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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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allein waren, berichtete der Prinz, aus Gesprächsfetzen entnommen zu haben, daß die Zwerge in Culhaven und vermutlich im ganzen Anar sich auf den Krieg vorbereiteten. Die Nachrichten, die Allanon mitgebracht hatte, schienen Erregung ausgelöst zu haben.
    In der Halle nebenan erhob sich Geschrei, das anschwoll und draußen von den Zwergen aufgenommen wurde. Auf dem Höhepunkt des Lärms wurde plötzlich die Tür zu ihrem Zimmer aufgerissen, und die dunkle, riesige Gestalt Allanons stand vor ihnen.
    Er ging auf die Talbewohner zu, drückte ihnen die Hände und beglückwünschte sie zu ihrer erfolgreichen Ankunft in Culhaven. Er war gekleidet wie bei der ersten Begegnung mit Flick, das schmale Gesicht war in der langen Kapuze halb verborgen. Er begrüßte Menion höflich, trat an einen Tisch und bedeutete den anderen, sich zu setzen. Hinter ihm waren Balinor und eine Anzahl Zwerge hereingekommen, offenbar führende Persönlichkeiten im Ort, unter ihnen der reizbare Höndel. Das Ende des Zuges bildeten zwei schlanke, fast schattenhafte Gestalten in weiter Waldbewohnerkleidung, die sich wortlos zu Allanon setzten. Shea entschied nach einem kurzen Blick, daß sie Elfen aus dem fernen Westland sein mußten. Ihre scharfen Züge, von den steilen Brauen bis zu den seltsam spitzen Ohren, deuteten darauf hin. Shea bemerkte, daß Flick und Menion sein Aussehen mit dem der Fremden verglichen. Noch keiner hatte einen Elf gesehen und mit Shea vergleichen können.
    »Meine Freunde.« Der tiefe Baß Allanons erhob sich über das leise Stimmengewirr, als er aufstand. Es wurde augenblicklich still, und alle Gesichter wandten sich ihm zu. »Meine Freunde, ich muß euch nun sagen, was ich noch keinem mitgeteilt habe. Wir haben einen tragischen Verlust erlitten.« Er machte eine Pause und blickte in die Runde. »Paranor ist gefallen. Eine Division von Gnomenjägern unter dem Befehl des Dämonen-Lords hat das Schwert von Shannara erbeutet.«
    Es blieb zwei Sekunden lang totenstill, bevor die Zwerge aufsprangen und zornig durcheinanderschrien. Balinor erhob sich hastig, um sie zu beschwichtigen. Shea und Flick starrten einander ungläubig an. Nur Menion schien nicht überrascht zu sein.
    »Paranor ist von innen heraus zu Fall gebracht worden«, fuhr Allanon fort, als wieder Ruhe eingekehrt war. »Über das Schicksal jener, die Schwert und Festung beschützt haben, bestehen kaum Zweifel. Wie ich erfahren habe, sind alle hingerichtet worden. Niemand weiß genau, wie es dazu gekommen ist.«
    »Seid Ihr dort gewesen?« wollte Shea wissen, begriff aber im nächsten Augenblick, daß die Frage dumm war.
    »Ich habe euch im Tal so schnell verlassen, weil ich erfuhr, daß man versuchen würde, Paranor einzunehmen. Ich kam zu spät, um noch helfen zu können, und entkam selbst nur mit Mühe. Das ist einer der Gründe, weshalb ich so spät in Culhaven eingetroffen bin.«
    »Aber wenn Paranor gefallen und das Schwert geraubt worden ist…?« flüsterte Flick.
    »Was können wir dann noch tun?« ergänzte Allanon für ihn. »Das ist das Problem, vor dem wir stehen und für das wir sofort eine Lösung finden müssen - der Grund für diese Beratung.« Allanon verließ seinen Platz und trat hinter Shea. Er legte eine Hand auf dessen schmale Schulter und sah seine Zuhörer an. »Das Schwert von Shannara ist in den Händen des Dämonen-Lords nutzlos. Erhoben kann es nur von einem Sohn des Hauses von Jerle Shannara werden - dies allein verhindert, daß der Böse sofort zuschlägt. Stattdessen hat er systematisch alle Angehörigen dieses Hauses aufgespürt und vernichtet, einen nach dem anderen, sogar jene, die ich zu schützen versuchte, nachdem ich sie gefunden hatte. Nun sind sie alle tot - bis auf einen, den jungen Shea. Shea ist nur zur Hälfte Elf, aber ein direkter Nachkomme des Königs, der das große Schwert so viele Jahre getragen hat. Nun muß er es wieder erheben.«
    Shea wäre zur Tür gelaufen, hätte ihn die schwere Hand nicht festgehalten. Er blickte Flick verzweifelt an und sah die Angst, die sich in dessen Augen widerspiegelte. Menion hatte sich nicht gerührt, schien aber auch geschockt zu sein. Was Allanon von Shea erwartete, war mehr, als ein Mensch verlangen durfte.
    »Nun, ich glaube, wir haben unseren jungen Freund ein wenig erschreckt.« Allanon lachte kurz. »Sei nicht verzweifelt, Shea. So schlimm, wie es jetzt aussieht, ist es nicht.« Er drehte sich um und kehrte an seinen alten Platz zurück. »Wir müssen das Schwert um jeden

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