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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schlucke der Medizin ein, die der Händler ihr zur Verfügung gestellt hatte. Danach legte sie ihn wieder hin und deckte ihn zu.
    Dann setzte sie sich neben den Ofen, hüllte sich in ihre Decke und saß schweigend in der Stille. Auf der Wand des kleinen Raumes wuchs, von der einzigen Flamme der Öllampe geworfen, ihr Schatten wie ein dunkler Riese vor ihr in die Höhe.
     
    Der verkohlte Stumpf des noch brennenden Holzscheits brach rumpelnd im Ofen nieder, als die Asche unter ihm nachgab, so daß Brin erschrocken in die Höhe fuhr. Sie rieb sich müde die Augen und schaute sich um. Im Schuppen herrschten Stille und Dunkelheit, die Flamme der Öllampe brannte schwach und einsam inmitten all der Schatten.
    Sie mußte sogleich an Allanon denken. Es fiel ihr immer noch schwer zu akzeptieren, daß der Druide gestorben war. In ihr hielt sich immer noch die Erwartung, gleich könnte von der Tür ein deutliches Klopfen ertönen und seine Stimme würde nach ihr rufen. Wie ein Schatten, der mit der Veränderung des Lichts kam und ging - so hatte Rone den Druiden in der letzten Nacht beschrieben, ehe der sein Leben ließ…
    Sie riß sich energisch zusammen und war seltsam beschämt, daß sie das Wort nur gedacht hatte. Aber Allanon war nun einmal gestorben, war fortgegangen aus der Welt der Sterblichen, wie es alle unausweichlich ereilt, und von den Vier Ländern in die Arme seines Vaters zurückgekehrt - vielleicht dorthin, wo Brimen Wache hielt. Sie dachte einen Augenblick lang über die Möglichkeit nach. Konnte es sein, daß er tatsächlich seinem Vater Gesellschaft leistete? Sie mußte an seine Worte denken: »Wenn deine Aufgabe erfüllt ist, Brin, wirst du mich hier finden.« Hieß das, daß er sich ebenfalls in eine Zwischenexistenz zwischen den Welten von Leben und Tod versetzt hatte?
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie wischte sie eilends weg. Sie durfte sich keine Schwäche erlauben. Allanon war fort, und sie war alleine.
    Rone Leah warf sich unruhig unter den schweren Decken umher, sein Atem kam keuchend und unregelmäßig. Sie stand auf und trat an sein Bett. Das magere, sonnengebräunte Gesicht glühte heiß und trocken und war angespannt von dem Fieber, das in seinem Körper tobte. Ihn schauderte kurz, während ihr Blick auf ihm ruhte, als überkäme ihn ein plötzliches Frösteln, dann erstarrte er. Geflüsterte Worte kamen über seine Lippen, deren Sinn nicht zu begreifen war.
    Was soll ich nur mit ihm machen? fragte sich das Talmädchen. Ich wünschte, ich besäße die Begabung meines Vaters. Die Medizin, die mir der Händler gegeben hat, habe ich ihm verabreicht. Ich habe ihn in Decken gewickelt, damit er nicht friert. Doch nichts von alledem scheint zu helfen. Was kann ich noch unternehmen?
    Sie wußte, daß das Gift des Jachyras ihn infiziert hatte. Allanon hatte gesagt, das Gift wirkte nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche. Es hatte den Druiden umgebracht - und waren seine Wunden auch viel schlimmer gewesen, so war er doch Allanon und der entschieden Stärkere der beiden. Schon die leichteren Verletzungen des Hochländers erwiesen sich als mehr, als sein Körper verkraften konnte.
    Sie sank neben ihm aufs Bett und nahm seine Hand zärtlich in die ihre. Ihr Beschützer. Sie lächelte traurig - wer sollte ihn jetzt beschützen?
    Erinnerungen kullerten wie Quecksilber wirr und durcheinander durch ihr Denken. Sie hatten zusammen soviel durchgemacht, um bis zu dieser einsamen, hoffnungslosen Nacht zu gelangen, sie und Rone Leah. Und welchen schrecklichen Preis hatten sie dafür bezahlt. Paranor war dahin. Allanon war tot. Sogar das Schwert von Leah, das einzige wirkliche Stück Zauberkraft, das sie beide besessen hatten, war verloren. Ihnen blieb nur noch das Wünschlied.
    Doch Allanon hatte versichert, das Wünschlied würde ausreichen…
    Stiefel scharrten leise über den erdigen Boden des Stalls draußen. Da sie mit den elfenfeinen Sinnen ihrer Vorfahren begabt war, nahm sie das Geräusch wahr, das andere überhört hätten. Eilig ließ sie Rones Hand los, rappelte sich hoch, und alle Müdigkeit war vergessen.
    Dort draußen war jemand - jemand, der nicht gehört werden wollte.
    Eine Hand griff vorsichtig nach dem Heft des langen Messers in der Gürtelscheide und sank dann wieder herab. Sie konnte das nicht. Oder vielmehr wollte sie es nicht.
    Der Türriegel rappelte leise und hielt.
    »Wer ist da?« rief sie.
    Draußen ertönte leises Fluchen, und plötzlich warfen sich mehrere

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