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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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er. Das sei ihre einzige Chance, zu überleben! Er schaute sich nach den beiden Kämpfenden um und entdeckte zu seinem Entsetzen, daß Keltsets Griff sich zu lockern begann. In wenigen Augenblicken würde sich das Wesen befreit haben, und alles würde vorbei sein. Da wurde ihm plötzlich von Panamons blutiger Faust der Lederbeutel mit den Steinen in die Hand gedrückt.
    Shea riß die Verschnürung auf und schüttelte die drei Steine auf seine Handfläche. In diesem Augenblick riß sich der Schädelträger von Keltset los und wollte dem Kampf ein Ende machen. Shea kreischte wild und hielt dem Monster die Steine entgegen, flehte ihre fremdartige Macht an, ihm zu helfen. Der blendende, blaue Glanz breitete sich aus, gerade als das Wesen sich herumdrehte. Zu spät sah der Schädelträger den Sohn von Shannara die Macht der Steine zum Leben erwecken. Zu spät richtete er den glühenden Blick auf den Talbewohner und ließ die roten Lichtblitze hinauszucken. Das mächtige blaue Licht wehrte die Attacke ab und schoß als ungeheurer Energiestrom auf die geduckte schwarze Gestalt zu. Das Licht traf das Schädelwesen mit zischendem Laut, hielt es fest und leerte den schwarzen Geist aus der sterblichen Hülle, während das Ungeheuer qualvoll aufschrie und sich wand. Keltset sprang auf, griff nach einer Lanze und stieß sie mit aller Kraft durch den Rücken des Schädelträgers. Das Nordlandwesen erbebte, warf sich mit einem gellenden Laut herum und sank zur Erde, während der schwarze Leib sich in Staub auflöste. Sekunden später war er verschwunden, und nur ein kleines Häufchen schwarzer Asche blieb zurück. Shea stand regungslos, die Steine ausgestreckt, deren blaues Licht noch immer auf den Staub gerichtet war. Dann zuckte der Staub noch einmal auf, und aus der Mitte erhob sich eine dünne, schwarze Wolke, die emporfegte wie ein dünner Rauchfaden und in der Luft verschwand. Das blaue Licht erlosch schlagartig, der Kampf war vorbei, die drei Sterblichen standen wie Statuen in der Stille und Leere des blutigen Schlachtfeldes.
    Lange Sekunden regte sich keiner. Shea und Keltset starrten auf das kleine Aschenhäufchen, als befürchteten sie, es könnte wieder zum Leben erwachen. Panamon Creel lag auf den Knien und versuchte vergeblich zu erfassen, was geschehen war. Schließlich trat Keltset vor und fuhr mit der Stiefelspitze in die Asche des Schädelträgers. Shea sah ihm zu und steckte mechanisch die drei Elfensteine in den Lederbeutel, bevor er ihn in seinem Rock verwahrte. Als ihm plötzlich Panamon einfiel, drehte er sich hastig um, aber der Südländer richtete sich bereits auf und sah den Talbewohner mit seinen braunen Augen verwundert an. Keltset eilte herbei und half seinem Begleiter hoch. Panamon war angesengt und verwundet, er schien sich aber nichts gebrochen zu haben. Er schüttelte Keltsets Arm ab und wankte auf Shea zu.
    »Ich hatte also recht mit dir«, knurrte er und schüttelte den Kopf. »Du hast viel mehr gewußt, als du sagen wolltest - vor allem, was die Steine angeht. Warum hast du mir nicht gleich die Wahrheit gesagt?«
    »Ihr wolltet ja nicht hören«, sagte Shea schnell. »Außerdem habt Ihr mir die Wahrheit auch nicht gesagt, über Euch so wenig wie über Keltset.« Er warf einen Blick auf den Troll-Riesen. »Ich glaube, Ihr wißt nicht sehr viel über ihn.«
    Das zerschundene Gesicht starrte Shea ungläubig an, dann begann es zu grinsen.
    »Du magst recht haben«, sagte Panamon Creel unerwartet. »Ich gelange langsam auch zu der Meinung, daß ich nichts über ihn weiß.« Er begann zu lachen, sah den Berg-Troll scharf an und wandte sich Shea wieder zu. »Du hast uns das Leben gerettet, Shea, und das können wir nie wieder gutmachen. Aber ich möchte damit beginnen, daß ich dir sage, die Steine gehören dir. Ich werde nie mehr darüber streiten. Mehr noch, du hast mein Versprechen, daß mein Schwert und meine Geschicklichkeit, so weit vorhanden, dir zu Diensten stehen, sollte die Notwendigkeit sich je noch einmal ergeben.« Er holte tief Luft und schwankte. Shea wollte ihm zu Hilfe kommen, aber der hochgewachsene Dieb schüttelte den Kopf. »Ich glaube, wir werden gute Freunde, Shea«, murmelte er. »Das können wir aber nicht sein, wenn wir voreinander etwas verbergen. Ich meine, du schuldest mir eine Erklärung, was die Steine betrifft, ebenso das Wesen, das meine ruhmreiche Laufbahn beinahe beendet hätte, und das verflixte Schwert, von dem ich nie etwas gehört habe. Dafür werde ich dir reinen

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