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Shannara II

Titel: Shannara II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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eine Falle. Sie hatten ihn hier erwartet für den Fall, daß es ihm und Amberle gelingen sollte, den Dämonen-Wölfen bei Havenstead zu entkommen. Jetzt warteten sie in breiter Front an den Ufern des Silberflusses und rückten enger zusammen, als die Reiter sich näherten.
    Artaq sah sie ebenfalls und schwenkte scharf nach links, um auf eine kleine Anhöhe zuzuhalten. Hundert Schritte zurück tat Spitter es ihm nach. Noch weiter zurück, die Distanz zu dem rasch ermüdenden Pferd jedoch verringernd, schossen die Dämonen-Wölfe über die Ebene, und ihr Heulen hallte jetzt wieder schauerlich durch die Nacht. Artaq jagte in gestrecktem Galopp die Anhöhe hinauf und flog schon wieder abwärts, zum Silberfluß hin. Eilig wollten die Dämonen vor ihm sich ihm in den Weg stellen. Wil konnte sie jetzt deutlich sehen, katzenähnliche Ungeheuer mit den Gesichtern von Frauen, die gräßlich verzerrt waren. Mit scheußlichem Gekreische stürzten sie dem Rappen entgegen, und ihre langen, reißenden Zähne blitzten im Mondlicht.
    In letzter Sekunde wirbelte Artaq herum und raste wieder zur Anhöhe. Die Ungeheuer blieben wütend kreischend zurück. Im selben Moment erklomm Spitter den Hügel, stolperte vor Müdigkeit und ging in die Knie. Allanon wurde mit flatternden Gewändern zu Boden geschleudert, überschlug sich mehrmals und sprang schließlich wieder auf die Beine. Von allen Seiten jagten die Dämonen-Wölfe heran, aber in einem weiten lodernden Bogen schossen die blauen Flammen aus seinen Fingern und trieben die Unwesen auseinander wie der Herbstwind welke Blätter.
    Artaq schwenkte wieder nach links. Wil und Amberle klammerten sich verzweifelt an ihn, um nicht abgeworfen zu werden. Laut wiehernd vor Haß auf diese Katzenwesen, die ihn aufhalten wollten, stürmte der Rappe erneut gegen die Widersacher an, parallel zum Flußufer. So schnell flog er dahin, daß er mitten unter ihnen war, noch ehe sie gewahrten, was er beabsichtigte. Mehrere der Ungeheuer wollten ihn packen, rissen mit klauenbewehrten Gliedern an ihm, doch im selben Augenblick war er an ihnen vorüber, entzog sich mit einem gewaltigen Sprung ihren gierigen Krallen und raste durch die Nacht davon. Hinter ihm übergoß blauer Flammenregen die nächsten Verfolger und verbrannte sie zu Asche. Wil sah sich nur einmal um. Allanon stand noch immer auf der Höhe des Hügels, auf allen Seiten umgeben von Dämonen-Wölfen und Katzenwesen, die immer näher rückten. Zu viele! Feuer schoß aus den Händen des Druiden, und er verschwand in einem nebelhaften Chaos aus Rauch und dunklen, zuckenden Leibern.
    Ein sechster Sinn warnte Wil plötzlich vor neuer Gefahr. Hastig wandte er den Blick von der Schlacht oben auf der Anhöhe. Aus dem Nichts tauchte plötzlich eine neue Rotte Dämonen-Wölfe auf. In riesigen, lautlosen Sprüngen jagten sie Artaq entgegen. Wil verspürte einen Anflug kopfloser Angst. Er und Amberle waren zwischen den Ungeheuern und dem Fluß eingekeilt. Vor ihnen stand wie eine Mauer dichter Wald, der ihnen den Fluchtweg abschnitt, hinter ihnen die Dämonen, denen sie eben erst entflohen waren. Es gab keine Rettung.
    Artaq zögerte nicht. Er schlug einen Haken und stürmte zum Silberfluß zurück. Die Wölfe folgten, lautloses, schwarzes Entsetzen. Wil war überzeugt, daß sie diesmal nicht entrinnen würden. Allanon war nicht mehr da; er konnte ihnen nicht mehr helfen. Sie waren ganz allein auf sich gestellt.
    Der Silberfluß kam näher. Nirgends war eine seichte Stelle, nirgends eine Furt zu sehen - nur mondschimmerndes Wasser, das zu tief, dessen Strömung zu schnell war, um eine Durchquerung zu wagen. Und doch verlangsamte Artaq sein Tempo nicht. Wie groß auch immer die Gefahr sein mochte, die eine Überquerung des Flusses mit sich brachte, der Rappe hatte sich entschieden. Er war entschlossen, es mit dem Fluß aufzunehmen.
    Auch die Dämonen-Wölfe spürten das. Weniger als dreißig Schritte zurück, warfen sie sich in wilder Entschlossenheit vorwärts, Wil und das Elfenmädchen doch noch zu fassen. Amberle schrie auf. Verzweifelt suchte Wil in seinem Kittel nach dem Lederbeutel mit den Elfensteinen. Dabei wußte er nicht einmal, ob er fähig sein würde, sie zu gebrauchen. Er wußte nur, daß er etwas tun mußte. Doch er hatte sich ihrer zu spät erinnert. In demselben Moment, als seine Hand sich um die Steine schloß, erreichten sie das Ufer des Flusses. Artaq zog sich zusammen wie eine Feder und sprang. Wil und Amberle klammerten sich an seinen

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