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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wir haben, unser Bestes tun. Die Druiden sind untergegangen; der Elfenzauber der alten Welt ist verloren. Nur wir beide sind noch da, du und ich. Nur die Elfensteine sind noch da, die du in Besitz hast, und die Zauberkraft, die mir eigen ist. Das ist alles, aber es muß reichen.«
    Wil hielt dem Blick des großen Alten ruhig stand.
    »Ich fürchte nicht für mich; ich fürchte für Amberle. Wenn ich versage - «
    »Du darfst eben nicht versagen, Wil Ohmsford!« Die Stimme des Druiden war hart, eindringlich. »Du darfst nicht! Du bist ihr einziger Schutz!«
    Wil richtete sich auf.
    »Es kann aber sein, daß ich dieser Aufgabe nicht gewachsen bin.«
    »Daß du nicht genügst?« Die Worte spieen Sarkasmus. Allanon schüttelte den Kopf. »Auch dein Großvater glaubte das einst vor nicht allzu vielen Jahren. Er konnte nicht begreifen, wie ich glauben konnte, er besäße die Fähigkeit, ein so fürchterliches Wesen wie den Dämonen-Lord zu besiegen. Schließlich war er doch nur ein unbedeutender kleiner Talbewohner.«
    Nach diesen Worten folgte ein langes Schweigen. Talbewohner und Druide sahen einander stumm an, während der flackernde Schein der Öllampen über ihre Gesichter tanzte. Dann stand Allanon langsam und bedächtig auf.
    »Glaube an dich selbst! Du hast die Elfensteine schon einmal gebraucht; du hast den Widerstand in dir gespürt und überwunden und die Zauberkraft freigesetzt. Das gelingt dir auch wieder. Du bist ein Sohn des Hauses Shannara; du bist der Erbe von Kraft und Mut, die stärker sind als die Zaghaftigkeit und Furcht, die dich an deinem Elfenblut zweifeln lassen.« Er beugte sich zu Wil hinunter. »Reich mir deine Hand.«
    Wil gehorchte. Allanon umfaßte sie fest.
    »Hier ist meine Hand, und hier ist mein Versprechen. Du wirst dieses Unterfangen zu einem guten Ende bringen, Wil Ohmsford. Du wirst das Blutfeuer finden und die letzte der Erwählten, die, welche den Ellcrys zu neuem Leben erwecken wird, sicher nach Hause zurückgeleiten.« Seine Stimme war leise und gebieterisch. »Daran glaube ich, und du mußt ebenfalls daran glauben.«
    Die harten, dunklen Augen tauchten tief in die des jungen Talbewohners ein, und Wil hatte das Gefühl, völlig bloßgelegt zu werden. Und doch wandte er den Blick nicht ab. Als er sprach, war seine Stimme beinahe ein Flüstern.
    »Ich werde es versuchen.«
    Der Druide nickte. Er war klug genug, es dabei bewenden zu lassen.
     
    Nachdem die drei verschwunden waren, blieb Eventine Elessedil noch lange in dem kleinen Studierzimmer zurück. Schweigend saß er im Lichtschein der einzigen Öllampe, die im Zimmer brannte, eine zusammengesunkene Gestalt, deren Konturen sich in verhüllenden Gewändern und flackernden Schatten verloren. In die Tiefen seines Lieblings-Sessels geschmiegt, ein schweres Möbelstück mit abgewetztem Lederbezug, starrte der König der Elfen, ohne wirklich zu sehen, auf die Gemälde und Wandteppiche an der Wand gegenüber, während er darüber nachsann, was gewesen war, und was noch sein würde.
    Mitternacht kam und ging vorüber.
    Endlich stand der König auf. Seine schweifenden Gedanken ordnend, löschte er die Lampe und schritt müde durch die Tür in den Gang hinaus. In dieser Nacht konnte nichts mehr getan werden. Bei Tagesanbruch würde Amberle ihre Reise zum Wildewald antreten. Er durfte jetzt nicht mehr an sie denken; er mußte an sein Volk denken.
    Langsam schritt der König durch den breiten Gang zu seinem Schlafgemach.
    Und die ganze Zeit über verfolgten ihn die Augen des Wandlers.
     
    In der undurchdringlichen Schwärze des Waldes südlich der Stadt Arborlon erhob sich der Dagda Mor von dem Stein, auf dem er gesessen hatte. Grausame, rotglühende Augen spiegelten die Genugtuung des Dämons wider. Diesmal würde er keinen Fehler machen. Diesmal würde er dafür sorgen, daß alle vernichtet wurden.
    Seine unförmige Gestalt schlurfte voran. Zuerst würde er sich das Elfenmädchen vornehmen.
    Mit einer klauenbewehrten Hand winkte er, und aus den Schatten trat der Raffer.

Kapitel 22
    Verschleiert und eisengrau brach der neue Tag über Arborlon an. Schwarze Wolken jagten sich am Himmel. Als Wil und Amberle sich angekleidet und ihr Morgenmahl eingenommen hatten, hatte es schon zu regnen begonnen. Erst waren es nur ein paar Tropfen, doch sie verdichteten sich rasch zu stetig herabströmenden Wasserschnüren, die prasselnd auf das Dach des Häuschens aufschlugen. In der Ferne erschütterten krachende Donnerschläge die Wälder.
    »Bei diesem

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