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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Düfte, daß alles, was er in seinem Leben erfahren oder sich vorgestellt hatte, daneben verblaßte. Silbern glitzernde Bäche ergossen sich aus verborgenen Quellen in stille Teiche. Mächtige Bäume breiteten starke Äste aus, und durch ihr Laub sickerte das Sonnenlicht und tauchte alles darunter in ein Gesprenkel warmen Goldes. Weiches, süßes Gras polsterte smaragdgrün die Wege und Pfade. Eine unendliche Vielfalt von Vögeln, Fischen und anderen Tieren belebte den Garten - lebte in Harmonie und Zufriedenheit und Frieden. Wil Ohmsford war erfüllt von einem Gefühl tiefer, bleibender Ruhe, von einem Glücksempfinden so tief, daß er weinte.
    Doch als er sich umwandte, um seine Gefühle mit Amberle zu teilen, gewahrte er, daß sie verschwunden war.

Kapitel 13
    Als Wil Ohmsford wieder erwachte, graute der Morgen. Er lag in einem grasbewachsenen Tal unter den schützenden Ästen eines Ahorns. In langen schrägen Strahlen fiel das Morgenlicht durch das üppige Wachstum breiter Blätterbänder. Aus der Nähe war das gedämpfte Plätschern von Wasser zu hören, das gegen ein Ufer anschlägt. Einen Herzschlag lang glaubte er sich noch in dem wundersamen Garten seiner Träume, richtete sich mit einem Ruck auf und blickte sich um. Der Garten war nicht mehr da.
    Neben ihm lag Amberle, noch immer schlafend. Er zögerte, doch dann beugte er sich über sie und rüttelte sie sachte an der Schulter. Sie regte sich und schlug die Augen auf. Verwundert blickte sie ihn an.
    »Wie geht es dir?« fragte er.
    »Gut. Wo sind wir?« Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen. B Wil schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht.«
    Das Elfenmädchen setzte sich langsam auf und sah sich in dem kleinen Tal um.
    »Wo ist Allanon?«
    »Auch das weiß ich nicht.« Wil streckte versuchsweise die Beine und stellte mit Überraschung fest, daß die Muskeln locker und weich waren. »Er ist weg. Sie sind alle weg - Allanon, diese Ungeheuer…« Er verstummte, als er vom Unterholz am anderen Ende des Tales her Geräusche wahrnahm. Ein vertrautes schwarzes Gesicht schob sich durch das Blättergewirr. Wil lächelte. »Nun, wenigstens haben wir Artaq noch.«
    Der Rappe zupfte träge ein paar Grashalme und trottete zu Wil hinüber, um ihn sacht mit der Schnauze anzustupsen. Wil streichelte flüchtig den schmalen Kopf und kraulte das Tier hinter den Ohren. Amberle saß schweigend dabei.
    »Hast du den alten Mann gesehen?« fragte Wil sie.
    Sie nickte ernst. »Das war der König vom Silberfluß.«
    Wil sah sie an.
    »Das dachte ich mir. Mein Großvater hat ihn einmal gesehen, Vor Jahren. Ich war mir eigentlich bis heute nicht sicher, ob es ihn wirklich gibt. Merkwürdig.« Artaq entfernte sich ein paar Schritte und begann zu grasen. Wil schüttelte den Kopf. »Er hat uns das Leben gerettet. Die Dämonen-Wölfe hätten uns beinahe eingeholt.« Er bemerkte den Ausdruck, der in die Augen des Elfenmädchens trat, und brach ab. »Jedenfalls sind wir jetzt sicher.«
    »Es war wie im Traum, nicht wahr?« meinte sie leise. »Wir schwebten im Licht. Wir saßen auf Artaq und rundherum gleißte nur das Licht. Dann kam er auf uns zu. Er kam aus dem Nichts und sagte etwas…« Sie verstummte, als verwirre die Erinnerung sie. »Hast du es gesehen?«
    Wil nickte.
    »Und dann verschwand er«, fuhr sie wie zu sich selbst fort, als wolle sie sich ins Gedächtnis zurückrufen, was geschehen war. »Er verschwand, und das Licht erlosch - und dann - und dann…« Sie blickte ihn fragend an.
    »Der Garten?« fragte er. »Hast du den Garten gesehen?«
    »Nein.« Sie zögerte. »Nein, ich habe keinen Garten gesehen. Um mich herrschte nur Dunkelheit, und ich hatte ein merkwürdiges Gefühl, das ich nicht beschreiben kann. Ich - es war wie eine Sehnsucht - ein nach etwas greifen wollen, glaube ich.« Sie blickte ihn hilfesuchend an, doch Wil stand nur Verwirrung im Gesicht. »Du hast neben mir gestanden«, fuhr sie fort. »Du hast neben mir gestanden, aber du konntest mich nicht sehen. Ich habe dir zugerufen, aber es hatte den Anschein, als könntest du mich nicht hören. Es war so sonderbar.«
    Wil krümmte die Schultern und beugte sich vor.
    »Ich erinnere mich an den alten Mann und das Licht. Genauso, wie du es beschrieben hast. Ja, daran erinnere ich mich. Als der alte Mann und das Licht vergingen, schlief ich ein. Zumindest hatte ich das Gefühl einzuschlafen. Ich saß immer noch auf Artaq, und du warst hinter mir. Ich spürte deine Arme um meinen Körper. Dann stand ich

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