelte grimmig, als er ihr Schicksal bedachte, und wünschte sich wenigstens eine Gelegenheit, dem wahren Feind gegenüberzutreten, einen einzigen Hieb gegen den allmächtigen Dämonen-Lord zu führen.
    Plötzlich veranlaßte ein warnendes Zischen des immer wachsamen Dayel die anderen zu erstarren, die Blicke auf die riesige Tür gerichtet, angestrengt dem Geräusch leiser Schritte auf den Stufen davor lauschend. Menion legte die Hand auf das Schwert von Leah in der Lederscheide am Boden und zog es lautlos heraus. Balinor hatte sein Breitschwert schon gezückt. Sie traten alle mit schnellen Schritten an die Tür und bildeten einen Halbkreis. Selbst der verwundete Durin raffte sich schwankend auf und hinkte zu seinen Freunden. Die Schritte erreichten den Treppenabsatz und hörten auf. Einen Augenblick lang herrschte bedrohliches Schweigen.
    Dann öffnete sich plötzlich die massive Steintür, schwerfällig nach innen schwingend, und die eisernen Angeln knarrten nur leise, als sie das ganze Gewicht des Steinblocks tragen mußten. Aus der Dunkelheit tauchten die angstvollen Züge Flick Ohmsfords auf, der mit gehetztem Blick seine gefangenen Freunde bereit zum Angriff sah. Der kleine Talbewohner trat zögernd ins trübe Licht des Turms, zum Teil überschattet von der hochgewachsenen schwarzen Gestalt hinter sich.
    Es war Allanon.
    Sie starrten ihn wortlos an. Schweißüberströmt, ein paar Schichten Asche und Ruß auf seiner Kleidung, trat er lautlos in ihre Mitte, eine Hand auf Flicks schmaler Schulter. Er lächelte über ihre Reaktion.
    »Mir fehlt nichts«, sagte er.
    Flick schüttelte immer noch ungläubig den Kopf darüber, daß Allanon ihn gefunden hatte.
    »Ich habe ihn stürzen sehen«, erzählte er den anderen.
    »Flick, mir fehlt nichts.« Allanon klopfte dem kleinen Talbewohner auf die Schulter.
    Balinor trat einen Schritt näher, wie um sich zu vergewissern, daß das wirklich Allanon sei und nicht irgendeine unheimliche Erscheinung.
    »Wir dachten, Ihr seid… verloren«, stieß er hervor.
    Auf dem hageren Gesicht Allanons erschien das vertraute spöttische Grinsen.
    »Das liegt nicht zuletzt an unserem jungen Freund hier. Er sah mich zusammen mit dem Schädelträger in die Grube stürzen und hielt mich für tot. Was er nicht wußte, ist, daß der Feuerofen eine Reihe von Eisensprossen besitzt, auf denen Arbeiter hinabsteigen und Defekte beheben können. Da Paranor jahrhundertelang das Heim der Druiden war, wußte ich von den Sprossen. Als ich spürte, wie das böse Wesen mich über das Geländer zog, griff ich danach und fing mich knapp unter dem Grubenrand ab. Flick konnte davon natürlich nichts sehen, und das Brüllen der Flammen übertönte meine Stimme, als ich ihn rief.« Er wischte sich Schmutz von der Kleidung. »Flick hatte das Glück, aus der Kammer zu entkommen, verirrte sich dann aber im Tunnellabyrinth. Durch den Kampf mit dem Schädelträger war ich geschwächt, so daß ich geraume Zeit brauchte, um mich hochzuziehen, auch wenn ich vor dem Feuer einen besonderen Schutz genieße. Ich machte mich auf die Suche nach Flick, der sich in den unterirdischen Gängen nicht zurechtfand, traf ihn endlich und erschreckte ihn halb zu Tode, als ich ihn ans Licht zog. Dann gingen wir euch nach. Aber jetzt müssen wir hier verschwinden und zwar schnell.«
    »Das Schwert…?« sagte Höndel scharf.
    »Fort - vor einiger Zeit weggebracht. Wir können später darüber sprechen. Es ist gefährlich für uns, noch länger hierzubleiben. Die Gnome werden Verstärkung schicken, um Paranor zu halten, und der Dämonen-Lord wird andere von seinen geflügelten Dienern entsenden, um dafür zu sorgen, daß ihr ihm keine Schwierigkeiten mehr bereitet. Da das Schwert von Shannara noch immer in seinem Besitz ist und er euch in der Druidenfestung eingesperrt glaubt, wird er seine Aufmerksamkeit rasch den Plänen für eine Invasion der vier Länder zuwenden. Wenn er Callahorn und die Grenzländer schnell

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