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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Großen Kriege überlebt?«
    »Wie hat der Mensch die Großen Kriege überlebt?«
    »Aber die alten Geschichtsbücher berichten uns doch nur von Menschen - die Elfen erwähnen sie nicht mit einem einzigen Wort!« gab Flick gereizt zurück. »Die Elfen waren ein Märchenvolk. Wenn es auf der alten Welt wirklich Elfen gab, wo lebten sie dann?«
    »Genau dort, wo sie immer gelebt hatten - nur, der Mensch konnte sie nicht sehen.«
    »Ach, jetzt wollt Ihr mir weismachen, daß die Elfen unsichtbar waren?« Flick warf in gespielter Verzweiflung die Hände hoch. »Ich glaube kein Wort!«
    »Du hast auch nicht geglaubt, was ich dir über Shea und das Schwert von Shannara berichtete, wenn ich mich recht erinnere«, erklärte Allanon, den Anflug eines Lachens auf den Lippen. »Ich sehe nicht ein, was all dies mit der Frage zu tun hat, warum die Elfen gerade meine Hilfe brauchen«, warf Wil ein und kam damit einem weiteren Ausbruch Flicks zuvor.
    Der Druide nickte. »Ich will versuchen, dir das zu erklären, wenn Flick sich nur noch ein Weilchen in Geduld fassen kann. Die Geschichte der Elfen ist für dieses Gespräch nur aus einem Grunde von Bedeutung. Die Elfen waren es, die den Gedanken des Ellcrys gebaren und zum Leben erweckten. Sie waren es, die dem Baum das Leben schenkten, ihm durch die Jahrhunderte Hege und Pflege angedeihen ließen. Sein Schutz und sein Wohlergehen sind einem Orden ihrer Elfen anvertraut, die sich die Erwählten nennen. Ein Erwählter hat dem Baum jeweils ein Jahr zu dienen und dafür zu sorgen, daß es ihm wohlergeht. Am Ende dieses Jahres wird er abgelöst. So ist es seit der Erschaffung des Baumes. Nur jeweils ein Jahr des Dienstes. Die Erwählten genießen im Elfenvolk hohes Ansehen, und es gilt als eine große Ehre, zum Dienst an dem Baum ausersehen zu werden.
    Damit sind wir schon in die Gegenwart gesprungen. Wie ich euch berichtet habe, siecht der Ellcrys langsam dahin. Er selbst offenbarte dies vor einigen Tagen den Erwählten. Das ist deshalb möglich, weil er ein fühlendes Wesen ist und die Fähigkeit besitzt, sich anderen mitzuteilen. Er tat den Erwählten kund, daß sein Tod unvermeidlich sei und kurz bevorstehe. Er ließ sie aber auch noch etwas anderes wissen: Die Legenden der Elfen berichten darüber, und den ersten Elfen war es noch bewußt, doch Generationen später ist es in Vergessenheit geraten - daß nämlich der Ellcrys, auch wenn er sterben muß, wie alle anderen lebenden Wesen, im Gegensatz zu ihnen wiedergeboren werden kann. Seine Wiedergeburt jedoch hängt von den Bemühungen der Erwählten ab, Einer von ihnen muß im Fall des nahenden Todes das Samenkorn des Ellcrys zum Lebensquell der Erde bringen - dem Blutfeuer. Nur ein Erwählter, erklärte der Baum, der gegenwärtig in seinem Dienst stünde, sei dazu befugt. Er zeigte den Erwählten auch, wo das Blutfeuer zu finden ist und befahl ihnen, die nötigen Vorbereitungen zu treffen, und sich auf den Weg dorthin zu machen.«
    Der Druide hüllte sich eine Weile in Schweigen.
    »Aber noch bevor die Erwählten den Auftrag erfüllen konnten, gelang es einigen der Bösen, die hinter der Mauer der Verfemung eingesperrt gewesen waren, sich zu befreien, da die Mauer mit dem allmählichen Verfall des Ellcrys abzubröckeln begann. Einer von ihnen schlich sich heimlich in die Elfenstadt Arborlon, wo der Ellcrys steht, und tötete die Erwählten, die er dort vorfand. Er glaubte, mit dem Tod sei jede Möglichkeit einer Wiedergeburt des Baumes verhindert. Ich traf zu spät ein, um diese schrecklichen Geschehnisse noch verhindern zu können. Aber ich sprach mit dem Ellcrys, und er eröffnete mir, daß einer aus dem Kreis der Erwählten noch am Leben sei - ein junges Mädchen, das sich nicht in der Stadt aufhielt, als die anderen getötet wurden. Ihr Name ist Amberle. Daraufhin verließ ich Arborlon, um sie zu suchen.«
    Wieder beugte er sich vor, so, als könne er dadurch seinen Worten mehr Eindringlichkeit verleihen.
    »Aber auch die Bösen haben von ihr Kenntnis erhalten. Einmal schon versuchten sie, mich daran zu hindern, sie zu erreichen, und es wäre ihnen beinahe gelungen. Zweifellos werden sie es wieder versuchen, wenn sich ihnen eine Chance dazu bietet. Aber sie wissen nicht, wo das Mädchen gefunden werden kann, und im Augenblick wissen sie auch nicht, wo ich mich aufhalte. Wenn ich schnell genug bin, mußte es mir möglich sein, zu ihr zu gelangen und sie sicher und wohlbehalten nach Arborlon zu bringen, noch bevor die Bösen mir

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