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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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darauf ein. Sein Blick wanderte unvermittelt zu Wil. Eine Weile saß er schweigend da, das dunkle Gesicht unergründlich, während er den jüngeren Ohmsford aufmerksam betrachtete. Wil ließ die Prüfung ruhig über sich ergehen und wandte seinerseits den Blick nicht ab, obwohl ihm unter den Augen des Druiden recht unbehaglich wurde. Mit einer langsamen Bewegung beugte Allanon sich dann vor, legte die großen Hände auf den Tisch und faltete sie ineinander. »Ich bedarf deiner Hilfe, Wil Ohmsford«, erklärte er sachlich. Die beiden Talbewohner starrten ihn an. »Du mußt mit mir ins Westland ziehen.«
    »Ich hab's ja gewußt«, murmelte Flick kopfschüttelnd.
    Allanon lächelte wehmütig.
    »Es ist ein Trost zu wissen, Flick, daß gewisse Dinge im Leben sich niemals ändern. Dafür bist du eindeutig der Beweis. Würde es in deinen Augen einen Unterschied machen, wenn ich dir sagte, daß nicht ich Wils Hilfe brauche, sondern das Elfenvolk und insbesondere ein junges Elfenmädchen?«
    »Nein«, versetzte der Talbewohner ohne zu zögern. »Er kommt nicht mit, und dabei bleibt es.«
    »Augenblick, Onkel Flick«, warf Wil hastig ein. »Es kann gut sein, daß ich nicht mitgehe, dennoch würde ich diese Entscheidung gern selbst treffen. Zumindest können wir uns etwas mehr darüber erzählen lassen, warum und in welcher Form meine Hilfe vonnöten sein soll.«
    Flick ignorierte die Zurechtweisung.
    »Glaub mir, es ist das beste, wenn du das Gespräch auf der Stelle abbrichst. Genauso nämlich fing der Ärger stets an. Genauso nämlich nahm er vor fünfzig Jahren für deinen Großvater seinen Anfang.« Er warf einen flüchtigen Blick auf Allanon. »Stimmt das, oder stimmt es nicht? Ging es nicht genauso los, als ihr nach Shady Vale kamt und uns von dem Schwert erzählt habt?«
    Allanon nickte. »Doch, das ist wahr.«
    »Na bitte - da hast du's!« rief Flick triumphierend aus. »Genau das gleiche. Ich wette, dieses Unternehmen, das ihr da für ihn geplant habt, ist ebenfalls gefährlich, oder vielleicht nicht?«
    Wieder nickte der Druide.
    »Na also!« Der Talbewohner lehnte sich zurück, und Befriedigung spiegelte sich in seinem bärtigen Gesicht. »Ich denke doch, daß die Angelegenheit damit erledigt ist. Ihr verlangt zuviel. Er kommt nicht mit.«
    Allanons dunkle Augen funkelten glitzernd.
    »Er muß .«
    Flick fuhr empört hoch.
    »Er muß?«
    Der Druide nickte. »Du wirst den Grund verstehen, Flick, wenn ich euch erklärt habe, was in den letzten Tagen in den vier Ländern geschehen ist. Hört mir genau zu, Talbewohner.«
    Er rückte seinen Stuhl näher an den Tisch heran und beugte sich vor.
    »Vor langer, langer Zeit, noch vor den Großen Kriegen und der Entwicklung der neuen Rassen, ja, noch vor dem Heranwachsen des Menschen zu einem zivilisierten Wesen, wurde zwischen Geschöpfen, die größtenteils heute nicht mehr existieren, ein schrecklicher Kampf ausgefochten. Einige dieser Geschöpfe waren gut und liebevoll; sie liebten und achteten das Land und waren bestrebt, es vor Unbill und Ungemach zu bewahren. Ihnen war alles Leben heilig. Doch es gab auch andere, die böse und selbstsüchtig waren; ihre Lebensweise war zerstörerisch und rücksichtslos. Ohne Notwendigkeit und ohne Sinn beuteten sie das Land aus und alles Leben, das sie nährte.
    Alle diese Geschöpfe besaßen körperliche Merkmale und geistige Fähigkeiten, die man bei den heutigen Erdenbewohnern nicht mehr vorfindet - das heißt, ihre äußere Erscheinung hatte mit eurer nichts gemein, und sie besaßen Fähigkeiten, die den Menschen dieser Welt heute nicht mehr eigen sind. Insbesondere verfügten sie in außerordentlichem Maße über Zauberkräfte - zumindest würden wir bei diesen besonderen Kräften von Zauber oder Hexerei oder dem Übersinnlichen sprechen. Solche Kräfte waren zu jener Zeit nicht außergewöhnlich, wenn auch einige dieser Geschöpfe in höherem Maße damit ausgestattet waren als andere; ihre Fähigkeiten zum Guten oder zum Bösen wurden auf diese Weise entsprechend verstärkt. Diese Geschöpfe nun, die Guten wie die Bösen, lebten gemeinsam auf der Welt, und da der Mensch sich noch nicht über eine primitive Lebensform hinaus entwickelt hatte, die nur auf einem eng abgegrenzten geographischen Raum existierte, gehörte die Welt ihnen allein. Dieser Zustand währte einige Jahrhunderte lang. Doch ihr Nebeneinander war niemals zu einem harmonischen Miteinander verschmolzen. Sie lebten in ständiger Zwietracht, denn ihre Ziele waren zu

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