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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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    »Allanon«, sprach sie ruhig. Das magere Gesicht wandte sich ihr zu. »Ich habe mich des Wünschliedes nur bedient, um das Aussehen von irgend etwas geringfügig zu verändern - um die Färbung von Blättern zu verändern oder die Blüten von Blumen. Kleine Dinge. Und selbst das nicht mehr seit Monaten. Wie sollte das Wünschlied sich anwenden lassen, um bei etwas Bösem wie diesem Wald eine Veränderung zu bewirken, der den Ildatch bewacht?«
    Es trat ein Augenblick des Zögerns ein. »Ich werde es dich lehren.«
    Sie nickte langsam. »Mein Vater hat immer von allem Gebrauch des Zaubers abgeraten. Er hat davor gewarnt, sich darauf zu verlassen, weil er es einmal tat und es sein ganzes Leben in andere Bahnen lenkte. Wenn er hier wäre, Allanon, würde er sich ebenso verhalten wie Rone und mir raten, nein zu sagen. Genauer ausgedrückt, würde er mir sogar befehlen, mit nein zu antworten.«
    Das hagere Gesicht widerspiegelte neue Müdigkeit. »Ich weiß, Talmädchen.«
    »Mein Vater kehrte aus dem Westland von der Suche nach dem Blutfeuer zurück und legte die Elfensteine für immer weg«, fuhr sie fort und versuchte sich beim Sprechen gedanklich in dem Durcheinander zurechtzufinden. »Er erzählte mir einmal, er hätte selbst damals schon gewußt, daß der Elfenzauber ihn verändert hatte, nur wußte er noch nicht, wie. Er gelobte sich, daß er die Elfensteine niemals wieder benutzen würde.«
    »Auch das ist mir bekannt.«
    »Und trotzdem bittet Ihr mich, Euch zu begleiten?«
    »Ja.«
    »Ohne daß ich in der Lage wäre, ihn zuerst um seinen Rat zu bitten? Ohne daß ich auf seine Rückkehr warten kann? Ohne auch nur einen Versuch zu unternehmen, ihm eine Erklärung zu geben?«
    Der Druide wirkte plötzlich verärgert. »Ich will es dir leicht machen, Brin Ohmsford. Ich verlange nichts von dir, was rechtens oder vernünftig wäre, nichts, was dein Vater gutheißen würde. Ich bitte dich darum, alles aufs Spiel zu setzen, und du hast kaum mehr als mein Wort, daß es notwendig ist, so zu handeln. Ich verlange Vertrauen, wo vermutlich kaum Anlaß dazu besteht. All das fordere ich und habe nichts zu bieten. Nichts.«
    Daraufhin beugte er sich nach vorn, erhob sich halb von seinem Stuhl, und seine Miene wirkte finster und bedrohlich. »Aber ich sage dir folgendes: Wenn du die Sache durchdenkst, wirst du begreifen, daß du trotz aller Argumente, die du dagegen anführen kannst, mitkommen mußt!«
    Selbst Rone widersprach ihm diesmal lieber nicht. Der Druide behielt seine Stellung noch einen Augenblick bei, und seine dunklen Gewänder blähten sich weit, wo er sich mit beiden Armen auf den Tisch stützte. Dann ließ er sich langsam wieder auf seinen Stuhl sinken. Er wirkte nun erschöpft und auf stille Art mutlos. Das war keine Eigenschaft des Allanon, den Brins Vater ihr so oft beschrieben hatte, und das ängstigte sie.
    »Ich werde die Sache überdenken, wie Ihr verlangt«, stimmte sie zu, und ihre Stimme war fast ein Flüstern. »Aber ich brauche zumindest diese eine Nacht. Ich muß versuchen, mir über meine… Gefühle klar zu werden.«
    Allanon schien einen Augenblick zu zögern, ehe er nickte. »Wir sprechen morgen früh weiter. Überlege es gut, Brin Ohmsford.«
    Er wollte aufstehen, und plötzlich stand Jair mit errötetem Elfengesicht vor ihm. »Und was ist mit mir? Was ist mit meinen Gefühlen im Hinblick auf diese Angelegenheit? Wenn Brin geht, komme ich mit! Ich will nicht zurückgelassen werden!«
    »Jair vergiß, daß…« wollte Brin einwenden, aber Allanon brachte sie mit einem Blick zum Schweigen. Er stand auf, kam um den Tisch und blieb vor ihrem Bruder stehen.
    »Du hast Mut«, sagte er leise und legte dem Talbewohner eine Hand auf die schmale Schulter. »Doch du besitzt nicht die Zauberkraft, die ich auf dieser Reise benötige. Deine Magie ist Illusion, und Illusionen werden uns nicht durch den Maelmord bringen.«
    »Aber vielleicht täuscht Ihr Euch«, widersprach Jair dickköpfig. »Außerdem will ich auch helfen.«
    Allanon nickte. »Du wirst auch deinen Beitrag leisten. Es gibt etwas, das du übernehmen mußt, solange Brin und ich fort sind. Du mußt dich um die Sicherheit deiner Eltern kümmern, dafür sorgen, daß die Mordgeister sie nicht finden, ehe ich den Ildatch vernichtet habe. Du mußt das Wünschlied benutzen, um sie vor den Mächten der Finsternis zu schützen, die nach ihnen suchen werden. Wirst du das tun?«
    Brin störte sich nicht groß an der Vermutung des Druiden, daß

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