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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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drangen an die Ohren der Gnomen-Jäger. Erschreckt drehten sie sich zur Festung um, um herauszufinden, was geschehen war.
    Die kleine Gruppe marschierte, ohne zu zaudern, an ihnen vorüber. Instinktiv versuchte Jair, tiefer in seinen Umhang zu kriechen und verkrampfte sich so, daß er stolperte und hingefallen wäre, hätte Elb Foraker ihn nicht aufgefangen. Als sie an den Wachen vorbeikamen, löste Spinkser sich aus der Gruppe und versperrte somit dem Gnomen, der sie hatte aufhalten wollen, den Blick. Er unterhielt sich in ärgerlichem Ton mit dem Burschen, und Jair schnappte bei dem Gespräch das Wort »Mwellret« auf. Sie waren nun alle bis auf Spinkser an den Jägern vorüber, drängten unter den Wehrgängen weiter und durch das offene Tor. Keiner hielt sie auf. Als sie von Dun Fee Aran in die Finsternis des Waldes flüchteten, ging Jair langsamer und schaute sich besorgt um. Spinkser stand immer noch unter dem Torbogen und stritt mit dem Wachposten.
    »Halt deinen Kopf unten!« mahnte ihn Foraker und schob ihn an sich vorbei.
    So betrat er den regendurchnäßten Wald, folgte widerwillig den anderen, und hinter ihm verschwanden die Mauern und Türme der Festung. Sie marschierten unter Elb Forakers Führung noch ein paar Minuten weiter ihren Weg zwischen Sträuchern und Bäumen hindurch. Dann hielten sie an und versammelten sich unter einer riesigen Eiche, deren Blätter rings um den Stamm herabgefallen und mit dem Erdreich zu einem Teppich von schlammigem Gelb verfilzt waren. Garet Jax drückte Stythys mit dem Rücken an den knorrigen Stamm und hielt ihn dort fest. Sie warteten schweigend.
    Die Minuten verstrichen. Spinkser kam nicht. Jair hockte geduckt am Rande der kleinen Lichtung um die Eiche und spähte ratlos in den Regen. Die anderen unterhielten sich hinter ihm in gedämpften Tönen. Der Regen fiel unablässig und plätscherte kräftig und rhythmisch auf Erde und Waldbäume. Von Spinkser war immer noch nichts zu sehen. Jair preßte entschlossen die Lippen aufeinander. Wenn er in den nächsten fünf Minuten nicht erschien, wollte der Talbewohner umkehren und ihn suchen. Er würde den Gnomen nicht im Stich lassen, nicht nach allem, was Spinkser für ihn getan hatte.
    Fünf Minuten vergingen, und Spinkser blieb verschwunden. Jair stand auf und schaute die anderen fragend an, die als verhüllte Gestalten in Umhängen und Kapuzen in Dunkelheit und Regen hockten.
    »Ich kehre um«, erklärte er ihnen. Dann ließ ein Rascheln ihn herumfahren, und Spinkser tauchte unter den Bäumen auf.
    »Hat doch ein wenig mehr Geschwätz gekostet, als ich erwartet hatte«, verkündete der Gnom. »Sie werden ziemlich bald hinter uns her sein.« Dann sah er den erleichterten Ausdruck auf Jairs Gesicht und hielt inne. »Wolltest du gerade irgendwohin, Junge?« vermutete er richtig.
    »Nun, ich… nein, jetzt wohl nicht mehr…«, stotterte Jair.
    Ein erheiterter Ausdruck zog über das derbe Gesicht des Gnomen. »Nein? Hast wohl immer noch vor, deine Schwester zu suchen, wie?« Jair nickte. »Gut. Dann hast du wenigstens doch ein Ziel. Du begleitest uns nach Norden. Gehen wir!«
    Er winkte den anderen und schlug den Weg in den Wald ein. »Wir werden den Fluß sechs Meilen stromaufwärts überqueren, um jede Verfolgung abzuschütteln, die so lange andauern könnte. Der Fluß ist dort tief, aber ich schätze, viel nässer können wir ohnehin nicht mehr werden.«
    Jair gestattete sich ein knappes Lächeln und folgte dann den anderen. Vor ihnen erhoben sich zwischen den Bäumen nebelverhangen und grau die Gipfel der Hochwarte. Hinter ihnen, weiter im Norden und ihren Blicken verborgen, lag das Rabenhorn-Gebirge. Es mochte noch ein weiter Weg bis Graumark sein, dachte der Talbewohner, sog die kühle Herbstluft und den Geruch des Regens ein, aber zum ersten Mal seit Capaal fühlte er die Gewißheit in sich, daß sie die Festung erreichen würden.

Kapitel 34
    Brin sprach wenig auf dem Rückweg vom Finsterweiher zum Kamin. Sie mußte die Bedeutung von allem, was der Schatten ihr gesagt hatte, trennen und entschlüsseln, denn sie wußte, ihre Verwirrung würde im Lauf der Zeit nur größer. Als ihre Begleiter sie bedrängten, ihnen alles zu berichten, was der Geist geoffenbart hatte, erzählte sie nur, daß das verschwundene Schwert von Leah sich in den Händen der Spinnengnomen befände und daß der einzige Weg, der unbeobachtet in den Maelmord führte, durch die Abwasserkanäle von Graumark verlief. Nachdem sie das berichtet hatte, bat

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