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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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der Legion gestellt werden, wenngleich sein Bruder sich dieser Maßnahme zweifellos widersetzen würde; ebenso gewiss war, dass dieser die Wiederaufstellung der legendären Streitmacht ablehnen würde, die er in so unsinniger Weise aufgelöst hatte.
    Weder Menion Leah noch Janus Senpre ahnten in diesem Augenblick, wie schwer ihre Aufgabe sein würde, obwohl sie vermuteten, dass Balinor von seinem Bruder festgesetzt worden war, als er vor einigen Tagen Tyrsis erreicht hatte. Nichts desto weniger waren sie entschlossen, Tyrsis nicht so leicht aufzugeben wie Kern. Diesmal musste man sich stellen und kämpfen.
    Ein Trupp schwarzgekleideter Palastwachen empfing die kleine Gruppe am Tor der Stadt, übermittelte herzliche Grüße des Königs und bestand darauf, sie sofort zu ihm zu bringen. Als Janus Senpre erwiderte, er habe gehört, der König sei todkrank und bettlägerig, fügte der Offizier schnell, wenn auch verspätet hinzu, die Einladung stamme von Palance, dem Sohn des Königs. Nichts hätte Menion lieber sein können - er brannte darauf, hinter die Palastmauern zu gelangen, um sich dort umzusehen. Vergessen waren Erschöpfung und Schmerzen, wiewohl die Begleiter bereitstanden, jederzeit helfend einzugreifen. Der Offizier winkte den Wachen an der Innenmauer, und man brachte einen reichgeschmückten Wagen, der die Neuankömmlinge zum Palast bringen sollte. Menion und Shirl stiegen ein, aber Janus Senpre lehnte es ab, sie zu begleiten; er wolle sich zuerst um das Wohl seiner Soldaten in den verlassenen Legionskasernen kümmern. Mit entwaffnendem Nachdruck versprach er, ihnen später zu folgen.
    Als der Wagen zur Innenmauer fuhr, winkte der jugendliche Kommandeur Menion noch einmal zu, dann marschierte er, begleitet vom grauhaarigen Fandrez und einigen ausgewählten Offizieren, zu den Kasernen der Legion. Menion lächelte in der Kutsche schwach vor sich hin und hielt Shirls Hand in der seinen.
    Der Wagen rollte durch das Innentor und erreichte die Hauptstraße, auf der es von Leben wimmelte. Die Bevölkerung der ummauerten Stadt war an diesem Tag früh aufgestanden, um die unglücklichen Flüchtlinge aus der Schwesterstadt zu begrüßen und sowohl Freunden als auch Fremden Essen und Unterkunft anzubieten. Alle wollten mehr wissen über das riesige Invasionsheer, das sich nun ihrer eigenen Stadt näherte. Überall standen sorgenvolle, ängstlich wirkende Menschen, sprachen bedrückt miteinander und blickten verwundert auf die langsam vorbeirollende Kutsche mit ihrer Eskorte. Einzelne zeigten mit Fingern oder winkten erstaunt, als sie das schlanke Mädchen erkannten, das im Wagen saß, blass und müde wirkend. Menion neben ihr biss die Zähne zusammen, als die Schmerzen in den Füßen wieder zunahmen. Nun war er froh darüber, nicht mehr gehen zu müssen.
    Gebäude, Straßen und Plätze der großen Stadt huschten vorbei, überall herrschte Gedränge. Der Hochländer atmete tief ein und lehnte sich zurück in die Polster, Shirls Hand noch immer in der seinen. Er schloss ein wenig die Augen und verlor sich in dem grauen Nebel, der seine Gedanken einhüllte. Die Stadt mit ihren Menschenmengen verblasste zu einem Hintergrundsummen, das ihn einlullte.
    Er war im Begriff, ganz einzuschlafen, als er eine Hand an seiner Schulter spürte. Er richtete sich auf und sah vor ihnen das weite Palastgelände liegen, ais die Kutsche zur Sendic-Brücke hinauffuhr. Menion schaute hinunter auf die von der Sonne beschienenen Parks und Gärten unter der Brücke. Von Bäumen beschattet, prangten Blumenbeete in allen Farben. Alles sah friedlich und behaglich aus, so, als gehöre dieser Teil der Stadt nicht zur übrigen turbulenten Welt.
    Am anderen Ende der Brücke öffneten sich die Tore zum Palast. Menion riss ungläubig die Augen auf. Entlang der ganzen Einfahrt standen Soldaten der Palastwache, makellos in ihren schwarzen Uniformen mit dem Abzeichen des Falken, in starrer Habachtstellung. Trompeten verkündeten das Eintreffen der Kutsche und ihrer Insassen. Menion Leah war erstaunt. Man empfing sie mit allen Ehren, wie sie gewöhnlich nur den höchsten Führern der vier Länder zuerkannt wurden, eine Tatsache, auf welche die wenigen Monarchien im riesigen Südland für gewöhnlich sehr achteten. Palance Buckhannah war offenbar entschlossen, nicht nur die Umstände unbeachtet zu lassen, unter denen seine Gäste erschienen, sondern sich auch über die unverletzlichen Traditionen von Jahrhunderten hinwegzusetzen.
    »Er muss verrückt sein -

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